Paralympics in Sichtweite

Judoka Ramona Brussig strebt zu ihrer vierten Teilnahme


Ramona Brussig (Quelle: DOSB)Rio 2016 – das wird sofort mit den Olympischen Sommerpielen assoziiert. Korrekt! Doch – gerne mal vergessen – auch die Paralympics werden dieses Jahr in der zweitgrößten Stadt Brasiliens durchgeführt. Vom 7. bis 18. September treten Athleten mit Behinderung aus aller Welt in insgesamt 22 Sportarten an. Deutschland wird dabei wohl wieder eines der größten Teams stellen. Darunter auch fünf Schweriner Sportler: Vanessa Low (Leichtathletik), Denise Grahl und Torben Schmidtke (beide Schwimmen) sowie die Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig (Judo). Für Ramona sind es bereits die vierten, für Carmen die dritten Paralympischen Spiele.

Interview

Marko Michels sprach für Schwerin-NEWS mit der sehbehinderten Judoka Ramona Brussig (Jahrgang 1977) vom PSV Schwerin

„London 2012 – da passte alles, das war grandios!“

 

Knapp vier Monaten noch bis zu den Paralympics 2016. Welche Ziele und Erwartungen haben Sie?

Ramona Brussig: Ich fahre mit gemischten Gefühlen nach Rio. Es sind meine vierten Paralympics, aber die ersten ohne meinen Trainer Matthias Hermann (Redaktionelle Anmerkung: Matthias Hermann verstarb 2014 im Alter von nur 47 Jahren…). Ich hoffe trotzdem, dass ich meine Erwartungen erfüllen kann. Das, was in London 2012 geschah, hat keiner erwartet. Carmen und ich sind an diesen Tag durchmarschiert. Alles hat gepasst – es war grandios!

Wie verliefen Ihre Vorbereitung? Welche Herausforderungen sind bis Rio noch zu meistern?

Ramona Brussig: Die Vorbereitung verlief bisher sehr sensibel. Im November letzten Jahres hatte ich im Trainingslager in Rio eine Netzhautablösung und dazu noch einen Kreuzbandriss. Im Februar war dann die zweite Operation am Auge notwendig. Derzeit befinde ich mich im Aufbau. Der neue Trainer an meiner Seite, Uwe Juch, macht das wirklich gut. Er weiß genau, was zu tun ist. Ich bin zuversichtlich bis Rio.

Was ist für Sie das Faszinierende, das Besondere an der neuen sportlichen Herausforderung?

Ramona Brussig: Faszinierend ist, dass es jetzt mittlerweile meine vierten Spiele sind. Die Herausforderung in Rio nehme ich an. Die letzten zwei Jahre waren turbulent und nicht immer einfach. Ich hoffe, wie meine Schwester Carmen, dass wir unser Bestmögliches abrufen können.

Vielen Dank und maximale Erfolge!

 

Carmen bzw. Ramona Brussig bei den Paralympics:

Ramona
2004 in Athen – Gold (Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm)
2008 in Peking – Silber (Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm)
2012 in London – Gold (Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm)

Carmen
2008 in Peking – Bronze (Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm)
2012 in London – Gold (Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm).

Weitere Informationen auch zum paralympischen Judo-Sport in M-V unter www.vbrs-mv.de.

 

Info: Die Olympischen Sommerspielen 2016 finden ebenfalls mit Schweriner Beteiligung statt. Nach Rio reisen vorraussichtlich: Martina Strutz (Stabhochspringen), Peter Kretschmer (Kanu-Rennsport), Stefan Nimke bzw. Kai Kristian Kruse (Bahnrad), Sarah Scheurich (Boxen).

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