Orgelsamstag mit Konzert und Filmvorführung

im Konzertfoyer am Samstag, den 12. April 2008

Bereits zum dritten Mal dreht sich im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters alles um die Walcker-Orgel, die seit mehr als drei Jahren hier eine neue Heimat gefunden hat. Am 12. April gibt es zum „Orgelsamstag 2008“ ein zweiteiliges Programm zu erleben: Um 16 Uhr das Orgelkonzert mit Kammermusik mecklenburgischer Hofkapellmeister und um 20 Uhr die Filmvorführung von „Panzerkreuzer Potemkin“, dem Stummfilm-Klassiker von Sergej M. Eisenstein mit musikalischer Begleitung an der Orgel.

Stefan Fischer, der für die musikalische Leitung des Konzertes verantwortlich zeichnet, setzt sich seit vielen Jahren für die Wiederentdeckung und die Aufführung der Werke mecklenburgischer Hofkapellmeister ein. Gemeinsam mit dem Ensemble „Hof=Musici“, der Sopranistin Katrin Hübner und dem Schweriner Domkantor und Organisten Jan Ernst führt er Musik für Orgel auf, die in der 2. Hälfte des 18.Jahrhunderts entstand und zu den Kostbarkeiten aus der Schatzkammer der 445-jährigen Mecklenburgischen Staatskapelle gehört. Die Kompositionen von Johann Wilhelm Hertel, Carl August Friedrich Westenholtz, Adolph Carl Kuntzen und Johann Gottfried Müthel werden fast alle erstmals wieder aufgeführt. Teilweise auf historischen Instrumenten wie beispielsweise dem Naturhorn, das Robert Ameln und Christoph Moinian spielen werden.

Auch in diesem Jahr folgt nach dem Konzertnachmittag ein Filmabend, der musikalisch durch die Orgel begleitet wird. Gezeigt wird um 20 Uhr ein Stummfilm-Klassiker von 1925: „Panzerkreuzer Potemkin“. Der Film revolutionierte aufgrund seiner bahnbrechenden Montagetechnik die Filmkunst. Zum 20. Jahrestag der russischen Revolution von 1905 in nur drei Monaten gedreht, katapultierte er den 27-jährigen Sergej M. Eisenstein in die Riege der weltbesten Regisseure. Die Überlieferungsgeschichte des Films ist eine Geschichte der Verstümmelungen, der Film selbst einer der spektakulärsten Zensurfälle der 1920er Jahre. Eine vollständige Kopie der russischen Premierenfassung des Films ist nicht erhalten. Anlässlich der 55.Internationalen Filmfestspiele Berlin 2005 wurde „Panzerkreuzer Potemkin“ in einer neu rekonstruierten Fassung vorgestellt, die in Auftrag der Kulturstiftung des Bundes und unter Gesamtleitung der Stiftung Deutsche Kinemathek entstand.

Franziska Kapuhs

Fotos: Jörn Lehmann

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