Die frühere Schwerinerin über die Schauspielerei, ihre bisherige Karriere und die „alte Heimat“ …
Eine Schwerinerin beginnt die schauspielerische Bühne zu erobern – und das bisher auch mit einigem Erfolg ! Ines Udich, die ehemalige Mecklenburgerin, die jetzt in Hamburg wohnt, ist dabei, ihren beruflichen Traum zu verwirklichen. Doch, was heißt hier eigentlich „ehemalige Mecklenburgerin/Schwerinerin“ …
Schwerinerin oder Schweriner bleibt “frau“/man ja das ganze Leben, zumindest mit dem Herzen.
Mit viel Herz, Engagement und Einsatz widmete sich Ines Udich, Jahrgang 1976, auch ihrer Karriere als Schauspielerin. Erste Höhepunkte waren ihre Auftritte als Henriette in „R.I.P.“ am damaligen T.i.K. (Theater im Kulturbund) / Freien Theater-Studio in Schwerin 1998.
Zuvor hatte sie bei einem USA-Aufenthalt bereits ersten Schauspiel-Unterricht, den sie dann, ab 1998 u.a. an der Stage School of Music Dance and Drama, Hamburg fortsetzte.
Sie spielte bereits erste TV-Rollen, stand auf der Bühne oder war als Synchronsprecherin tätig.
Ines Udich ist jedoch auch ungemein vielseitig, studierte erfolgreich Betriebswirtschaftslehre, was ja für den Beruf als Schauspielerin ebenfalls hilfreich sein kann.
Schwerin-News unterhielt sich mit der sympathischen „Alt“-Schwerinerin bzw. „Neu“-Hamburgerin …
„Als Künstler musst du flexibel sein …“
Im Blickpunkt: Die „ehemalige“ Schwerinerin Ines Udich
Frage: Ines, vor mehr als 10 Jahren sammelten Sie erste Bühnenerfahrung im damals noch existierenden Freien Theater Studio bei Dr. Franklin Rodriguez in Schwerin.
Erinnern Sie sich noch gut an diese Zeit ? Waren die dortigen Erfahrungen ein wichtiges „Sprungbrett“ für die schauspielerische Ausbildung in Hamburg ?
Ines Udich: Oh ja, ich erinnere mich sehr gut an die Arbeit mit Dr. Franklin Rodriguez. Es war nicht immer einfach und hat mich doch sehr geprägt. Ich habe im Freien Theater Studio ja nicht „nur“ auf der Bühne gestanden. In so einem kleinen Theater muss man flexibel sein und überall mal mit anfassen.
So habe ich damals auch gelernt, wie man den Ton und das Licht bedient, Künstler betreut oder Karten und Getränke verkauft. Gerne erinnere ich mich aber auch an die aufregende Zeit auf der Bühne mit dem Stück „R.I.P.“ und meinen Schauspielpartner Roland Wandel, der übrigens in Berlin Friedrichshain mittlerweile ein eigenes kleines Theater hat.
Frage: Sie nahmen Schauspiel-Unterricht an verschiedenen renommierten Hamburger Einrichtungen, spielten bereits erste Rollen auch im TV.
Wie verlief bis jetzt Ihre Karriere als Schauspielerin ? Es gab bestimmt einige Höhen und Tiefen …
Ines Udich: Ja, das Leben als Schauspieler ist mit extremen Höhen und Tiefen gespickt. Das geht von heute auf morgen – „up and down“. An einem Tag hast du so viel Bestätigung, am nächsten dagegen bist du einfach allein auf der Welt. Und damit muss man lernen umzugehen, sonst gehst du „vor die Hunde“. 2008 habe ich mehr an Synchronarbeiten mitgewirkt, stand weniger ich vor der Kamera, was aber auch eine tolle Erfahrung war. Ich hoffe aber trotzdem auf einige Drehtage im kommenden Jahr 2009.
Frage: Sie sind sehr vielseitig und studierten sogar das vermeintliche „dröge Fach“ Betriebswirtschaftslehre. Ein Studium aus Interesse oder nur ein weiteres „Standbein“, falls es nicht wie gewünscht mit der Schauspielerei klappen sollte ?
Ines Udich: Nach dem Abi habe ich immer allen „einen Vogel gezeigt“, die BWL studieren wollten. Aber dann bin ich selber dazu gekommen, und das war auch gut so. Denn irgendwie habe ich auch eine Ader für das ganze Organisieren und die Zahlen im Hintergrund von Projekten.
Demnächst werde ich das auch zusammen mit einem Schauspielkollegen in einem Unternehmenskonzept wieder anwenden. Nur so viel: Ich werde meine Kenntnisse im Bereich Film und meine kaufmännischen Fähigkeiten miteinander verbinden.
Dass es mit der Schauspielerei nicht klappen könnte, da denke ich eigentlich nie drüber nach. Als Künstler mußt du sowieso immer flexibel sein. … Andere Jobs machen: Im besten Fall natürlich irgendetwas, was mit der Branche zu tun hat. Aber auch wenn ich viel in der Gastronomie arbeite, bin ich doch Schauspielerin.
Frage: Gibt es für Sie als Schauspielerin eigentlich schon konkrete, weitere Projekte, die für Sie eine Herausforderung darstellen ?
Ines Udich: Ach, wenn man das immer schon so sagen könnte. Leider ist es noch nicht so, dass die Drehbücher täglich ins Haus geflattert kommen. Aber wer weiß: Neues Jahr – neues Glück! Ich bin da optimistisch und habe keinen Zeitdruck.
Frage: Schwerin war ja viele Jahre Ihre Heimat, ist es eigentlich noch immer. Haben Sie noch Kontakt zu Schwerin ? Würde es Sie nicht reizen, einmal am Mecklenburgischen Staatstheater aufzutreten ? Und: Verfolgen Sie das Geschehen in Schwerin noch intensiv ?
Ines Udich: Gerade war ich seit langem mal wieder in Schwerin und habe mich mit meiner besten Schulfreundin von damals getroffen. Das war sehr schön. Wir haben gemeinsam unser „altes Schwerin“ erkundet, da kamen vielleicht Erinnerungen hoch …
Ansonsten habe ich wenig Kontakt zu meiner alten Heimat. Meine Familie wohnt ebenfalls seit vielen Jahren in Hamburg. Ich kenne eigentlich niemanden mehr in Schwerin. Ich finde aber, es ist immer noch eine wunderschöne Stadt zum Leben, wenn es nur mehr Arbeit und eine Hochschule gäbe.
Es würde mich schon reizen, einmal am Staatstheater zu spielen, wobei mein Fokus im Moment eher auf Film- und Fernsehen liegt. Aber wer weiß. Vielleicht irgendwann.
Ich wünsche allen Lesern, ganz besonders den Schwerinerinnen und Schwerinern, eine friedliche Weihnachtszeit und ein gesundes, glückliches 2009.
Ihnen, Frau Udich, ebenfalls alles Gute und maximale Erfolge im persönlichen und beruflichen Bereich !
Die Fragen stellte: Marko Michels.
Wer mehr über die Schauspielerin Ines Udich erfahren möchte, sollte ihre Webseite besuchen:
www.inesudich.com .
F.: I.Udich/privat