Papstrücktritt auch in Schwerin Thema

Landtagsabgeordnete der Christdemokraten würdigen Leistungen Joseph Ratzingers

Gestern hat Papst Benedikt XVI. zum 28. Februar seinen Rücktritt bekanntgegeben. Die Entscheidung des 1927 im bayerischen Marktl geborenen Joseph Ratzinger, der 2005 zum Oberhaupt der Römisch-katholischen Kirche berufen wurde, ist auch Gesprächsthema bei der CDU in Mecklenburg-Vorpommern.

Benedikt XVI. hat katholische Kirche im Inneren gestärkt

So reagierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Vincent Kokert auf die Entscheidung des Papstes, das Pontifikat niederzulegen, mit Bedauern und tiefem Respekt: „Als gläubiger Christ und Katholik bedauere ich diese Entscheidung zutiefst, kann aber die Argumente sehr gut nachvollziehen. Die Leistungen des Heiligen Vaters verdienen allerhöchste Anerkennung.“ Kokert verwieß auf die Bemühungen Benedikts, die Beziehungen zu Juden und Orthodoxie zu verbessern und den Dialog mit der islamischen Welt neu anzustoßen. „Gerade wir als Deutsche können stolz sein, dass der Heilige Vater fast acht Jahre an der Spitze der katholischen Kirche diente“, so der CDU-Abgeordnete

Hat Millionen Gläubige in aller Welt erreicht

Mit tiefem Bedauern reagierte auch Innenminister Lorenz Caffier. Ratzinger habe Millionen Menschen in aller Welt erreicht und sie über Religion und Konfession hinweg im Glauben vereint, so der Landtagsabgeordnete. „Sein Rückzug aus gesundheitlichen Gründen ist sehr bedauerlich. Angesichts der großen Herausforderungen, die das Amt mit sich bringt ist es aber eine kluge Entscheidung. Für seine Leistungen gilt Papst Benedict XVI. mein tiefer Dank und große Anerkennung“, sagte Lorenz Caffier am Montagnachmittag.

Keine Kritik von Seiten der CDU

Kritische Überlegungen hingegen lässt die CDU in Mecklenburg-Vorpommern vermissen. Zumal dem Pontifex von seinen Kritikern häufig vorgeworfen wurde, Reformen in der Katholischen Kirche überhaupt nicht anzustreben, zu konservativ und unnachgiebig sei er bei Themen wie Verhütung, Abtreibung, Sterbehilfe, Homosexualität oder Zölibat. Auch bei den in den letzten Jahren aufgekommenen Skandalen habe Benedikt nicht energisch genug gehandelt.

Justizministerin Uta-Maria Kuder sagte dazu: „Auch wenn mancher Kritiker vom Oberhaupt der Katholiken der Welt mehr klare Worte gefordert hat, so hat Benedikt XVI. für meine Begriffe der Katholischen Kirche den Weg in eine moderne Zeit geebnet.“ Was genau die stellvertretende Landesvorsitzende der CDU damit meint, bleibt offen. Die Pristerweihe von Frauen, die Joseph Ratzinger bis heute als eine absurde Vorstellung ablehnt, wird sie damit wohl nicht gemeint haben.

red

 

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