Mit Puck und Schlägern nach Kanada !

In 6 Tagen beginnt die Eishockey-WM der Herren …

Logo 2008Vom 2.Mai 2008 bis 18.Mai 2008 findet die Eishockey-WM 2008 im Mutterland des modernen Eishockeys, in Kanada, speziell in Halifax und in Quebec, u.a. mit den favorisierten „Ahornblättern“ (gleichzeitig Titelverteidiger !), der „Sbornaja“, Tschechien bzw. Schweden statt, und die „Wurzeln“ dieser Sportart reichen bis Mecklenburg-Vorpommern …
 

Ein Eishockeyspieler mit Olympia-Teilnahme, der eigentlich beim FC Hansa Rostock eine fußballerische Karriere machen wollte – sogar in der Hansa-Schülerauswahl stand – war der 1949 in Grapzow geborene Dietmar Peters. In Rostock erlernte Peters das Eishockey-„ABC“ und nahm 1968 an den Olympischen Winterspielen in Grenoble teil. Dort wurde er als Neunzehnjähriger mit der DDR-Auswahl 8. !

Übrigens: In Berlin entstand letztendlich die erste DDR-Kunsteisbahn, die in einer ehemaligen Kühlhalle entstand. In Rostock, wo eine Schiffs-Kühlanlage zur Eisbereitung umfunktioniert wurde, spielten die Eishockey-Teams von Empor, mit dem jungen Dietmar Peters, und später Dynamo eine gute Rolle im DDR-Eishockey.
 
Dietmar Peters, der dann nach seiner Rostocker Zeit bei Dynamo Berlin durchstartete, nahm an fünf A-Weltmeisterschaften teil, wobei seine beste Platzierung mit der DDR der sechste Rang 1983 war.
 
Zu den „wirklichen Ursprüngen des Eishockeys“: Zwar streitet sich die Fachwelt, wo die eigentlichen Wurzeln des Eishockeysportes liegen – sowohl Engländer als auch Kanadier beanspruchen „diese“ – Fakt ist aber: Beide haben Recht …

Die Ursprünge des heutigen Eishockeyspieles gehen auf das englische Bandy-Spiel zurück. Aber: Der Puck tauchte erstmals um 1850 in Nordamerika, in Kanada auf – und die ersten Regeln stammten ebenfalls von Kanadiern und wurden von W.F. Robertson und R.F. Smith zusammengestellt.

Der Weltverband, die I.I.H.F., feiert in diesem Jahr sogar ihren 100.Geburtstag.
1908 gründeten Engländer, Franzosen, Böhmer, Belgier und Schweizer den internationalen Eishockey-Verband, der seit 1930 bis 2007 die WM ausrichtete (bis auf die Jahre während des II.Weltkrieges und bis auf das Jahr 1980).

Die Ladies durften erst 60 Jahre nach den Männern mit Puck und Schläger umgehen. 1990 hatten sie ihre erste WM.
Seit 1920 ist Eiskockey für die Herren olympisch, seit 1998 für die Damen.
Die meisten WM-Titel bei den bisherigen 71 Titelkämpfen der Herren gewannen Kanada (24), Russland/die Sowjetunion (23), Tschechien (mit CSSR/11) und Schweden (8).

Maskottchen 200816 Teams wetteifern im Mai 2008 um den WM-Titel. In Gruppe A spielen Weißrussland, Frankreich, Schweden und die Schweiz, in Gruppe B Kanada, Lettland, Slowenien und die USA, in Gruppe C Finnland, Deutschland, Norwegen und die Slovakei und in Gruppe D Tschechien, Dänemark, Italien und Russland.

Als bester Spieler aller Zeiten gilt allgemein der Kanadier Wayne Gretzky. Bei den Goalies ist es nicht ganz so eindeutig: Der Russe Wladislaw Tretjak, der Tscheche Dominik Hasek sowie die Kanadier Grant Fuhr oder Seth Martin waren „1 A“-Torhüter …

Für die WM 2008 dürften die Kanadier aber die Top-Favoriten sein …

Und wie verlief die WM-Vorbereitung für die deutsche Auswahl ?! Es gab einen Sieg (4:2) und eine Niederlage (1:2 n.V.) gegen das Team aus Weißrussland.
Nach dem letzten Spiel gegen Weißrussland meinte Bundestrainer Uwe Krupp: „Es war ein knappes Spiel. Beide Mannschaften waren von der Leistung her gleich stark. Im Endeffekt hatten wir einfach zu viele Strafzeiten bekommen und mussten dann in der Verlängerung vier Minuten drei gegen vier spielen. Die Chance, dass gerade in diesem Moment der Gegner ein Tor schießt ist sehr hoch.

Rückblickend kann ich sagen, dass wir beim ersten Spiel in Crimmitschau deutlich stärker waren als die Weißrussen. In den weiteren Dritteln einschließlich des gestrigen Spiels waren wir bis zum Schluss von der Leistung her gleich stark. Weißrussland war ein guter Gegner für uns, sie haben uns mit den beiden Vorbereitungsspielen geholfen sich auf die Weltmeisterschaft in Kanada gut vorzubereiten.“.

Das letzte Testspiel bestreitet „Team Germany“ gegen Dänemark.

Und dann dürfen die „Cracks“ in Kanada ran !

Medaillenspiegel – Eishockey-WM 1920-2007 (Land-Gold-Silber-Bronze / Top Ten):
1.CAN: 24-11-9 2.RUS/URS: 23-8-7 3.CZE: 11-13-19 4.SWD: 8-18-14
5.USA: 2-9-5 6.FIN: 1-6-2 7.GBR: 1-2-2 8.SVK: 1-1-1 9.GER: 0-2-2
10.SUI: 0-1-8.

Marko Michels

Wissenswertes zum Eishockey:

> Weitere „Ursprünge“ hat der Eiskockeysport im Lacrosse, das von den Indianern in heutigen Teilen Kanadas einst „entwickelt“ wurde, im irischen „Hurling“ sowie im „Bandja“ des mittelalterlichen Schwedens.

> Auch im TV sind einige Spiele der Eishockey-WM 2008 zu sehen, u.a.: am 3.Mai ab 21.25 Uhr GER-FIN, am 5.Mai ab 1.10 Uhr GER-SVK, am 7.Mai ab 1.10 Uhr GER-NOR. Natürlich werden auch die Halbfinals und das Finale live gezeigt.

> Die Eishockey-WM 2008 ist die erste WM, die in Kanada stattfindet. Für die Kanadier war jahrzehntlang – sportlich betrachtet – der Stanley-Cup die wichtigste Trophäe im Eishockeysport.

> Kanada gewann bei den Herren zwar die meisten WM-Titel. Bei Olympia (seit 1920) waren die Russen aber erfolgreicher: 8 x triumphierte die „Sbornaja“, 7 x die Kanadier. Die restlichen Olympiasiege erkämpften die USA und Schweden (je 2) und Tschechien sowie Großbritannien (je 1).

> Die meisten WM-Titel holten bislang (seit 1990) die kanadischen Damen (9 x Gold). Zweimal waren die US-Girls erfolgreich. Bei Olympia (seit 1998) gingen die weiblichen Olympiasiege an Kanada (2) und die USA (1).

> 22 Aktive nimmt Bundestrainer Krupp mit nach Übersee. Mit den WM-Tests, zwei Niederlagen gegen Finnland, Sieg und Niederlage gegen Weißrussland bzw. zuletzt Sieg mit 3:0 gegen die Dänen, war er zufrieden: „Es ist eine junge Mannschaft, mit der es viel Spass macht, zu arbeiten. Viele wußten in der WM-Vorbereitung, dass sie nur dabei waren, um Erfahrungen zu sammeln. Sie waren dennoch, wie die anderen, mit Herz und Seele dabei.“.

> Deutschlands Verteidiger Andreas Renz träumt derweil von „einem Coup“ der Deutschen in Kanada. „Wir haben eine gute Mannschaft !“, meinte er vor dem Abflug.  mm

Nach oben scrollen