Olympische Ambitionen mit dem Ruderboot

Nachgehakt bei Athletin Marie-Louise Dräger


Rudern gehört zu Den mecklenburgischen Traditionssportarten. In der Vergangenheit (insbesondere seit Ende der 1960er Jahre) errangen dabei Ruderinnen und Ruderer mit „MV-Wurzeln“ oder aus M-V-Vereinen zahlreiche Erfolge, Medaillengewinne und vordere Platzierungen.

Zwischen Historie…

Vor fast 40 Jahren, in Montreal 1976, bei der olympischen Premiere des Frauen-Ruderns gab es für M-V Medaillen – durch die 1956 in Stralsund geborene Monika Kallies Olympia-Gold im Achter und durch die 1954 in Neukalen zur Welt gekommenen Anke Borchmann ebenfalls Olympia-Gold im Doppelzweier. Die heutige Wahl-Schwerinerin Petra Boesler (verheiratete Wach) holte Silber im Doppelzweier. Sehr erfolgreich bei olympischen Ruder-Regatten war ebenfalls die aus Waren/Müritz stammende Katrin Rutschow-Stomporowski – Gold im Doppelvierer 1996, Einer-Bronze 2000 und Einer-Gold 2004.

Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona hatten erneut einige „M-V-Frauen“ die rudersportliche Erfolgsspur gefunden. Einerseits holte Kathrin Haacker mit Olympia-Bronze im Achter eine weitere Olympia-Medaille, andererseits war die mit Schwerin verbundene Sybille Schmidt mit Gold im Doppelvierer vorne dabei. Die gebürtige Schwerinerin Annette Hohn holte 1992 im Vierer ohne Bronze.

… und Gegenwart

Nun blicken unsere Ruderinnen und Ruderer auf die kommenden internationalen Herausforderungen, insbesondere die WM vom 30. August bis 6. September in Aiguebelette-le-Lac. An gleicher Stelle gab es bereits 1997 Welt-Titelkämpfe. Seinerzeit dominierte das deutsche Ruder-Team mit 11 Medaillen, darunter fünfmal Gold – ein gutes Omen für das deutsche Ruder-Team auch 2015…

Ruderin Marie-Louise Dräger. (Foto: Detlef Nuelken)Eine, die seit Jahren zu den besten Ruderinnen national und international gehört, ist Marie-Louise Dräger (ORC Rostock), Jahrgang 1981, jeweils Weltmeisterin im Leichtgewichts-Doppelzweier 2003 bzw. 2005, Weltmeisterin 2010 im Leichtgewichts-Einer bzw. Leichtgewichts-Doppelvierer und Europameisterin 2010 im Leichtgewichts-Einer, dazu Olympia-Teilnehmerin 2008 und 2012.

Nachdem Schwerin-News kürzlich mit Ruderer Hannes Ocik sprach, ist jetzt Marie-Louise Dräger dran… Was erhofft sie sich vom Jahr 2015?

„Möchte die Olympia-Quali schaffen…“

Frage: Marie, erst einmal alles Gute für 2015! Wie hast Du die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr verbracht? Aktiv oder eher passiv…

Marie Dräger: Vielen lieben Dank, dass wünsche ich auch! Die Feiertage selbst haben ich sportlich eher passiv verbracht, abgesehen davon, dass mein Sohn schon für Aktivität sorgt. Die Tage dazwischen musste ich dann schon eher aktiv Sport treiben, damit man nicht zu sehr aus den Tritt kommt.

Frage: Bist Du beim wettkampfmäßigen „Trocken-Rudern“ in den Winter-Monaten eigentlich auch dabei? Und: Wann beginnt für Dich 2015 die Freiluft-Saison?

Marie Dräger: Wir hatten in Dezember schon die Landesmeisterschaften auf dem Trockendock. Am 17.Januar möchte ich bei den Norddeutschen Meisterschaften auf dem Ergometer in Lübeck antreten. Ab Ende März beginnt das „richtige“ Rudern wieder mit der Langstrecke Leipzig.

Frage: Welche sportlichen Ziele hast Du für 2015? Was sind die „Minimal-Forderungen“ an das neue Jahr?

Marie Dräger: Ganz klar, ich möchte dieses Jahr wieder Nummer eins in Deutschland sein. Aber das nur nebenbei! Mein großes Ziel ist es, zur WM in Frankreich im leichten Doppelzweier zu sitzen, um dort die Olympia-Qualifikation für Rio zu errudern.

Frage: Weltmeisterlich gerudert wird 2015 in Frankreich… Kennst Du die Bedingungen vor Ort?

Marie Dräger: Ja, ich bin 2014 zum Weltcup dort schon gestartet. Der See ist sehr windanfällig, dementsprechend kann es auf den ersten 1000 Metern sehr wellig werden. Zum Glück war dieses nie zu meinen Rennen der Fall.

Frage: Welche wichtigen Regatten stehen für Dich – nach Plan – ansonsten auf der Agenda 2015?

Marie Dräger: Wie jedes Jahr… Die deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg im April und die dann darauffolgenden drei Weltcups.

Vielen Dank und viele Erfolge im Ruderboot.
Die Fragen stellte Marko Michels

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