Rostocker Derby-Sieg im Hallen-Handball

27:20-Erfolg für Empor Rostock gegen Post Schwerin

15 – 17 – 70 – 49 – 7 – 22. … Das sind nicht etwa die neuesten Lotto-Zahlen zum dritten Mai-Wochenende 2012. Nein. Das waren die wichtigsten Zahlen vor dem 79. Derby im Liga-Hallenhandball zwischen den Handball-Vereinen von Post Schwerin und von Empor Rostock. Der Klassiker im mecklenburgischen Männer-Handball zwischen den „Ochsenköppen“ und „Fischköppen“ bot immer Brisanz, Spannung und Emotionen pur.

Am 19. Mai 2012 gab es nun das 79. Derby seit (19)70. Beide hatten in der zurückliegenden Saison 2011/12 ihre Fans nicht gerade mit Siegen überschüttet und beide Teams kämpften und kämpfen gegen den Abstieg in der zweiten Bundesliga mit 20 Teams. Während Schwerin als 15. nach 35 Spieltagen bereits „gerettet“ ist, muss Rostock als 17. um den Verbleib in Liga zwei bangen.

Und nach dem Spiel am dritten Mai-Wochenende 2012 dürfen „die Emporianer“, die in den bisherigen Derbys 49 Mal die Oberhand behielten – bei 7 Remis und 22 Schweriner Siegen – wieder hoffen. Mit 27:20 kamen sie – vor rund 3500 Zuschauern in der Stadthalle Rostock  – gegen die Postler zum 50.Derby-Sieg. … Einer der wertvollsten für die Hanseaten in der Derby-Geschichte Rostock versus Schwerin.

Das Hinspiel in dieser Spielzeit am 21. Dezember 2011 in der Sport- und Kongreßhalle in Schwerin auch vor mehr als 3500 Zuschauer hatten die Hansestädter gegen die Landeshauptstädter mit 28:32 verloren. Nun folgte in der Stadhalle Rostock die Revanche und berücksichtigt man die Tordifferenz aus Hin- und Rückspiel, so sind die Rostocker außerdem der inoffizielle Herren-Landes-Champion im Herren-Handball 2012.

Tja, „Totgesagte“ leben bekanntlich länger … Rostock darf auf den Klassenerhalt weiter felsenfest hoffen. Schwerin ist ohnehin im „sicheren Hafen“. Das 80. Derby 2012/13 in Liga zwei sollte also Realität werden!

Übrigens: Klar müssen mindestens zwei M-V-Teams der Herren in Liga zwei bleiben, waren M-V-Handballer stets auch Erfolgsgaranten für deutsche Nationalmannschaften – und klasse Spieler haben  Rostock und Schwerin zurzeit ebenfalls in ihren Reihen!

Insgesamt konnten bislang 16 Mecklenburger und Vorpommern, seit fast 55 Jahren, seit 1958 Medaillen bei Hallen-WM im Handball erkämpfen: 1958 gab es Bronze für Hans Beier, Jürgen Hinrichs, Klaus-Dieter Matz, Günter Mundt und Wolfgang Niescher, 1970 folgte Silber für Klaus Prüsse, Reiner Ganschow, Klaus Langhoff, Gerhard Gernhöfer, Peter Randt (alle Rostock) sowie Josef Rose (Ahlbeck), 1974 wurden die Rostocker Reiner Ganschow, Wolfgang Böhme mit dem Ahlbecker Josef Rose Vize-Weltmeister hinter Rumänien und jeweils Bronze erspielten 1978 Frank-Michael Wahl, Wolfgang Böhme bzw. Helmut Wilk (Rostock) und 1986 Rüdiger Borchardt zusammen mit Frank-Michael Wahl (wiederum alle Rostock). Der gebürtige Schweriner Stefan Schröder war dann im Jahr 2007 Mitglied der goldenen DHB-Mannschaft.
Der Olympiasieg von Frank-Michael Wahl und Hans-Georg Jaunich 1980 war aber das bislang Allergrößte für den Herren-Handballsport in M-V!

Marko Michels

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