Reitsportliche Nachlese zur 1. Schweriner Horse Show

Der Hauptteil der ersten Schweriner Horse Show ging mit furiosen Ritten zu Ende. Der „Große Preis der Stadt Schwerin“, präsentiert vom Gut Vorbeck und mit 20.000 Euro dotiert, war sowohl sportlich als auch finanziell noch einmal eine echte Herausforderung.

horseshowpanorama.jpgSchwerin (MM): Es siegte der Ungar Balazs Krucso (ZRFV Versmold e.V.) auf KN Nemo vor Markus Brinkmann (RFV von Lützow Herford e.V.) und Karin Ernsting (FFV Rulle e.V.) auf Cypriat (Kurzbericht Schwerin-NEWS 13.02.2011). Am heutigen 14. Februar geht die erste Schweriner Horse Show mit den Prüfungen für Berufsreiterinnen und Berufsreitern zu Ende.
Doch nicht nur sportlich und finanziell „ging“ es bei der Schweriner Horse Show „zur Sache“, auch das Rahmenprogramm bot Abwechslung von Kinder-Animation über reiterliche Show-Vorführungen bis hin zu reitsportlichen Info-Ständen.

Und wie sieht die Mannschaftsweltmeisterin im Springreiten, Janne Friederike Meyer, selbst Teilnehmerin mit zwei jungen Pferden, die Premieren-Veranstaltung 2011 der Schweriner Horse Show?

Janne Fríederike Meyer: „Mir gefielen das Turnier und Schwerin sehr …“

Frage: Janne, Sie feierten Siege und gute Platzierungen überall auf der Welt. Wo „verorten“ Sie die eventuell neue Reitsport-Hochburg Schwerin?

horseshowkinder.jpgJanne Fríederike Meyer: Schwerin ist ein interessantes nationales Turnier, das mit dem „Großen Preis der Stadt Schwerin“, präsentiert vom Gut Vorbeck, einer Drei-Sterne-Springprüfung der Klasse S mit Stechen, auch eine hochklassige sportliche Herausforderung beinhaltete. In Schwerin wurde ein breites, vielfältiges Prüfungsspektrum geboten, das sich an verschiedene Alters- und Leistungsklassen wandte. Mir gefiel das Turnier sehr und ich hoffe, dass es 2012 weiter geht!

Frage: Wie war die Stimmung, die Atmosphäre, das ganze „Drumherum“?

Janne Friederike Meyer: Ich kann da nur ein positives Resümee ziehen. Die Sport- und Kongreßhalle bot ideale Bedingungen, sie hat ein besonderes Flair. Der Parcours war sehr gut gebaut, die Bodenverhältnisse in der Turnierhalle waren ohne Beanstandung und der Hallensprecher hat eine kompetente Ansage gemacht.
Auch die Zuschauer, deren Anzahl ist aber noch ausbaufähig, applaudierten fair, ganz gleich ob es sich um Reiterinnen und Reiter aus oder außerhalb Mecklenburgs handelte. Die Stimmung war im Ganzen sehr angenehm.
Die „Schweriner Horse Show“ feierte jedenfalls eine erfolgreiche Premiere. Die Organisatoren gaben sich wirklich große Mühe.
Persönlich war ich neben dem sportlichen Ambiente, auch von der Unterkunft und der Stadt begeistert. Ich hatte ein klasse Hotelzimmer mit tollem Ausblick. Schwerin als Stadt gefällt mir ebenfalls sehr – hier gab und gibt es viel zu entdecken.

Frage: Bei so viel Lob muss es doch wenigstens ein paar Kritikpunkte geben?

horseshoweinreiten.jpgJanne Friederike Meyer: Sicher, man kann sich immer verbessern. Der Abreite-Platz war an den ersten zwei Tagen alles andere als optimal, aber es wurde schnell Abhilfe geschaffen, so dass sich die Reiterinnen und Reiter letztendlich zufrieden zeigten. Vielleicht war auch das breite Prüfungsspektrum zu umfangreich …
Die große Anzahl der Nennungen stellte eine große organisatorische Herausforderung dar. Ob nun das Showprogramm noch vielfältiger hätte sein können, lasse ich als Reitsportlerin einmal dahingestellt. Am Ende muss ja der eigentliche sportliche Wettbewerb überzeugen.

Frage: Wie lautet Ihr „Urteil“ über die eigene Leistung?

jannefriederikemeyerbild2bild2.jpgJanne Friederike Meyer: Ich wäre gern mit „Chika`s Way“ gestartet, aber das ging nun einmal nicht. Für meine beiden jungen Pferde, mit denen ich anreiste, war das Schweriner Turnier ein wichtiges Lernprogramm, um Erfahrungen für spätere internationale Turniere zu sammeln.
Mein junger Hengst ließ sich noch etwas ablenken, was Hengste manchmal an sich haben. Zweimal ging er sehr gut und einmal ließ er sich von der Videowand irritieren. Es war also schon aufschlussreich, wo man auch während des Trainings ansetzen muss, damit es künftiger besser klappt.
Alles in allem war Schwerin ein Gewinn für meine jungen Pferde.

Frage: Werden Sie auch 2012, im Olympia-Jahr, in Schwerin sein?

Janne Friederike Meyer: Ich bin ja selbständig und muss mich auch danach richten, ob ich von Pferdebesitzern zu einer bestimmten Veranstaltungen, wie z.B. einer Hengstvorführungen gebraucht werde. Wenn es meine beruflichen Verpflichtungen und der Turnierkalender zulassen, möchte ich gerne wieder nach Schwerin kommen.

Dann weiterhin alles erdenklich Gute, ein super Reitsport-Jahr 2011 und bis bald in Schwerin! Foto (4): Marko Michels (3), P. Bohne (1)

Weitere Informationen über Janne Friederike Meyer unter: www.janne-meyer.de .

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