Noch 6 Monate bis zu den PARALYMPICS

Sportlerinnen und Sportler aus M-V mit guten Teilnahme-Chancen

34 Athletinnen und Athleten aus M-V sind im „Team Peking 2008“ vertreten.

8 weitere Sportler „mit Wiege“ in M-V besitzen zudem Olympia-Chancen:

Nicht nur für die Olympischen Spiele im August, sondern nicht zuletzt für die Paralympischen Spiele vom 6. bis 17.September ebenfalls in Peking haben Sportlerinnen bzw. Sportler mit Handicap aus M-V gute Teilnahme-Aussichten.

Ohnehin sind die Olympics mit den Paralympics untrennbar miteinander verbunden und bilden eine sportliche Einheit !

Ramona BrussigFolgende Aspiranten für die Paralympics 2008 aus M-V gibt es: Ramona Brussig, die Paralympia-Siegerin im Judo 2004, und ihre Schwester Carmen sind ebenso vertreten wie die Rollstuhl-Fechterinnen Daniela Rossek bzw. Simone Briese-Baetke, die Schwimmer Torben Schmidtke bzw. Mario Hartmann, die Goalball-Spielerin Sara Schacht, die Kugelstoßerin Jana Schmidt oder der Weltmeister im Handicap-Vierer Marcus Klemp.
 
Marcus Klemp war übrigens der erste Athlet aus M-V, der sich für Peking qualifizierte, während Triathletin Anja Dittmer als erste Athletin aus M-V das Olympia-Ticket buchen konnte.

Auch einige Rugbyspieler aus M-V haben noch eine Chance auf die Paralympics 2008.

Vor 60 Jahren, 1948, hatten die Paralympics ihren Vorläufer: In Stoke Mandeville (England) wurden die ersten Sportspiele für Rollstuhlfahrer am selben Tag wie die Olympischen Spiele von London ausgetragen.

PSV-Judo-Demo 200712 Jahre später, 1960, fanden die ersten „Weltspiele der Gelähmten“ in Rom statt, aber nicht mehr parallel zu den Olympischen Sommerspielen, sondern wenige Wochen später.

Seit 1960 finden die Paralympics alle vier Jahre statt, immer im selben Jahr wie die Olympischen Spiele.

Zwei hervorragende Schwimmer des Hanse-Schwimm-Clubs Greifswald haben sehr gute Aussichten auf eine Teilnahme bei den Paralympics 2008: Torben Schmidtke, Jahrgang 1989, und Mario Hartmann, Jahrgang 1988.
 
Am 22.Juni 2008 erfolgt zwar erst die endgültige Nominierung, aber beide Schwimmer können durchaus optimistisch sein.

So absolvierten die Beiden drei intensive Trainingswochen auf Lanzarote und beim Olympiastützpunkt Berlin. Vom 6.März bis 9.März fand nun der erste Qualifikationswettkampf in Esbjerg (Dänemark) statt.

„Finale wäre eine große Sache !“

Interview mit dem Greifswalder Schwimmer Torben Schmidtke

Frage: Im August/September gibt es mit den Olympischen und Paralympischen
Spielen in Peking den sportlichen Höhepunkt. Wie bereitest Du Dich auf diesen Höhepunkt vor ? Die Quali ist ja im Juni …

Torben: Es ist vor allem eines angesagt: viel trainieren !

Frage: Schildert kurz Euren sportlichen Werdegang. Wie bist Du eigentlich zum Schwimmsport gekommen ?

Torben: Durch die Schule. Wir hatten dort Schwimmunterricht, mein Sportlehrer hat mich dort entdeckt. Und auch meine Familie war dem Schwimmen schon immer sehr verbunden: Mein Bruder, mein Cousin und meine Cousine sind alle mal geschwommen.

Frage: Vor vier Jahren gewann Natalie Ball für Greifswald vier Medaillen. Wenn alles nach Wunsch verläuft, was ist Dein Ziel für Peking ?

Torben: Das Finale wäre schon eine große Sache. Vielleicht würde ja dann auch mehr „passieren“ …

Frage: Ihr trainiert beim HSC Greifswald. Zufrieden mit den dortigen
Bedingungen ?

Torben: Ja schon, die Trainingsbedingungen, Trainer und Betreuer sind schon sehr gut. Nur, dass wir für die Unkosten im Hinblick auf unsere Wettkämpfe alleine aufkommen müssen, ist natürlich weniger angenehm. Also es betrifft wieder einmal das Geld !

Viel Erfolg und eine gute paralympische Vorbereitung !

M.Michels

Simone Briese-Baetke – Mit dem Degen nach Peking ?!

Neben Daniela Rossek hat auch eine weitere Rollstuhl-Fechterin, die bei TuS Makkabi Rostock trainierte, gute Chancen auf die Paralympischen Spiele in Peking – die 41jährige Simone Briese-Baetke hegt noch Teilnahme-Chancen auf die Paralympics 2008.

Die beeindruckende Sportlerin sitzt seit 2002 im Rollstuhl, nachdem sie vor 20 Jahren, nach der Geburt ihres Sohnes, chronisch krank wurde und sich 1997 einer Operation am Gehirn unterziehen mußte.

Doch aufgeben … ?! Das gab es für die lebenslustige Frau nicht.

Sie wollte aktiv und fit bleiben, und nachdem die Augenärztin zum Rollstuhl-Fechten riet, versuchte sich Simone Briese-Baetke erfolgreich bei einem Probe-Training in Rostock und blieb beim Fechten.

Trainer Alexander Bondar war von Simones Fecht-Talent sehr angetan und so fährt sie in der Regel dreimal wöchentlich die mehr als 120 Kilometer von Kotzow nach Rostock, um ihre Fecht-Künste zu perfektionieren.

Einen Trainingsraum zu Hause hat die erfolgreiche Fechterin aber ebenfalls, denn die Kosten für Wettkampfreisen und Trainingsfahrten muß sie zum größten Teil selbst tragen …

Beim Anfang des Jahres ausgetragenen Weltcup in Malchow belegte Simone Briese-Baetke einen ausgezeichneten zweiten Platz, der sicher neues Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein „in Richtung Peking“ gegeben hat !

Und vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere interessierte Sponsor für die Rollstuhl-Fechterinnen in M-V ?!

Natalie BallIn Peking wahrscheinlich als Goalballspielerin dabei – Natalie Ball

Natalie Ball
Geburtsjahr: 1979
Behinderung: Blind
Schulabschluss: A-levels (vergleichbar mit dem deutschen Abitur) 1998
Ausbildung/Beruf: 1998-99 Praktika als technische Übersetzerin und Grundschullehrer / Studium in Greifswald in Fächern Skandinavistik und Fennistik
Hobbys: Skilanglauf, Musik, Lesen, Gemeinde
Erfolge: Paralympics 2004 vierfache Medaillengewinnerin, IBSA-Weltmeisterschaft 2003 Bronze (100m Brust), IPC-Weltmeisterschaft 2002 Gold (100m Rücken), Silber (50m Freistil, 100m Brust),Internationale Deutsche Meisterschaften 2002 Gold (50m Freistil, 100m Brust, 50m Rücken, 100m Rücken, 50m Brust), Bronze (100m Freistil)

Zurückgeblickt, anno 2004: Die paralympische Schwimmerin 2004 und Goalball-Spielerin 2008, Natalie Ball, über das Erlebnis Athen 2004 und die Greifswalder Trainerin Dörte Paschke

Frage: Athen und die Paralympischen Spiele. Wie empfinden Sie die Atmosphäre hier?!
Natalie: Ich finde es hier sehr gigantisch – ein echtes Erlebnis nicht nur aus sportlicher Sicht!

Frage: Welchen Anteil hat Ihre Trainerin Dörte Paschke (PSV Greifswald) am jetzigen Erfolg?!
Natalie: Ohne Dörte Paschke wäre ich heute nicht so weit oben im Schwimmsport. Dafür hat sie ohnehin schon eine Goldmedaille verdient!

Texte: Marko Michels

Fotos: Carmen Brussig (privat), M.M. (1), Ball (privat)

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