Ringen: In Schwerin eine Sportart mit Tradition

Nachgefragt beim PSV


Für die deutschen Ringerinnen und Ringer werden die nächsten Monate ereignisreich und spannend, denn vom 7. bis 15. September finden die Welt-Titelkämpfe in Las Vegas statt, die zugleich auch eine Olympia-Qualifikation für Rio 2016 darstellen. Im letzten Jahr, bei den WM in der usbekischen Hauptstadt Taschkent erkämpften die Deutschen Athleten insgesamt zwei Medaillen. Aline Focken Gold (Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm/Freistil) und Oliver Hassler Silber (Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm/Klassik).

Auch in Schwerin hat Ringen eine lange Tradition. Wie es heute um die Sportart in der Landeshauptstadt bestellt ist, darüber sprach Marko michels mit Steffen Gottschalk vom PSV Schwerin.

„Der Nachwuchs steht im Vordergrund…“

Marko Michels: Das Jahr 2015 gelangte längst aus den Startlöchern… Welche ringkampfsportlichen Erwartungen haben Sie für die folgenden Monate?

Steffen Gottschalk: Mit den guten Ansätzen, die wir im Jahr 2014 erreicht haben, geht es für unseren jungen Nachwuchs um eine positive Weiterentwicklung. Im Vordergrund steht noch das Training, um die jungen Ringer auf den Wettkampf vorzubereiten.

MM: Welche Höhepunkte gibt es für die PSV-Ringer?

SG: Wir werden – mit Blick auf das Leistungsniveau der jungen Ringer – an einigen Wettkämpfen teilnehmen. Für eine Meisterschaft ist es noch zu früh. Im Fokus steht der von uns ausgetragene Petermännchen-Pokal der Kinder und Jugend am 28. März 2015 in Schwerin, bei dem wir alle Sportler an den Start bringen wollen.

MM: Wann starten Ihre Ringer wettkampfmäßig „ganz genau“ ins neue Wettkampf-Jahr?

SG: Wir starten mit unseren Petermännchen-Pokal im März. In Vorbereitung auf unser Turnier werden wir noch an einem Wettkampf teilnehmen.

MM: 2015 ist ein vorolympisches Jahr. Was erhoffen Sie sich von den deutschen Ringerinnen und Ringern?

SG: Die Erfolge im Jahr 2014 lassen hoffen – insbesondere im griechisch-römischen Stil. Darauf gilt es aufzubauen und zudem ohne Verletzung trainieren zu können, das ist die Grundvoraussetzung. Im Freistil brauchen wir noch ein Erfolgserlebnis, da hoffe ich auf den vorhandenen Nachwuchs der in den Startlöchern steht. Hier ist es auch wichtig, ohne Rückschläge die Aufgaben zu bewältigen.

MM: Vielen Dank und maximale Erfolge für das PSV-Ringkampf-Team.

 

Wissenswertes: MV-Ringern bei Olympia – eine Auswahl

Lothar Metz, 1939 in Meerane geboren, vom ASK Vorwärts Rostock nahm viermal an Olympischen Spielen von 1960 bis 1972 im griechisch-römischen Stil teil und seine Bilanz ist „atemberaubend“: 1 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze, wobei er in Mexico-City`68 die Goldmedaille errang.

Metz` Klubkollege Rudolf Vesper, 1939 in Niehmen/Schlesien geboren, war zweimal Olympionike: 1964 und 1968. ’64 noch „Lehrling“ (Achter) wurde er vier Jahre später „olympischer Meister“.

Zwar ohne Medaillengewinn trotz guter Leistungen blieb der in Teusin/Demmin geborene Klaus Pohl, der bei Olympia 1968 (Leichtgewicht/GR) und 1972 (Weltergewicht/GR/7.Platz) startete.

Olympia-silber gab es für Heinz-Helmut Wehling vom ASK Vorwärts Rostock bei den Spielen 1972. 1976 erkämpfte er in Montreal Bronze. Ein Jahr später errang er gar den Weltmeitertitel.

Hervorragende Platzierungen bei Olympischen Spielen erreichte auch der gebürtige Woldegker Roland Gehrke, der 1969 in Neubrandenburg zum Ringen gelangte. Gehrke schrammte zweimal nur ganz knapp an einer Medaille vorbei: In Montreal 1976 und in Moskau 1980 wurde er jeweils Vierter (im Superschwergewicht/Freistil).

Hans-Dieter Brüchert aus Jarmen (Kreis Demmin) wurde 1976 in der Klasse bis 57 kg im Freistil-Ringen olympischer Silbermedaillen-Gewinner.

Dietmar Hinz, Jahrgang 1953 mit Geburtsort Loitz, schaffte im Halbfliegengewicht in Montreal 1976 Platz fünf. Der gebürtige Rostocker Otto Steingräber, Jahrgang 1957, war Olympia-Teilnehmer 1980 in Moskau (Weltergewicht/Freistil). Des Weiteren nahmen Armin Weier aus Vorbein (1980/Mittelgewicht/Freistil), Olaf Koschnitzke aus Grevesmühlen (1988/Halbschwergewicht/GR) und Rene Schniekel aus Lübz (1996/Superschwergewicht/GR/6.Platz) an Olympia teil. Ganz knapp scheiterte der gebürtige Anklamer John Roland Redman, für die USA startend, bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen an einem Podestplatz (Leichtschwergewicht/Freistil). Er wurde Vierter. Last but not least startete der 1971 in Greifswald geborene Olaf Brandt ’92 in Barcelona im Fliegengewicht (GR).

 

Medaillenspiegel der WM 2014 (die Top-Nationen)

– Russland (fünfzehn Medaillen, darunter sechsmal Gold)
– Iran (neun Medaillen, darunter einmal Gold)
– Türkei (acht Medaillen, darunter einmal Gold)
– Aserbaidschan (sieben Medaillen, darunter einmal Gold)
– Japan (sechs Medaillen, darunter viermal Gold)
– USA (sechs Medaillen, darunter einmal Gold).
Marko Michels

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