Nein zum Dialog mit MVgida

Stellungnahme des Bündnisses Schwerin für Alle zum „Offenen Forum“ im Eiskristall

Am Montag, dem 02.02.15 fand in Schwerin ein sogenannter „Offener Dialog“ zwischen Gegnern und Befürwortern der MVgida Demonstrationen statt. Organisiert wurde er von Einzelmitgliedern des „Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“ und des Vereins „Die Platte lebt e.V.“.

Das „Bündnisses Schwerin für Alle“ bezog dazu wie folgt Stellung:

Mvgida wurden zuletzt eine Vielzahl direkter Verbindungen zu NPD und Neonazikameradschaften nachgewiesen. Wir distanzieren uns klar von dieser Veranstaltung. Der NPD-Strategie der Wortergreifung wird so ein Scheunentor geöffnet. Es ist naiv zu glauben, ohne detaillierte Kenntnis der rechten Szene verhindern zu können, dass die Gespräche für Propaganda missbraucht werden.

Desweiteren suggeriert ein Dialog, es gäbe von Seiten MVgidas ein berechtigtes Anliegen und es komme nur darauf an die richtigen Argumente auszutauschen. Rassismus ist aber weder argumentierbar noch akzeptierbar. Schlichtungsgespräche dieser Art funktionieren nicht und bewirken alleine, dass sich die Rassisten öffentlich präsentieren können. Dadurch können sich rassistische Vorurteile weiter in der Gesellschaft verbreiten und als Normalität angesehen werden.

Einschlägig waren auch die Teilnehmer der Veranstaltung. Besonders sticht dabei der langjährige Neonazi Ronny Sanne hervor. Sanne wurde wegen der Beteiligung an den Brandanschlägen Rostock-Lichtenhagen 1992 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Zuletzt nutzte die NPD ihre Kontakte zu ihm, um über den SG Dynamo Schwerin eine Bühne zu bekommen. Ebenfalls anwesend und einer der Wortführer war Jens-Holger Schneider, der vor einigen Jahren aus der CDU ausgeschlossen wurde, nachdem ihm Aktivitäten bei der NPD nachgewiesen wurden.

Welches Ziel es hat mit Brandstiftern und anderen Rechtsradikalen zu diskutieren, ist für uns völlig unklar. Wir fordern die Organisatoren dieses Dialogs auf von weiteren Veranstaltungen dieser Art abzusehen! Für uns steht fest: Die Mehrzahl der Teilnehmer von MVgida-Demonstrationen ist nicht Opfer von rechten Rattenfängern, sondern ganz im Gegenteil selbst Täter. Jede Mvgida Demonstration sorgt weiter für eine Stimmung die rassistische Übergriffe möglich macht. Deswegen ist unser Ziel nicht der Dialog mit Tätern, sondern das Verhindern der Mvgida Demonstrationen!

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