Mit sportivem und kriminalistischem Spürsinn

Diana Salow vom Schweriner TC von 1908 über Tennis und Literatur


Dem deutschen Damen-Tennis-Team gelang im Halbfinale des Fed Cup ein grandioser Erfolg. In der mittlerweile 52. Auflage des wichtigsten Wettbewerbs für Frauen-Nationalmannschaften siegte das Team von Barbara Rittner mit 3:1 gegen Australien. Damit steht ein deutsches Fed-Cup-Team erstmals wieder seit 1992 in einem Finale.
Neben 1992 standen deutsche Frauen-Mannschaften auch 1966, 1970, 1982, 1983 und 1987 in einem Fed-Cup-Finale (damals, bis 1995, lief der Wettbewerb noch unter der Bezeichnung Federation-Cup). 1987 und 1992 ging das deutsche Team zudem als Finalsieger hervor.

Für das „Porsche Team Deutschland“ spielten Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld. Sabine Lisicki konnte verletzungsbedingt nicht beim Fed-Cup-Halbfinale dabei sein. Diese „Mädels“ bescheren dem deutschen Tennissport aktuell eine Art „Fräulein-Wunder“. Nun hofft Tennis-Deutschland natürlich auf den dritten Triumph in der Geschichte dieses Wettbewerbes, der 1963 erstmals ausgetragen wurde und statistisch von den USA (17 Siege) dominiert wird.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird Tennis groß geschrieben. So gibt es mit Schwerin, Rostock/Warnemünde, Greifswald, Stralsund, Neubrandenburg, Kühlungsborn, oder Usedom einige traditionsreiche Tennis-Hochburgen. Bereits seit jahrzehnten erfolgreich ist der Schweriner Tennis-Club von 1908.

Diana Salow, selbst aktive Spielerin, erstellt die Vereinszeitschrift „SMASH“, ist engagierte Mitarbeiterin in der Landtagsverwaltung und nicht zuletzt Krimi-Autorin. Marko Michels hat einmal nachgefragt.

„Halbe Sachen sind nichts für mich…“

Marko Michels: Endlich, nach 22 Jahren, gelang einer deutschen Tennis-Mannschaft wieder der Einzug in ein Finale des Federation-Cup. Aus Ihrer Sicht: Was zeichnete das Team 2014 aus?

Diana Salow: Meines Erachtens tritt das Team um Barbara Rittner viel geschlossener und selbstbewusster auf. Der Zusammenhalt des Teams ist nicht nur auf dem Tennisplatz zu spüren, sondern auch auf vielen Fotos zu sehen, die am Rande entstanden sind. Ich sehe selbstbewusste und ehrgeizige jungen Damen, die gemeinsam nur ein Ziel haben: Sieg!

MM: Andrea Petkovic feierte ja – nach ihrer schweren Verletzungsserie 2012 – ein glänzendes Comeback. Wie beurteilen Sie das sportliche Potenzial von Andrea?

DS: Ich finde es sehr bemerkenswert, wenn man nach einer langen Verletzung so einen Erfolg verzeichnen kann. Ich mag sie als Tennisspielerin sehr gerne und habe hohen Respekt vor ihren Leistungen. Dem „Petkovic-Dance“ auf dem Centercourt kann ich allerdings nichts abgewinnen. Aber das ist Geschmackssache.

MM: Wie läuft es zurzeit eigentlich im Schweriner Tennis-Club? Was waren dort die Highlights in den letzten Wochen?

DS: Im Schweriner Tennisclub fand gerade die Jahres-Mitgliederversammlung statt und die Saisoneröffnung am Franzosenweg am 3. Mai steht bevor. Ich fand es traurig, dass, nachdem ich mein Amt als Breitensportwartin niederlegt habe, auf der Versammlung kein Nachfolger oder Nachfolgerin gefunden wurde. Ich war fünf Jahre lang Breitensportwartin und seit acht Jahren erstelle ich die Vereinszeitschrift „SMASH“. Seit mehreren Jahren war ich Mannschaftsführerin der „Damen30“ und „Damen40“ im Verein. Nachdem ich neben dem Tennisspielen zwei Krimis geschrieben habe, kündigte ich langfristig an, mein Amt neu besetzen zu lassen.

Für mich zählt immer der Grundsatz, etwas richtig mit 100 Prozent zu machen oder es zu lassen. Halbe Sachen sind nichts für mich. Es ist traurig, dass sich immer weniger Menschen im Ehrenamt bemühen und häufig nur noch kritisieren, aber selbst nicht zu Veränderungen oder Fortschritt beitragen. Ich hoffe trotzdem, dass wir viele Highlights in unserem Tennisjahr verzeichnen können.

MM: Sie selbst sind nicht nur eine ambitionierte Tennis-Spielerin, sondern zugleich auch eine nicht minder ambitionierte Krimi-Autorin… Nun gibt es in Schwerin ja nur Kaninchen-Diebe und bestenfalls „Trickbetrüger“. Was inspirierte Sie zu Ihren Krimis?

DS: Ich schreibe seit Juni 2013 Krimis und hätte niemals geglaubt, dass meine zwei Krimis, „Süßer Schmerz – eine Mordsgeschichte“ und „Besessen – eine Mordsidee“ im Amazon-Bestseller-Ranking auftauchen würden. Da ich im Schweriner Schloss arbeite und eine leidenschaftliche Tennisspielerin bin, lag es nah, die Faszination zur Stadt Schwerin und zum Tennissport in einem erdachten Krimi bzw. Thriller niederzuschreiben.

Übrigens: Am 26. April 2014 bin ich zur 5. Literaturmesse in Schwerin als Autorin eingeladen worden und am 16. Juni 2014 habe ich eine Bücherlesung bei meinem Lieblings-Italiener „Brinkamas“ in Schwerin. Es wird also nicht langweilig.

MM: Wer wird aus Ihrer Sicht das Federation Cup-Finale 2014 gewinnen? … Und: Wann erscheint Ihr nächster Krimi?

DS: Unser deutsches Team wird den Federation-Cup 2014 gewinnen, da bin ich mir absolut sicher. … Mein nächster Krimi entsteht schon gedanklich im Kopf. Ihn aufzuschreiben, habe ich noch nicht begonnen. Jetzt fängt für mich erst einmal wieder die Tennis-Saison am Franzosenweg in Schwerin an. Das heißt, nach dem Büroalltag im Vorzimmer der Landtagspräsidentin so schnell wie möglich auf den Tennisplatz zu gelangen. Dort bin ich im Sommer meist drei Stunden zu finden. Einzel, Doppel oder Mixed … Tennis ist einfach wunderbar.

MM: Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge

Nach oben scrollen