Maritime Ziele mit dem Ruderboot

Wahl-Schweriner hofft auf eine erfolgreiche WM

Seit 1962 werden Weltmeisterschaften im Rudern ausgetragen und natürlich waren seitdem auch die Entscheidungen in der Königsklasse, dem Herren-Achter, von stets größtem Interesse. Bei der Premiere 1962 in Luzern setzte sich Westdeutschland vor der Sowjetunion und Frankreich durch. Zuletzt, bei den WM in Chungju 2013, gewann erstmals ein britischer Achter vor Deutschland und den USA.

Deutsche Achter in der WM-Historie sehr erfolgreich

Bei den bisherigen 33 WM-Entscheidungen zwischen 1962 und 2013 waren die deutschen Boote klar dominierend: Westdeutschland viermal, die DDR fünfmal und das vereinte Deutschland siebenmal. Insgesamt erkämpften deutsche Herren-Achter 16 x Gold, 9 x Silber, 5 x Bronze bei Welt-Titelkämpfen. Damit stehen sie im „ewigen“ WM-Medaillenspiegel deutlich vor den USA (16 Medaillen, 7 x Gold), Russland (mit UdSSR, 11 Medaillen, 2 x Gold), Großbritannien (10 Medaillen, 1 x Gold), Kanada (7 Medaillen, 3 x Gold), Neuseeland (7 Medaillen, 2 x Gold), Rumänien (5 Medaillen, 1 x Gold), Australien (4 Medaillen, 1 x Gold), Italien (4 Medaillen), die Niederlande (3 Medaillen) sowie Kroatien und Frankreich (je eine Medaille).

Ruder-WM 2014 im Blick

In diesem Jahr stehen nun vom 24. bis 31. August in Amsterdam Ruder-Weltmeisterschaften auf der Agenda – in der niederländischen Stadt gab es übrigens vor 86 Jahren auch olympische (Herren-)Ruder-Wettkämpfe. Damals wurde im Achter die USA vor Großbritannien und Kanada Olympiasieger. Bei den WM 1977 an selber Stelle war indes der DDR-Achter mit Rostocker Beteiligung die Nummer eins vor der UdSSR und Neuseeland.

Für die kommende WM hofft erneut ein gebürtiger Rostocker auf maximale Erfolge: Hannes Ocik (Jahrgang 1991), der für die Schweriner Rudergesellschaft startet, wurde 2013 bereits Vize-Weltmeister und Europameister.

Zum aktuellen Stand „der rudersportlichen Dinge“ fragte Marko Michels bei dem Schweriner Athleten nach.

„Musste einige Ziele gesundheitsbedingt schon zurück schrauben…“

Marko Michels: In knapp fünf Monaten finden die Welt-Titelkämpfe in Amsterdam statt. Wie sieht gegenwärtig dein Training aus, Hannes?

Hannes Ocik: Nach der Ausbildungsphase bis Ende Januar bin ich nach Dortmund gegangen, um mich direkt mit dem Riemen-Kader auf die Saison vorzubereiten. Leider konnte ich die idealen Bedingungen hier vor Ort noch nicht richtig nutzen, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht voll trainieren kann.

MM: An welchen Regatten wirst du im Laufe der Saison starten?

HO: An der Langstrecken-Regatta am kommenden Wochenende in Leipzig werde ich in Absprache mit dem Bundestrainer erst einmal nicht teilnehmen. Ich hoffe, bis zur Kleinboot-Meisterschaft Ende April in Köln wieder so fit zu sein, dass ein Start möglich ist.

MM: Welche Saison-Ziele – neben den WM – hast du dabei?

HO: Ehrlich gesagt, ich musste meine diesjährigen Saison-Ziele schon mächtig zurück schrauben. Gegenwärtig sind die Gesundheit und Belastungsfähigkeit meine aktuellen Ziele …

MM: Die WM ist doch für Dich ziemlich fest gebucht – oder?

HO: Die WM war (ist) natürlich das erklärte Ziel. Da ich in diesem Jahr 23 Jahre alt werde, kommen für mich auch nur noch die Regatten für die Erwachsenen in Frage.

MM: Mal ein Blick zu den Frauen… Wie beurteilst Du die Chancen des deutschen Frauen-Achters im Hinblick auf die WM?

HO: Ich wünsche den Frauen natürlich nur das Beste, doch denke ich, dass Edelmetall in diesem Jahr noch nicht drin sein wird. Aber ich lasse mich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen.

MM: Vielen Dank, dann baldige Genesung, eine gesunde und erfolgreiche Saison sowie eine erfolgreiche Ruder-WM 2014!

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