Neues Kontrollkonzept der Polizeidirektion Schwerin soll Hauptunfallursachen im Straßenverkehr zurückdrängen

Flächendeckende und permanente Verkehrskontrollen in den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Parchim sowie in der Landeshauptstadt Schwerin und der Hansestadt Wismar

Mit einem neuen Konzept will die Polizeidirektion Schwerin ab diesem Jahr die Hauptunfallursachen im Straßenverkehr zurückdrängen. Dazu wird die Polizei monatlich zu wechselnden Themenschwerpunkten flächendeckend Verkehrskontrollen im gesamten Zuständigkeitsbereich durchführen. Beabsichtigt ist ein wachsender Kontrolldruck durch die Polizei, der Verkehrsteilnehmer nachhaltig zur freiwilligen Einhaltung der Regeln im Straßenverkehr anhalten soll. Das bedeutet, dass sich die polizeilichen Maßnahmen nicht nur auf einzelne Großkontrollen beschränken werden. Geplant sind permanente Verkehrsüberwachungen und Kontrollen, die insbesondere die Hauptunfallursachen wie, Alkohol und Drogen am Steuer sowie überhöhte Geschwindigkeit, zurückdrängen sollen. Aber auch andere Verkehrsverstöße, die die Sicherheit im Straßenverkehr gefährden, sind Gegenstand des  themenorientierten Kontrollkonzeptes. Flankiert werden die Kontrollmaßnahmen mit Präventionskampagnen und Aktionen zur Verkehrssicherheit. „Die Bündelung aller schutzpolizeilichen Kräfte im Zuständigkeitsbereich auf ein konkretes monatliches Kontrollthema führt zu einem anhaltend hohen „Entdeckungsrisiko“ für Regelverletzer und soll eine nachhaltige Wirkung erzielen.“, so Knut Abramowski, Leiter der Polizeidirektion Schwerin, der damit den Kern des neuen Konzeptes beschreibt.

Hintergrund ist die aus Sicht der Polizeidirektion Schwerin immer noch zu hohe Anzahl von Unfällen, bei denen Personen getötet oder schwer verletzt wurden. So ereigneten sich von Januar bis September 2008 insgesamt 12.410 Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich, bei denen 41 Tote zu beklagen waren. Allein bei 632 Verkehrsunfällen war unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit nachweislich die Unfallursache. Darüber hinaus musste die Polizei auf den Straßen Westmecklenburgs leider immer noch eine Vielzahl von Verkehrsverstößen registrieren und ahnden. So wurden beispielsweise in den letzten 4 Jahren im eigenen Zuständigkeitsbereich über 50.000 Verstöße gegen die Gurtpflicht festgestellt. Auch im Bereich der Polizeidirektion Schwerin wurden bei Unfällen immer wieder nicht angegurtete Fahrzeuginsassen aus dem Auto geschleudert. 6 von ihnen bezahlten im vergangenen Jahr diese Nachlässigkeit mit ihrem Leben.

Über 1000 alkoholisierte Fahrzeugführer wurden allein im Jahr 2007 aus dem Verkehr gezogen. Alarmierend dabei ist die Tatsache, dass von den Betroffenen etwa zwei Drittel Alkoholwerte von über 1,1 Promille aufwiesen. Alkoholwerte auch über 2 Promille sind leider keine Seltenheit. Insgesamt geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer bei den Alkoholfahrten aus. Bei 348 Alkoholunfällen in den ersten drei Quartalen des letzen Jahres kamen 6 Menschen ums Leben. Aber auch zum Teil erhebliche Geschwindigkeitsverstöße müssen die Polizisten immer wieder registrieren. „Waghalsige Raserei führte in der Vergangenheit nicht nur zu gefährlichen Verkehrssituationen sondern auch nicht selten zu schweren Verkehrsunfällen. So lange es Autofahrer gibt, die sich über alle Verkehrsregeln bewusst hinwegsetzen und so zur konkreten Gefahr für die übrigen Verkehrsteilnehmer und für sich selbst werden, hat die Polizei die Pflicht dagegen vorzugehen und solche Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen.“, so Knut Abramowski, der am heutigen Mittwoch den Startschuss für die themenorientierten Verkehrskontrollen gibt.

Die themenorientierten Verkehrskontrollen für 2009 im Überblick:
Januar: Rückhalteeinrichtungen
Februar: Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
März: Kontrolle des Schwer- und Güterfernverkehrs, Reisebusse
April: Geschwindigkeit
Mai: Motorisierte Zweiradfahrer, technische Sicherheit, Geschwindigkeit
Juni: Radfahrer und Fußgänger
Juli: Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
August: Überholen/ Sicherheitsabstand
September: Rückhalteeinrichtungen
Oktober: Lichttechnische Einrichtungen an Fahrzeugen
November: Geschwindigkeit
Dezember: Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Klaus Wiechmann

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