Mit interkultureller Wohngemeinschaft

Pflegedienst Teresa GmbH trägt zur Integration der älteren Generation bei

 

Die interkulturelle Wohngemeinschaft ist eine Besonderheit.Mueßer Holz (raib). Wenn ein Pflegedienst die Note 1,0 für seine Leistungen zuerkannt bekommt, dann steckt dahinter eine ausgezeichnete Arbeit. Eine solche Note hat die Teresa GmbH mit Sitz in der Hamburger Allee 120 vor wenigen Tagen erhalten. Eine weitere Besonderheit hat dieser Pflegedienst, mit dem pflegerische und hauswirtschaftliche Dienstleistungen erbracht werden: Er ist die erste Einrichtung in Schwerin für russisch sprechende Migranten und trägt mit seiner Arbeit zum Gelingen von Integration bei. Außer dem Pflegedienst hat die Teresa GmbH noch ein Haus mit der Möglichkeit zum altergerechten Wohnen. „Als wir Ende 2007 die Idee zu diesem Pflegedienst hatten, starteten wir mit fünf Mitarbeitern und drei Kunden. Inzwischen haben wir 107 Kunden und mehr als 40 Mitarbeiter. Vor vier Jahren war es mir möglich, das Haus in der Hamburger Allee 120 zu kaufen. Wir haben es nicht nur komplett renoviert, sondern barierre frei gestaltet und einen Fahrstuhl eingebaut, so dass nun dieses Haus für ein altersgerechtes Wohnen genutzt werden kann“, erläutert Victor Michajlenko, Geschäftsführer der Teresa GmbH.

In diesem Haus befinden sich 79 Wohnungen, als Einraum-, Zweiraum- und Dreiraumwohnen, zugeschnitten auf die Bedürfnisse älterer Menschen. „Manche der Senioren, die hier wohnen, können ihren Alltag noch gut alleine bewältigen, viele aber nehmen in dem Haus gerne auch Hilfe in Anspruch.“, ergänzt Vita Oganezova, stellvertretende Geschäftsführerin und berichtet weiter: „Vor ungefähr zweieinhalb Jahren kam die Idee, in unserem Haus mit einer kleinen Wohngemeinschaft für sieben Personen anzufangen. Jeder hat seinen eigenen Wohnbereich, aber gemeinschaftlich wird beispielsweise die Küche genutzt. Gerade ältere Menschen sind sich dann selber überlassen, weil die Kinder arbeiten und kaum Zeit für sie haben. Eine kleine Wohngemeinschaft bietet Gelegenheit zu Gesprächen, zu Austausch und zu kleinen Unternehmungen. Das ist gut gegen Vereinsamung“, sagt Victor Michajlenko. Das Haus steht nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund sondern auch Einheimischen offen. Inzwischen ist die Belegung so, dass die eine Hälfte der Bewohner mit und die andere ohne Migrationshintergrund ist. „Sie haben keine Berührungsängste miteinander. Es sind sogar Freundschaften entstanden. Sie reden miteinander und lernen Menschen anderer Herkunft und Kultur mit ihren Erfahrungen kennen und schätzen“, sagt Vita Oganezova, „so gelingt auch im Alter Integration vor Ort. Und sie haben sich viel zu berichten aus ihrem Leben.“

Was die Mitarbeiterschaft von der Teresa GmbH betrifft, so ist die Besonderheit, dass sie ein Alter von ca. 40 Jahren haben. Damit verfügen sie über einiges an Lebenserfahrung und es ist ihnen damit leichter, auf die Menschen in häuslicher Pflege zuzugehen. Die einzige Mitarbeiterin ohne Migrationshintergrund ist Jamyna Besant. Sie leitet den Pflegedienst. „Mir macht es großen Spaß, hier zu arbeiten. Es herrscht hier eine familiäre Arbeitsatmosphäre und es geht entspannt zu. Ich komme sehr gut mit der Mentalität der anderen Mitarbeiter zurecht“, sagt Jamyna Besant. Die Mitarbeiter arbeiten nicht zur gut zusammen sondern gestalten auch gemeinsam Feiern.
„Die sehr gute Note für unseren Pflegedienst kann nicht weiter gesteigert werden, aber wir wollen sie halten. Gegenwärtig haben wir fünf große barierre freie Zweizimmerwohnungen und zwei Dreiraumwohnungen frei“, sagt Victor Michajlenko. „Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich wohnungsmäßig zu verändern, kann gerne bei uns vorbeischauen. Die Miete ist sozial verträglich gestaltet.“

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