Interview mit Steffi Laas von der TSG Wismar
Vereinigungen können mitunter glückliche Momente beinhalten, ob im menschlichen, politischen, wirtschaftlichen oder sportlichen Bereich.
Lachender Dritter und damit erleichterter Erster (der Regionalliga Nordost) sind auf jeden Fall die Handball-Damen der TSG Wismar.
Nach Bekanntgabe der Fusion der SV Berliner Verkehrsbetriebe 1949 e.V. und den Reinickendörfer Füchsen zur BVG Füchse Berlin steht fest: Die TSG ist nach einem Jahr Abstinenz wieder dort, wo sie auch hingehört – also in der zweiten Bundesliga.
Aber nach dieser vorgezogenen angestrebten Qualifikation soll nun dennoch die Nordostdeutsche Meisterschaft her. Das will die Trainerin Diana Sperling, das will Manager Klaus-Dieter Soldat und das wollen vor allem die Spielerinnen.
„Es muß unser Anspruch sein, bis zum letzten Spieltag Erster zu bleiben und damit Nordostdeutscher Meister zu werden. Das sind wir den Zuschauern, den vielen Handball-Fans, den Unterstützern und Sponsoren ganz einfach schuldig. Es muß bis zum Schluß gekämpft werden.“, so Manager Klaus-Dieter Soldat.
21 Siege, zwei Remis und eine Niederlage stehen vor den beiden letzten Spielen am 18.April gegen das zweite Team der SV Buxtehude (auswärts) und am 25.April (daheim) gegen die SV 1950 Fortuna Neubrandenburg „zu Buche“.
Zwei schwierige, unberechenbare Gegner … Am 13.12.2008 konnten die Hanseatinnen nur mit Mühe und Not mit 33:32 gegen die Vier-Tore-Stadt das MV-Duell gewinnen.
Gegen die Niedersächsinnen setzte es gar in der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse am 6.Dezember 2008 die einzige Niederlage in der Spielzeit 2008/09 – mit 25:30 zudem eine ziemlich herbe. Also gerade gegen Buxtehude werden die TSG-Mädel um Franca Kühne, Eva-Maria Kollecker und Steffi Laas eine Revanche anstreben.
Steffi Laas, die gegen die TSV Owschlag, den Tabellen-Dritten, das beste Saison-Spiel zeigte und neun Tore erzielte, äußerte sich zu den verbleibenden Spielen und blickte bereits kurz auf die vergangene Saison zurück.
„Weitermachen ! Man muß immer weitermachen !“
Frage: Steffi, Ihr habt nun durch die Vereinigung der Berliner Teams der Füchse und des BVG den Aufstieg vorzeitig geschafft. War der Jubel grenzenlos ? Werden dennoch die letzten beiden Spiele ernst genommen ?
Steffi Laas. Natürlich sind wir erst einmal erleichtert, dass es uns gelungen ist, sofort in die zweite Bundesliga zurückzukehren. Das war unser Ziel, das ist uns gelungen. Jubel ist es nicht – noch nicht, denn wir möchten beweisen, dass wir auch sportlich in die zweite Bundesliga gehören. Jetzt wollen wir es auch in den letzten beiden Spielen unbedingt wissen und Meister werden.
Gegen das zweite Team von Buxtehude haben wir ja noch eine Rechnung offen und gegen Neubrandenburg geht es ja auch um die inoffizielle „MV-Meisterschaft“. Wir sind jedenfalls hoch motiviert und werden mit Power und Leidenschaft aufspielen. Wir trainieren weiterhin viermal die Woche und am Wochenende gibt es auch eine Trainingseinheit.
Frage: Wie lautet Dein persönlicher Rückblick ? Lief alles nach Wunsch ?
Steffi Laas: Insgesamt bin ich mit dem Saisonverlauf persönlich zufrieden. Ich hätte mir allerdings schon mehr Einsätze gewünscht. Auch für das Team war die Saison schon sehr erfolgreich. Einige Spiele hätten wir allerdings nicht so spannend gestalten müssen, z.B. die Auswärtsspiele gegen Kropp-Tetenhusen (28:27 Sieg für Wismar), gegen Altlandsberg (29:27 Sieg für Wismar), gegen Neubrandenburg (33:32 Sieg für Wismar) oder die beiden Unentschieden gegen den TSC Berlin oder Reinickendorf.
Hier hätten wir uns noch mehr reinhängen müssen. Aber dennoch, wenn es darauf ankam, waren wir da. Natürlich wissen wir auch, dass wir uns weiter steigern müssen, wenn wir in der zweiten Bundesliga bestehen wollen.
Frage: Was war für Dich der Höhepunkt in dieser Saison ? Was war der Tiefpunkt ?
Also ein „Highlight“ für mich war zweifellos das Spiel gegen die TSV Owschlag. Hier stimmten die Leistungen von Abwehr und Angriff, wir spielten variable Angriffe, unser Konterspiel klappte und der Teamgeist, der sonst auch klasse ist, war gegen Owschlag ganz einfach super.
Selbstverständlich bleiben mir auch meine neun Tore in nachhaltiger Erinnerung.
Der Tiefpunkt war zweifellos das Spiel gegen die zweite Mannschaft aus Buxtehuder. Leider konnte ich nicht mitspielen, aber ich glaube, dass dieses Spiel uns letztendlich „wachrüttelte“. Ansonsten war die zurückliegende Saison aber ein großer Erfolg für uns. Mit diesem Rückenwind gehen wir nun auch in die letzten Spiele und in die Vorbereitungen zur zweiten Bundesliga.
In einem Interview zitierte die Sozialministerin aus M-V, Manuela Schwesig, kürzlich Fußball-Titan Oliver Kahn: „Weitermachen ! Man muß immer weitermachen !“. Das gilt für uns nach der vorzeitigen Qualifikation für die zweite Bundesliga erst recht.
Frage: Wie geht es für Dich weiter – beruflich wie sportlich ?
Ich möchte schon sehr gern in Wismar bleiben. Hier fühle ich mich wohl, hier stimmt der Zusammenhalt. Ansonsten widme ich mich auch weiterhin meinem Fernstudium als Handelsfachwirtin und meine Tätigkeit bei einem Juwelier im Schloßparkcenter Schwerin macht mir zudem viel Spass.
Dann maximale Erfolge für die beiden letzten Spiele der Saison und eine ebenso erfolgreiche Vorbereitung auf die zweite Bundesliga !
Statistik für die TSG Wismar zwei Spieltage vor Ultimo
1.TSG – 24 Spiele – 44:4 Punkte – 705:526 Tore
Letzte Spiele
am 18.April 2009 (auswärts) 17.00 Uhr gegen SV Buxtehude II
am 25.April 2009 (daheim) 17.00 Uhr gegen die SV 1950 Fortuna Neubrandenburg
M.Michels