Niels Stensen steht für Wissen, für Glauben und für Europa

Erzbischof weihte katholischen Schulkomplex in der Schweriner Feldstadt ein

Erzbischof Dr. Werner Thissen hat am Freitagnachmittag (17. August 2012) den neuen Campus der katholischen Niels-Stensen-Schule in der Schweriner Feldstadt eingeweiht. Die frühere Berufsschule wurde von Grund auf saniert und für Fachunterrichtsräume und Schulkantine wurde ein neues Gebäude errichtet. Die Bernostiftung hat als Schulträger gemeinsam mit dem Erzbistum Hamburg für die Bauarbeiten und Einrichtung mehr als zehn Millionen Euro investiert. Die Einweihung wurde mit einen Gottesdienst und einem Schulfest begangen. Grußworte hielten unter anderem Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Stadtpräsident Stephan Nolte und der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK) Udo Michallik.

In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof an die über 200-jährige Tradition der katholischen Schule in Schwerin und auch an deren widerrechtliche Schließung durch die Nationalsozialisten. Ob sich eine Gesellschaft auf Dauer gegen extremistische Positionen von rechts und links durchsetzten könne, hänge von den Werte ab, welche jungen Menschen vermittelt würden, sagte der Erzbischof. „Niels Stensen als Patron unserer Schule verkörpert solche Werte. Der Bischof steht für Wissen, für Glauben und für Europa. Er war ein anerkannter Wissenschaftler, er hat die Natur erforscht und hat nie aufgehört zu lernen. Solchem Lernen und Wissen weiß sich auch unsere Schule verpflichtet. Er lehrte und lebte die Botschaft von Jesus Christus. Diese Botschaft soll auch unsere Schule prägen, und zwar in guter ökumenischer Gemeinsamkeit. Und Niels Stensen ist in vielen Ländern Europas zu Hause gewesen. Geboren in Dänemark, studiert in den Niederlanden, gewirkt in mehreren europäischen Ländern, zuletzt hier bei uns in Schwerin, wo er auch gestorben ist. Begraben ist er in Florenz“, so der Erzbischof.

Nach dem Gottesdienst segnete der Erzbischof die Kreuze, die in den Klassenzimmern aufgehängt werden. Mit Weihwasser wurden auch die Klassenräume und die Stensenbüste im Schulaufgang gesegnet. Etwas mehr Zeit nahm er sich in der sanierten Turnhalle, wo ihm die Grundschüler auch ein Ständchen brachten. „Segne alle die hier Sport machen und bewahre sie vor Verletzungen“, betete er und erzählte dann den Kindern aus seiner Schulzeit. „Die Turnhalle war mein Lieblingsraum in der Schule. In der 4. Klasse war ich nicht so gut, weil ich nur Fußballspielen im Kopf hatte“, verriet er.

Stiftungsdirektor Thomas Weßler erinnerte in seiner Ansprache an die Anstrengungen, die die Bernostiftung, das Bauunternehmen, aber auch Eltern und Lehrer hatten, um die Niels-Stensen-Schule an dem Standort weiterzuentwickeln. Er danke allen, die sich für diese „mutige Entscheidung“ eingesetzt haben.

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow schwärmte nach einem Rundgang von der Schule. „Wie toll wäre es, mal eine Woche hier zu lernen.“ Der Generalsekretär der KMK, Udo Michallik, lobte ebenfalls das „vortreffliche Schulgebäude“ und sagte, die Landeshauptstadt Schwerin werde dadurch bildungspolitisch interessanter. Die Vertreter des Bauunternehmens Ed. Züblin AG hörten diese Worte gerne, denn mit der versprochenen termingerechten Fertigstellung sei auch eine gewisse Last von ihnen abgefallen. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Wort gehalten hat“, sagte der Technische Bereichsleiter Jens Quade.

Erleichtert und mit der Hoffnung, dass die Schüler und Lehrer mit dem neuen Campus nun gut gerüstet sind für den Schulalltag, sagte Schulleiter Jürgen Fiedler mit einem überdimensionalen Schlüssel in der Hand: „Jetzt gehört sie uns.“ An der Niels-Stensen-Schule lernen derzeit neben 200 Grundschülern 390 Mädchen und Jungen an der Regionalen Schule und am Gymnasium.

mi

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