„Mein Block“ geht in die dritte Runde

Schweriner Ausstellungsprojekt für Nachwuchskünstler startet

Auch im Schweriner Goethe-Gymnasium wurden die Schüler über das Projekt „Mein Block 3“ informiert. Schweriner Jugendliche setzen sich künstlerisch mit ihrer Stadt auseinander – das ist das Konzept des Projektes „Mein Block“. Bereits 2005 und 2006 sorgten Ausstellungen im alten Kornspeicher in der Franz-Mehring-Straße für Furore und lockten innerhalb weniger Wochen mehrere tausend Besucher an. Pünktlich zum Stadtjubiläum gibt es nun die dritte Auflage. Bei „Mein Block 3“, dessen Trägerschaft die Evangelische Jugend Schwerin übernommen hat, wollen die Veranstalter die Meinungen der Jugendlichen noch stärker ins öffentliche Licht rücken. Im gesamten Stadtbild sollen die Kunstobjekte von Juni bis Oktober zu sehen sein.

Die Vorbereitungen dafür haben längst begonnen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres besuchen die Organisatoren Schweriner Schulen und Jugendeinrichtungen, um für eine Teilnahme am Projekt zu werben. Im Gepäck: Einwegkameras, Material für Collagen, Zeichnungen und Texte, mit denen sich die Schüler vorab auf ihre eigene Spurensuche machten. „Einige der Arbeiten haben uns mit ihrer Intensität fast die Sprache verschlagen“, erzählt Projektleiter Olaf Hagen von der Evangelischen Jugend. Zusammen mit dem Künstler Tino Bittner und der Fotografin Marieke Sobiech führte er die Schüler an das Thema heran. „Nur wenige wussten, dass die Stadt in diesem Jahr ihr 850. Jubiläum feiert“, sagt er wenig erstaunt.

Ende März beginnen die eigentlichen Workshops zum Projekt. Wie in den vergangenen Jahren stehen den jugendlichen Teilnehmern während ihrer Arbeit heimische Künstler zur Seite, die sie bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Wichtiger Bestandteil ist auch die Ausgabe benötigter Materialien für Installationen, Hörspiele, Graffiti, Fotos und Filme, Comics oder Malereien. „Niemandem soll die Teilnahme an `Mein Block 3´aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten verwehrt bleiben“, begründet Hagen den bewährten Ansatz. Ganz bewusst tritt er an Jugendliche aus allen Stadtteilen und Schulformen heran.

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben in Schwerin soll nicht nur eine Plattform für die Meinungen zur Heimatstadt – ob positiv oder negativ – sein. Unter dem Dach des Projekts bieten die Organisatoren auch Bandcontests, Theateraufführungen oder sogenannten Poetry-Slams eine Bühne. Mitmachen können bei „Mein Block 3“ nicht nur Nachwuchstalente im künstlerischen Bereich. Für das Organisationsteam werden jugendliche Mitstreiter gesucht, die Veranstaltungen, Konzerte oder Ausstellungsräume koordinieren und unmittelbar in die Projektabläufe eingebunden sind. Auch die Stadt begrüßt das Vorhaben und hat „Mein Block 3“ erneut in ihr offizielles Programm des Schweriner Kultursommers aufgenommen. Ermöglicht wird die Initiative durch das Programm „Stärken vor Ort“, welches aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert wird. Am 3. März findet um 17.30 Uhr im Doktor K. am Platz der Freiheit das erste Treffen für alle Interessierten statt. Hier können sich die Jugendlichen bei den Dozenten – Künstler aus Bereichen wie Fotografie, Graffiti oder Comic – über die verschiedenen Workshop-Angebote informieren und erste Ideen für eigene Kunstprojekte formulieren. Mehr Informationen dazu gibt es auf www.meinblock-schwerin.de.

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