Moderner Fünfkampf auch in Schwerin mit Tradition

Die WM 2007 im Modernen Fünfkampf beginnen in wenigen Tagen.

Die „heiße Phase“ für die WM im Modernen Fünfkampf hat begonnen: Nur noch 10 Tage sind des bis zum offiziellen Beginn und Schwerin-News ist bei diesem Sportereignis vor Ort ..

Die deutschen Athleten, die vom 16. bis zum 21. August 2007 bei der DKB-Weltmeisterschaft im Berliner Olympiapark an den Start gehen werden, stehen fast alle fest.
„Es ist eine besondere Ehre bei einer Weltmeisterschaft im eigenen Land teilnehmen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen haben die Sportler in den vergangenen Monaten und Jahren hart trainiert.“, betone Dr. Klaus Schormann, Präsident des Deutschen und Weltverbandes für Modernen Fünfkampf. Besonders gern nahm er daher auch die Benennung der WM-Teilnehmer vor.

Fest zum Frauen Team gehören Eva Trautmann (SVMF Darmstadt), Lena Schöneborn (SSF Bonn), Claudia Knack (SV Preußen) und Janine Kohlmann (Neuss). Ebenfalls einen WM-Startplatz haben sich die Athleten Eric Walther (PSV Berlin), Sebastian Dietz (Spandau 04) und Steffen Gebhardt (SSG Bensheim) erkämpft. Auf eine Teilnahme an der WM können auch noch die beiden Sportler Sascha Vetter (Spandau 04) und Matthias Lehmann (OSC Potsdam) hoffen, aber erst wenige Tage vor Beginn der Veranstaltung wird die endgültige Entscheidung fallen.

Der Moderne Fünfkampf hat im Osten Deutschlands ebenfalls eine gute Tradition: Seit 1956 wurde diese traditionsreiche Sportart innerhalb der Gesellschaft für Sport und Technik, so auch in Schwerin, betrieben. Im Jahre 1958 kam es zur Gründung eines eigenständigen DDR-Verbandes. Vereine, die den Modernen Fünfkampf mit großem Erfolg förderten, waren der ASK Vorwärts, der SC DHfK, die GST Halle (SC Halle-Kreuz) und der SC Dynamo. Mit Reiner Uhlig – allerdings als Ersatzmann – qualifizierte sich 1960 erstmals ein Moderner Fünfkämpfer der damaligen DDR für Olympia. Ein Jahr später, 1961, nahmen die Fünfkämpfer der DDR erstmals an einer WM teil: Es gab Rang 14 für Eberhard Werner und Rang 11 für das DDR-Team. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokyo erkämpften die DDR-Fünfkämpfer eine Top-Platzierung: Die Mannschaft wurde Sechste. Als bestes Einzel-Ergebnis sollte letztendlich der 13.Rang für Uwe Adler herausspringen.

Die folgenden Jahren – bis 1969 – waren für den Modernen Fünfkampf in der DDR zwar die erfolgreichsten, aber am Ende doch die traurigsten …
Bei der WM 1965 in Leipzig sowie bei der WM 1966 in Melbourne wurde die DDR-Mannschaft Dritte. Jörg Tscherner (SC Dynamo) konnte 1967 sogar den Junioren-Weltmeistertitel erringen. Bei Olympia 1968 folgten weitere Achtungserfolge. Karl-Heinz Kutschke, der im Jahre 1960 bereits olympischer Ersatz-Schwimmer war, belegte u.a. Platz vier.

Ein Jahr später der deprimierende Schlußpunkt für den Modernen Fünfkamf in der DDR. Die SED-Sportpolitiker beschlossen eine Konzentration nur noch auf die medaillen-intensiven Sportarten. Die Ausübung des Modernen Fünfkampfes in der DDR wurde mit diesem Beschluss (offiziell) sogar gänzlich eingestellt !
Vielleicht führt die WM 2007 zur Wiederbelebung dieser trendigen Sportart zwischen Ostseeküste und Erzgebirge ?!

Infos zu den WM im Modernen Fünfkampf bis 2005

Die ersten Weltmeisterschaften im Modernen Fünfkampf fanden 1949 statt, nachdem die ersten Olympiasieger bereits 1912 ermittelt wurden.
Der erste Weltmeister war der Schwede Tage Bjurfeldt. Der Ungar Andras Balczo war der bislang erfolgreichste Einzel-Weltmeister mit fünf Titeln 1963, 1965, 1966, 1967 und 1969.

In den Herren-Einzelwettbewerben führt Russland (14 G/15 S/11 B) vor Ungarn (11 G/12 S/12 B) und Schweden (4 G/2 S/3 B). Jeweils drei Weltmeistertitel bei den Herren errangen Polen, Italien, Frankreich und Litauen. China und die USA waren bisher einmal erfolgreich (2005: Qzuian Zhenzua, 1979: Robert Niemann).

Für Deutschland siegte Eric Walther 2003.
Die WM-Entscheidungen bei den Einzelwettkämpfen der Damen gibt es hingegen erst seit 1978. Damals gewann die Engländerin Wendy Norman. Eva Fjellerup aus Dänemark holte in den 1990er Jahren vier Titel – Rekord bei den Frauen. Dänemark führt im Damen-Einzel auch das Ranking an (5 G/1 S) – vor Polen (4-5-6) und Russland bzw. Ungarn (jeweils 4-4-1).

Die Nordamerikanerinnen waren zweimal erfolgreich: 1983 durch die Kanadierin Lynn Chernobrywy und durch die US-Amerikanerin Lori Norwood 1989.
Für das deutsche Team gewann Sabine Krapf 1981 Silber. Viermal Bronze folgte, zuletzt durch Kim Raisner 1999.

Die Mannschaftswettbewerbe wurden bei den Herren (seit 1949) durch Russland und Ungarn dominiert (jeweils 16 Titel); bei den Damen (seit 1978) waren Polen (9), Großbritannien (7) und Russland (5) am erfolgreichsten.

Die Staffelwettkämpfe (Frauen seit 1991, Herren seit 1989) sind deutsche Erfolgsstorys: Bei den Herren gab es 1998 und 2002 Gold. Elena Reiche, Lena Schöneborn und KIm Raisner gewannen 2005 den Titel.
Die polnischen Damen-Staffeln sind mit 7 Titeln an der Spitze. Bei den Herren-Staffeln siegten die Ungarn 8 Mal.

M.Michels

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