Plakatspendenaktion im Foyer des Capitol

Ab Montag, den 15.12.2008 findet im Foyer und Cafe des Capitols eine Plakatspendenaktion zu Gunsten Zeugenbegleitprogrammes des Kinderschutzbundes e.V. Kreisverband Schwerin durch.

Zeugenbegleitprogramm

Das Zeugenbegleitprogramm wird seit dem 01.08.2004 vom Deutschen Kinderschutzbund e.V. Kreisverband Schwerin angeboten.

Dieses Projekt ist eine Betreuung von sexueller Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahre vor, während und nach einer Gerichtsverhandlung. Projektleiterin ist Frau Schomann, eine qualifizierte Diplom – Sozialpädagogin sowie sozialpädagogische Prozessbegleiterin für verletzte Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren.

Der DKSB berät die Betroffenen vor einer Anzeige, indem sie den Kindern und Jugendlichen Informationen über den Ablauf eines Strafverfahrens, seinen Belastungsfaktoren sowie Unterstützungsmöglichkeiten vermittelt.

Wenn sich die Opfer für eine Anzeige entscheiden, wird ein Termin bei den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei vereinbart. Auf Wunsch werden die Kinder und Jugendlichen zur Vernehmung begleitet.  Danach wird der weitere Verfahrensablauf besprochen. Nach der Anzeige und vor dem Prozessbeginn werden die Opfer, wenn sie das möchten, zu Psychologinnen und Psychologen sowie zu anderen Beratungsstellen vermittelt und begleitet. Auch unterstützt der DKSB bei der Anwaltssuche.

Etwa vier Wochen vor der Hauptverhandlung bereitet die zuständige Fachkraft die Zeuginnen und Zeugen auf den Prozesstag vor. Es wird erklärt, welche Personen an diesem Tag im Gericht anwesend sind und welche Funktionen sie innehaben. Auch wird den Betroffenen gesagt, welche Rechte und Pflichten sie als Zeugen besitzen. Gemeinsam mit dem Kind oder Jugendlichen wird vor der Verhandlung der Gerichtssaal besichtigt. So bekommt die betroffene Person einen besseren Eindruck von dem Ablauf der Verhandlung. Die Kinder und Jugendlichen werden anschließend zur Gerichtsverhandlung begleitet und unterstützt. Alle Angebote des Zeugenbegleitprogramms stehen den Betroffenen kostenlos zur Verfügung und sind freiwillig. Im Rahmen des Zeugenbegleitprogramms wurden bereits 56 Kinder und Jugendliche betreut. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Zeugenbegleitprogramms ist die Präventionsarbeit an Schulen und Kindertagesstätten.

Die Fachkraft erklärt in Projekteinheiten in den unterschiedlichen Klassenstufen altersgerecht sexuellen Missbrauch. Durch Rollenspiele, Musik und andere didaktische Mittel wird den Kindern und Jugendlichen verdeutlicht, was sexueller Missbrauch ist, wer Kinder sexuell missbraucht und wo man sich Hilfe als Opfer holen kann. (5.-12.Klasse) Besonders kleineren Kindern ist zu vermitteln, dass sie das Recht haben, NEIN zu sagen. Die Kinder sollen lernen, selbst zu bestimmen, was mit ihrem Körper passiert, um so bei eventuellen sexuellen Übergriffen selbstbewusst zu sein und sich wehren zu können.

Kinder ab 5 Jahre lernen neben dem NEIN auch den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen. Gute Geheimnisse (z.B. die Schatzkiste auf dem Dach oder verliebt sein in einen Jungen) darf man für sich behalten. Sie machen spaß und glücklich. Schlechte Geheimnisse (z.B. sexueller Missbrauch, Gewalt, Mobbing/Erpressung in der Schule) muss man weitersagen, da diese Albträume, Bauchschmerzen, Kummer oder Angst hervorrufen. Damit es einem besser geht, soll das Kind sich Hilfe holen.

Durch die Präventionsarbeit an Kindertagesstätten und Schulen konnten bereits 1500 Kinder und Jugendliche erreicht werden. Mediatorenschulungen für Erzieherinnen, Lehrerinnen und Tagesmütter wurden angeboten. Elternabende finden statt.

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