Manchmal muß man Handball auch arbeiten!

Grün-Weiß´ Handballerinnen setzten sich mit 27:26 gegen die „Frogs“ aus Henstedt Ulzburg durch

„Manchmal muß man Handball auch arbeiten!“, das ist die Kernaussage aus dem Interview mit Trainer Lutz Gau nach diesem denkwürdigen  27:26 Sieg des SV Grün Weiss Schwerin gegen die „Frogs“ aus Henstedt Ulzburg. Da hatte er sich aber schon ein wenig von einer an Dramatik kaum zu überbietenden Schlussphase erholt und zeigte sich vor allem zufrieden mit der kämpferischen Einstellung seiner Damen.
Dabei waren bei den Gastgebern doch einige Fragen offen vor der Partie. Torgarantin Wendy Künzel ging stark erkältet in die Partie, das war ihr auch deutlich anzumerken. Die abwehrstarke Daniela Ernst war wegen einer Fußverletzung nicht einsatzfähig und Torfrau Anna Pöschel verletzte sich auf dem Weg zur Halle und konnte ebenfalls nicht spielen. Das alles wollten die verbliebenen Spielerinnen aber ausblenden und möglichst einen Sieg gegen den Tabellennachbarn einfahren.

Grün Weiß fing stark an, führte nach 3 Minuten bereits 3:1, jedoch konterten die Frogs, so ihr Kampfname, schnell und gingen ihrerseits mit 5:6 durch ihre beste Spielerin Bente Maasen in Führung. Bereits in dieser Phase war klar, diese Partie wird in der Deckung entschieden, und da war Schwerin offensichtlich noch nicht gut genug. Vor allem aus dem Rückraum erzielte der SV HU immer wieder schnelle und einfache Tore, während auf Seiten der Schwerinerinnen vor allem Vivien Erdmann noch nicht genug Zielwasser getrunken hatte. Zum Glück trafen Steffi Laas vom Kreis und 2x Julia Wenig aus dem Rückraum, so dass die Partie ausgeglichen blieb. Lediglich nach 20 Minuten setzte sich der Gast beim 7:10 ein wenig ab, Schwerin jedoch konnte bis zur Halbzeit auf 13:14 verkürzen.

Auch in den zweiten 30 Minuten hatte Schwerin den besseren Start, ging durch Vivien Bartlaus Konter mit 15:14 und Jessica Janders Tor von der Linksaußenposition mit 17:16 in Führung. Dann übernahmen jedoch die Damen von Gästetrainer Volker Paul die Initiative, konnten sich zeitweise bis auf vier Treffer absetzen. Auf Schweriner Seite wurden zu viele einfache Fehler gemacht, dazu hatte man sich wohl noch nicht richtig auf die neue Torfrau auf Seiten des Gegners eingestellt. Sie hielt in dieser Phase lange ihren Kasten sauber. So stand es nach 53 gespielten Minuten 23:26 aus Schweriner Sicht. Trotzdem trommelten die Fans in der „Hölle an der Reiferbahn“ ununterbrochen und holten das letzte aus sich und dem Team heraus. Die Spielerinnen mobilisierten die letzten Kräfte, vor allem Noemi Nabelek im Tor stemmte sich gegen die Niederlage, hielt alles, was nur annähernd in ihre Richtung kam. Dank ihrer Paraden kamen die Grün Weißen zurück sie leitete auch die zwei schnellen Kontertore von Vivien Bartlau ein. Vivien musste heute auch zeitweise auf der Spielmacherposition von Wendy Künzel aushelfen und machte das auch gut.

Als Vivien Erdmann dann endlich mal an den Kreis schaute und Steffi Laas sah, die sicher zum 26:26 einnetzte, stand die Halle Kopf und es waren noch zwei Minuten zu spielen. HUK schloss wieder über Linksaußen ab, Nabelek hielt zur dritten Mal in Folge und Vivien Erdmann legte all den Frust aus der etwas verkorksten zweiten Hälfte in den Wurf und hämmerte das Leder unter die Torlatte zum 27:26. Die Gäste versuchten verzweifelt, wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen, scheiterten jedoch wiederum an Schwerins Torfrau, der Rest war Jubel und Freude pur, denn damit konnte man nach dem Spielverlauf nicht unbedingt rechnen. Wir erinnern uns aber an das Hinspiel, als Schwerin zur Halbzeit deutlich führte und am Ende unterlag. Da waren die Vorzeichen entgegengesetzt. Das genau macht den Handballsport aber aus und nach diesem Spiel hat sich der SV Grün Weiß nicht nur auf den 6. Tabellenplatz geschoben sondern hat auch das fünfte Spiel in Folge siegreich gestalten können.

Am kommenden Sonntag bereits um 16:00 Uhr kommt es dann zum DHB-Pokalkracher in der Hölle an der Reiferbahn. Gast ist dann Zweitligist Bensheim Auerbach…

Es spielten: Anna Pöschel, Noemi Nabelek, Stefanie Dube, Julia Weng 3, Kerstin Labs, Vivien Bartlau 6, Wendy Künzel 5/3, Stefanie Laas 5, Jessica Jander 2, Vivien Erdmann 6, Julia Grünwald

Ralf Grünwald

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