Neue „Frisur“ für Schwerin?

Hairstylistin Valerie-Cecile Christ tritt bei globalem Wettbewerb an


Schwerin – eine Stadt mit vielen Gesichtern. Sei es nun unter städtebaulicher, kultureller und wirtschaftlicher Betrachtung oder sei es im Hinblick auf seine Einwohner, der Facettenreichtum der Landeshauptstadt ist größer als manch einer glauben mag. Doch trifft das auch auf ihre Modernität zu? Eine, die unbedingt wissen muss, ob Schwerin vielleicht doch eine „neue Frisur“ nötig hat und wie es um den Lifestyle der Stadt steht, ist Valerie-Cecile Christ.

Valerie-Cecile Chris (Foto: (c) Andrea Müller-Schulz)Die 25-jährige Friseurmeisterin des Salons „Ortmann-Christ“ in der Schlossstraße kann bereits auf eine 8-jährige Berufspraxis zurückblicken, darunter bei renommierten Friseuren in Berlin und Stuttgart. Als KMS California Mastertrainerin und mehrfache Preisträgerin der Color Zoom Challange von Goldwell (u.a. 2011 1. Platz in der New Talent Kategorie national sowie 2. Platz beim internationalen Wettbewerb in Miami; 2014 und ’15 1. Platz in der Partner Kategorie national), ist sie eine der erfolgreichsten Hairstylistinnen Schwerins. Das diesjährige Color Zoom Global Event findet übrigens im Oktober in Las Vegas statt. Und unter den rund 2.500 Friseuren aus allen 5 Kontinenten ist natürlich auch wieder Valerie-Cecile Christ (zusammen mit ihrer Kollegin Nicol Wolter).

Wir haben mit Valerie-Cecile Christ gesprochen.

„Die eine oder andere Flasche Champagner wurde schon geleert.“

Frage: Frau Christ, Sie sind eine begnadete Meisterin mit Schere und Kamm. Wie lief es in diesem Jahr für Sie und Ihr Team? Gab es Grund, Champagner-Flaschen zu leeren?

Valerie-Cecile Christ: Ja, es gab schon einen Grund, die ein oder andere Flasche Champagner zu leeren. Denn: Auch in diesem Jahr haben wir es wieder geschafft, Deutschland bei einem internationalen Wettbewerb zu vertreten. Austragungsort dafür ist in diesem Jahr Las Vegas. Mit dabei ist Nicol Wolter, die in der „Creative Kategorie“ teilnimmt und meine Wenigkeit in der „Partner Kategorie“.

Frage: Wie haben Sie sich auf das Event vorbereitet?

Valerie-Cecile Christ: „Ich habe, als ich mich für die Color Zoom Challenge vorbereitet habe, das Internet nach Künstlern aus den 70-er Jahren durchforstet und bin auf David Bowie gestoßen, einen der einflussreichsten Musiker der jüngeren Musikgeschichte. Er nahm Anregungen westlicher, aber auch ganz fremder Kulturen auf, sowohl in seiner Musik als auch in seinem Äußeren, weshalb man ihn, Chamäleon des Pop‘ nannte. Hier fand ich meine Inspiration. Die Wandelbarkeit der Frisuren – gewagt, mutig, schön … und absolut unerwartet. Die Kombination unterschiedlicher Stilelemente, die niemals zuvor miteinander kombiniert wurden. Das Motto: Spiele mit den Gegensätzen und erschaffe Harmonie im Chaos.“

Frage: Wenn Sie so über Schwerin schauen… Haben die Schwerinerinnen und Schweriner ein Faible für adrette Frisuren?

Valerie-Cecile Christ: Definitiv, denn nicht nur in Großstädten wie Hamburg oder Berlin ist Fashion und Lifestyle angesagt. Auch in Schwerin!

Frage: An jeder Schweriner Ecke ist mittlerweile ein Friseur. Darunter einige nicht weniger renommierte wie bspw. die „Goldkinder“ oder Katrin Meier und ihr „Madcut“-Team. Herrscht da ein gnadenloser Konkurrenzkampf oder wie geht man miteinander um?

Valerie-Cecile Christ: Wir als Team von „Ortmann & Christ“ gehen ganz entspannt damit um. Jeder von uns weiß, wie viel Herzblut jeder in seine Arbeiten legt, gerade auch bei solch einem Wettbewerb. Da spielen eher Respekt und Anerkennung eine Rolle.

Frage: Schwerin ist auf dem ersten Blick sicher reizvoll… Aber, wie im partnerschaftlichen Leben auch, bemerkt man auf dem zweiten oder dritten Blick schnell die Defizite. Was müßte aus Ihrer Sicht in Schwerin besser werden? Hat Schwerin gar „eine neue Frisur“ nötig?

Valerie-Cecile Christ: Das, was Schwerin fehlt, ist meiner Meinung nach die Attraktivität der Stadt aus der Sicht von „jungen Leuten“. Wenn wir mehr Möglichkeiten, zum Beispiel in Form von Universitäten hätten, würden die Jüngeren wahrscheinlich auch lieber in Schwerin bleiben.

Frage: Nächstes Jahr stehen wieder Bürgermeister-Wahlen an. Angenommen Sie wären für einen Tag Stadtoberhaupt: Was würden Sie sofort ändern?

Valerie-Cecile Christ: Da wüßte ich schon etwas: Die katastrophale Parkplatz-Situation für Anwohner in der Innenstadt!

Frage: Von den Defiziten zu den Vorzügen… Was mögen Sie ganz besonders an Schwerin?

Valerie-Cecile Christ: Schwerin ist nicht gerade sehr groß aber auch nicht zu klein. Insbesondere im Sommer möchte ich Schwerin vor allem aufgrund der vielen Seen nicht missen.

Vielen Dank! Und auch Schwerin-News drückt Ihnen und Ihrer Kollegin die Daumen für Las Vegas!
Die Fragen stellte Marko Michels.

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