PETA fordert: Bundesamt für Naturschutz soll Nashorn-Wildfang-Importe stoppen

Tierrechtsorganisation beklagt mangelhafte Kontrollfunktionen

Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat diese Woche das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in einem Brief dazu aufgefordert, die Einfuhr weiterer Nashörner für die Zoos Schwerin und Dortmund zu stoppen. Die Organisation begründet ihre Forderung mit dem noch immer fehlenden Herkunftsnachweis aller Nashörner, einer mangelhaften Gegenprüfung des BfN und nicht unerheblichen Artenschutzgründen.

“Die Zoos in Augsburg, Schwerin und Dortmund sprachen stets selbstsicher davon, dass die Nashörner in Gefangenschaft geboren sein sollen, doch das Bundesamt für Naturschutz bestätigt nun der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen Schwerin schriftlich, dass für diese Tiere nicht nachgewiesen werden kann, ob sie gezüchtet wurden“, so Frank Albrecht, Zooexperte von PETA Deutschland e.V. „Auch bei Nashörnern ist das Bundesamt verpflichtet zu überprüfen, ob die Einfuhr oder die Entnahme der Tiere im Herkunftsland nicht das Überleben der Art dort gefährdet (EU Verordnung 338/97). Diese Gegenprüfung wurde offensichtlich vom Bundesamt bisher nicht vorgenommen. Für Augsburg ist es nun zu spät, aber der Import für Schwerin und Dortmund muss auf jeden Fall gestoppt werden.“

Alleine in diesem Jahr wurden in den südafrikanischen Nationalparks und Wildreservaten mindestens 40 Breitmaulnashörner gewildert, auch in den vergangenen Jahren stieg die Wilderei an und dezimierte die südafrikanische Breitmaulnashorn-Population. Fragwürdig sind auch die bisherigen Äußerungen der Importbefürworter, dass es mittlerweile zu einem „Überschuss“ bei den „White Rhinos“ gekommen wäre. Beweise hierfür konnten oder wollten bisher niemand vorlegen. PETA schließt nicht aus, dass die importierten Nashörner durchaus Waisen aus Wilderei- oder Jagdaktivitäten sein könnten.

„Wir zweifeln zudem die Seriosität des exportierenden südafrikanischen Tierhändlers M. Pretorius an. Pretorius ist schon öfter negativ in die Schlagzeile geraten“, so Frank Albrecht abschließend. „Unter anderem arbeitete er mit dem wegen Tierquälerei verurteilten Tierhändler Giazza zusammen (TULI-Affäre) und importierte im Jahr 2004 Elefanten für kommerzielle Zwecke nach Mexiko, wobei die CITES-Papiere in einigen Aspekten Unregelmäßigkeiten aufwiesen.“

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