Radsport: MV hat zahlreiche Talente

Interview mit dem Schweriner Radsport-Trainer Ronald Grimm

Das neue Jahr 2014 ist noch jung. Die Prognosen für die kommenden Monate sind schwierig. Eines steht allerdings jetzt schon fest: 2014 wird ein sehr ereignisreiches Radsport-Jahr – in M-V und darüber hinaus.

Wie das der Schweriner Radsport-Trainer Ronald Grimm beurteilt, verriet er uns im Interview. Marko Michels sprach mit dem OSP-Coach über die kommenden Höhepunkte im Bahn-Radsport und die Nachwuchs-Situation im Land

„Im Nachwuchs-Bereich sehr gut aufgestellt…“

Frage: Das Jahr 2014 ist noch extrem jung. Was erhoffen Sie sich radsportlich vom neuen Jahr?

Frühere und aktuelle Radsport-Asse aus M-V. Rechts Trainer Ronald Grimm. (Archivfoto: M. Michels)Ronald Grimm: Ich kann ja nur von unserem Bereich ausgehen. Wir haben in diesem Jahr als Höhepunkte die WM der Elite in Cali und die Junioren-WM in Seoul. Ich denke, dass der Radsport in Mecklenburg/Vorpommern bei beiden Höhepunkten vertreten sein wird: Ende Februar in Cali mit Tobias Wächter und Anfang August bei den Junioren mit Dominique Rene Anklam.

Frage: Was werden aus Ihrer Sicht die Höhepunkte 2014 in M-V und darüber hinaus? Bald „rufen“ ja wieder die Weltmeisterschaften im Bahnradsport: Wie beurteilen Sie die Chancen der potenziellen deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Ronald Grimm: Tobias Wächter wird bei der WM in Cali im Keirin starten. Derzeit ist er Führender in der Weltcup-Wertung. Es sollte also bei der WM eine Medaille möglich sein, auch wenn dieses bei der Leistungsdichte sehr schwer wird. Dominique Anklam ist erst seit März 2013 in Schwerin und wurde im Herbst 2013 in die Nationalmannschaft für 2014 berufen. Man kann also noch keine Wunderdinge erwarten. Sollte er sich für den Jahres-Höhepunkt qualifizieren, wäre das ein riesiger Erfolg

Frage: Wie ist es eigentlich aus Ihrer Sicht um den radsportlichen Nachwuchs in M-V bestellt?

Ronald Grimm: In der Breite sind wir recht gut aufgestellt. Immerhin trainieren in Schwerin im Nachwuchs-Bereich des Bundes Deutscher Radfahrer (17-22 Jahre) die meisten Kadersportler Deutschlands. Mehr als in Brandenburg (Cottbus, Frankfurt/Oder) oder Sachsen (Chemnitz). Das ist ein Verdienst der guten Nachwuchsarbeit im Landesverband. Für eine Prognose, ob ein Sportler Weltklasse-Leistungen abrufen kann, ist es allerdings noch zu früh.

Frage: Ausdauer und Schnelligkeit sind nicht nur im Radsport, sondern auch im Wintersport gefragt. Was erwarten Sie persönlich von den Winterspielen 2014 in Sotschi?

Ronald Grimm: Ich hoffe, dass die Wintersportler ihre Leistungen von vor vier Jahren bestätigen können. Allerdings wird der zweite Nationen-Platz schwer erreichbar sein. So lange die Politik nicht mehr in den Sport investieren will, wird es auch keine Steigerung in der Nationenwertung geben. Ein reiches Land wie Deutschland investiert pro Jahr 55 Millionen Euro in den gesamten Leistungssport. (Anmerkung M.M.: Der FC Bayern München würde darüber lächeln!) Damit sind wir in der Welt auf Platz sechs bis zehn! Das entspricht auch der Nationenwertung in den Sommersportarten. Es wird sich also in der weiteren Planung dabei nichts ändern.

Vielen Dank, weiterhin bestes Engagement für den Radsport und maximale Erfolge für die radsportlichen Talente in M-V!
Marko Michels

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