Mit Organspende Leben retten: Lungentransplantationen nahmen 2007 zu

KKH verteilt zum 11. Deutschen Lungentag kostenlos Organspendeausweise

Schwerin, 22.09.2008 – In Deutschland ist die Zahl der Lungentransplantationen im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr merklich angestiegen. Das berichtet die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) unter Berufung auf die Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). 2007 wurde demnach in der Bundesrepublik bei 284 Menschen eine Lunge transplantiert – im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl mit 253 Transplantationen noch deutlich niedriger. Dies entspricht einer Zunahme von 12,3 Prozent. Die Lungentransplantation steht auf Platz vier aller Transplantationen in Deutschland. Nur bei den Nieren-, Leber- und Herzverpflanzungen gibt es noch mehr Transplantationen. Lungentransplantationen nehmen in der Bundesrepublik Deutschland damit rund 7 Prozent aller Organverpflanzungen ein.
Doch trotz des kontinuierlichen Aufwärtstrends der Organspendezahlen in den vergangenen Jahren, zeichnet sich für 2008 ein Rückgang ab. „Darum sollte jeder Bundesbürger einmal überprüfen, ob er über einen Organspendeausweis verfügt“, so Sven Gäsert, Leiter des Servicezentrums der KKH in Schwerin. Zum 11. Deutschen Lungentag am 27. September verteilt die KKH die lebensrettenden Ausweise auch kostenlos in ihrem Servicezentrum, Mecklenburgstr. 20. Nach vorläufigen Zahlen der DSO sank im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Zahl der zur Verfügung stehenden Spender von 667 auf 586. Wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 noch 2.142 Transplantationen durchgeführt, waren es im ersten Halbjahr 2008 nur noch 1.984.
Der bundesweite Rückgang der Organspenden ist vor allem aus Sicht der Patienten auf den Wartelisten bedauerlich. Noch immer warten bundesweit 12.000 Menschen auf eine lebensrettende Transplantation. Für viele Schwerstkranke kann kein lebensrettendes Spenderorgan gefunden werden. Weitere Informationen zu dem Thema gibt es auch unter dem Infotelefon Organspende (0800) 9040400.

Hintergrund Lungentransplantation:
Erstmals transplantierte der Arzt James D. Hardy 1963 in Jackson/Mississippi eine linke Lunge. In der BRD führte sein Berufskollege Emil Bücherl im Jahr 1967 zwei Lungentransplantationen in Berlin durch. Aufgrund der Komplexität können in Deutschland auch heute nur wenige Krankenhäuser Lungen transplantieren. Die meisten Lungentransplantationen werden in Hannover durchgeführt (2007: 106; 37,3 Prozent), an zweiter Stelle steht München/Großhadern (2007: 42; 14,8 Prozent), gefolgt von Berlin (2007: 34; 12 Prozent). Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Spenderorgan beträgt derzeit zirka zwölf bis 24 Monate. Der überwiegende Teil der Patienten, die eine Lungentransplantation benötigen, sei an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose erkrankt. Mit Kosten von etwa 65.000 Euro sei die Lungentransplantation eine der teuersten Organverpflanzungen. Die einjährige Überlebensrate nach Lungentransplantationen beträgt zurzeit weltweit im Durchschnitt 72 Prozent. Die Dreijahresüberlebensrate liegt bei 56 Prozent und die Fünfjahresüberlebensrate bei 43 Prozent. Zur Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen im Endstadium hat sich die Lungentransplantation innerhalb der letzten Jahre zu einem erfolgreichen Verfahren entwickelt.

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mehr als 4.300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über vier Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.

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