PSV-Schwimmer starten durch

2 Schweriner hoffen auf Teilnahme in Rio 2016

Das Jahr 2014 war für die deutschen Schwimmer bislang ein sehr ereignisreiches. Bei den Europameisterschaften (13. – 24. August) in Berlin ergatterten unsere Athletinnen und Athleten insgesamt 22 Medaillen, darunter 6 mal Gold. Besser im Medaillenspiegel waren nur Großbritannien (27 Medaillen/11 x Gold), Russland (19 Medaillen/9 x Gold) und Italien (23 Medaillen/8 x Gold). Bei den zur selben Zeit (16. bis 28. August) ausgetragenen Olympischen Jugend-Sommerspiele in Nanjing erreichte der deutsche Schwimmnachwuchs 3 Silberne und 4 Bronzene Medaillen. Klare sieger in der Millionenmetropole wurde Gastgeber China (17 Medaillen/10 x Gold).

In der Stadt der sieben Seen nicht zu Schwimmen, das können sich viele gar nicht vorstellen - Im Bild: Starter beim Schweriner Schloss-Schwimmen. (Foto: M. Michels)Einmal bei solchen internationalen Großveranstaltungen teilnehmen, das streben natürlich auch einige Schweriner Schwimmerinnen und Schwimmer an. Auf einem guten Weg sind die beiden Talente Nele Klein und Carl Louis Schwarz (derzeit beim Potsdamer SV). Torben Schmidtke, hat es bereits geschafft, der Wahlpotsdamer und Weltrekordhalter über 50m Brust errang bei den Paralympics 2012 Silber. Schweriner Olympiateilnehmer früherer Tage sind übrigens Rosemarie Gabriel und Andrea Pollack.

 

Wie genau aber die Entwicklung des Schwimmsportes in Schwerin verläuft, das erfuhr Marko Michels im Gespräch mit PSV-Trainer Peter Mayer .

„Vielleicht sind Schweriner Schwimmer in Rio dabei…“

Marko Michels: Herr Mayer, das Jahr 2014 geht allmählich in den Endspurt. Was waren die Höhepunkte des Jahres für das Schwimm-Team des PSV Schwerin?

Peter Mayer: Da gab es einige. So qualifizierten sich 19 Sportlerinnen und Sportler des PSV Schwerin für die norddeutschen Titelkämpfe und gewannen eine Gold-, zwei Silber- und drei Bronze-Medaillen. Die Erfolge gingen auf das sportliche Konto von Christian Wichette mit einmal Gold, weiterhin je einmal Silber und Bronze durch Till Otto Göttmann sowie Hanna Stegemann und einmal Bronze durch Hanno Böckmann.

Bei den Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften im Schwimmen in Berlin waren in diesem Jahr ebenfalls Athletinnen und Athleten aus der Landeshauptstadt am Start – insgesamt sieben. Beste PSV-Starter waren Christian Wichette (Jahrgang 1996), Till Otto Göttmann (Jahrgang 2002) und Gina Elisa Koop (Jahrgang 2000) mit je einer Final-Teilnahme und damit mit „Top Ten“-Platzierung in ihrem Jahrgang in Deutschland! Christian schaffte mit einer super Bestzeit von 56,86 Sekunden über 100 Meter Schmetterling den sechsten Platz.

Angespornt von dieser klasse Leistung konnte Till Otto Göttmann über die gleiche Strecke ebenfalls mit einer neuen Bestzeit von 1:02,75 Minuten den zehnten Platz in seinem Jahrgangs-Finale belegen. Mit Gina Elisa Koop präsentierte sich eine weitere Schweriner Schwimmerin im Finale dieser Nachwuchstitelkämpfe. Gina erreichte über 200 Meter Rücken ebenfalls mit einer Bestzeit von 2:26,73 Minuten den achten Platz.

Und ein Highlight folgt noch: Lars-Christian Rehse, Lars Andre Großmann, Andreas Kuhlmann, Benjamin Bürger und Christian Wichette qualifizierten sich für die deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal (20.-23.November 2014) über 4x 50 Meter Lagen und 4 x 50 Meter Freistil.

MM: Welche regionalen Schwimm-Wettkämpfe gab es dabei, in den letzten Monaten, vor Ort in Schwerin?

PM: Durch die derzeit noch ungünstige Hallen-Situation war nur ein Wettkampf möglich. Der PSV Schwerin war im Juni der Ausrichter der Schwimm-Wettkämpfe bei den Landesjugendsportspielen. Sehr erfolgreich konnte gemeinsam mit dem TSV und dem Tri-Sport das zehnte Schweriner Schloß-Schwimmen im August organisiert werden.

MM: Wie ist ansonsten der Zuspruch zur Schwimm-Abteilung des PSV Schwerin? Gibt es genügend Resonanz beim Nachwuchs?

PM: Die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist trotz der schlechten Hallen-Situation und den eingeschränkten Trainingsbedingungen sehr gut. Wir haben einen sehr breiten Unterbau an jungen Schwimmerinnen und Schwimmern, die schon im Kindergarten-Alter bei uns schwimmen lernen und danach in den Trainingsbetrieb des PSV integriert werden. Auf diese Weise fördern wir immer wieder hoffnungsvolle Talente hervor, die für den Schweriner Schwimmsport erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen.

MM: Wie sehen die Trainingsbedingungen aus?

PM: Zurzeit ist nur maximal dreimal in der Woche das Training im Wasser möglich. Das ist für eine Ausdauer-Sportart wie dem Schwimmen absolut zu wenig, um dauerhaft Ziele wie Landes-Auswahlkader und Medaillen bei Landes-, Norddeutschen- und Deutschen Meisterschaften zu erkämpfen. Auf fünf Bahnen tummeln sich teilweise 80 Sportlerinnen und Sportler gleichzeitig! Man kann nur den Hut ziehen, wenn man mitbekommt, mit wie viel Einsatz das Hallen-Personal die marode Lankower Schwimmhalle „am Laufen“ hält.

Erste Eindrücke von der neuen Dreescher Schwimmhalle und den Planungen der dort möglichen Trainingszeiten versprechen aber tolle Trainingsbedingungen und auch wieder attraktive Wettkämpfe für den Schweriner Schwimmsport.

MM: Wie ist Ihre Meinung zur Situation im deutschen Schwimmsport zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Rio?

PM: Die Schwimmer des Deutschen Schwimm-Verbandes haben bei den diesjährigen Europameisterschaften mit ihren Leistungen – nach dem Desaster bei den Olympischen Spielen in London – gezeigt, dass die Fehler analysiert wurden und von den Verantwortlichen nun alles getan wird, um in Rio 2016 wieder eine erfolgreiche Mannschaft am Start zu haben.

Und wer weiß, vielleicht sehen wir ja mit Nele Klein und Carl Louis Schwarz eine Schwerinerin und einen Schweriner im Aufgebot des DSV. Im Perspektiv-Team sind die beiden, die derzeit beim Potsdamer SV trainieren, schon!

MM: Vielen Dank und weiterhin bestes schwimmsportliches Engagement!

Anmerkung: Herr Peter Mayer ist beim PSV Schwerin/Abteilung Schwimmen Trainer der Nachwuchsleistungsgruppe 3. bis 5. Klasse und für die Pressearbeit zuständig.

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