Rückblende: Die Hallen-EM der Leichtathleten

Schwerinerin Martina Strutz (SSC) wurde Elfte


Stabhochspringerin Martina Strutz startet seit 2015 wieder für den Schweriner SC. (Foto: M. Michels)Die 33. Hallen-Europameisterschaften in Prag sind gestern zu Ende gegangen. Die Titelkämpfe in der tschechischen Hauptstadt konnten sich insgesamt über einen regen Zuspruch freuen. Fast 600 Athletinnen und Athleten aus 49 Ländern nahmen teil. Davon kamen 46 Sportlerinnen und Sportler aus dem Gastgeberland. Deutschland war mit 39 Athlet_innen vertreten. Mit dabei die gebürtige Schwerinerin Martina Strutz (Schweriner SC/Stabhochsprung), die gebürtige Rostockerin Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01/Kugelstoßen) sowie Christian Jagusch (SC Neubrandenburg/Kugelstoßen).

Deutschland sechs Medaillen

Die Deutsche Delegation schnitt mit einmal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze durchaus respektvoll ab, wenngleich ein paar Medaillen mehr auch nicht schlecht gewesen wären. David Storl siegte mit 21,23 Metern im Kugelstoßen. Arthur Abele belegte mit 6279 Punkten Platz zwei im Mehrkampf, was auch Christian Blum in 6,58 Sekunden über die 60 Meter bzw. der aus dem Tschad stammenden Sosthene Taroum Moguenara mit 6,83 Metern im Weitsprung gelang. Dritte Plätze errangen Julian Reus über 60 Meter (6,6 Sekunden) und Verena Sailer ebenfalls über 60 Meter bei den Damen (7,09 Sekunden).

Die drei Mecklenburger erreichten leider keine Podestplätze. Kugelstoßer Christian Jagusch kam nur auf 19,11 Meter, was Gesamt-Rang 18 bedeutete. Die für Wattenscheid antretende Denise Hinrichs kam mit einer Weite von 17,35 Metern und fast zwei Metern Abstand auf die Ungarin Anita Marton (19,23 m) auf einen guten sechsten Rang. Martina Strutz (Vize-Weltmeisterin von 2011) konnte zwar mit übersprungenen 4,45 Metern in der Qualifikation durchaus zufrieden sein, in der Endabrechnung kam aber nur Rang elf (gemeinsam mit der Eidgenossin Nicole Büchler) heraus.

Erfolgreichste Nation wurde indes Russland mit sechsmal Gold, zweimal Silber vor Frankreich mit dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze und Großbritannien mit zweimal Gold, viermal Silber, dreimal Bronze.

Der eigentliche Saison-Höhepunkt für die Leichtathletinnen und Leichtathleten sind allerdings die Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August)! Dann wird neu abgerechnet – und vielleicht sind ja dort mehr M-V-Athletinnen und -Athleten als in Prag (erfolgreich) dabei.

Blick in die Historie der Hallen-EM

Bereits bei der Vorgänger-Veranstaltung der Hallen-Leichtathletik-EM, den Europäischen Hallenspielen (1966, 1967, 1968, 1969), gab es Erfolge für M-V. Bei den Wettkämpfen 1969 in Belgrad siegte Barbara Wieck, die in Koserow geboren und für den SC Empor Rostock startete, über die 800 Meter. Ab 1970 sollten viele weitere Medaillen, vor allem im Kugelstoßen, folgen…

1970 in Turin
Gerd Dührkop (SC Empor Rostock), Hochsprung: Silber
Jörg Drehmel (gebürtiger Trantower), Dreisprung: Silber

1975 in Katowice
Anita Barkusky (SC Neubrandenburg), 800 Meter: Gold
Monika Meyer (SC Neubrandenburg), 60 Meter: Silber
Anita Weiß (früher Barkusky; SC Neubrandenburg), 800 Meter: Gold

1976 in München
Ilona Slupianek (gebürtige Demminerin), Kugelstoßen: Bronze

1977 San Sebastián
Ilona Slupianek (gebürtige Demminerin), Kugelstoßen: Silber
Erwin Gohlke (SC Neubrandenburg), 800 Meter: Silber
Marita Koch (SC Empor Rostock), 400 Meter: Gold

1979 in Wien
Ilona Slupianek (gebürtige Demminerin), Kugelstoßen: Gold
Anita Weiß (früher Barkusky; SC Neubrandenburg), 800 Meter: Silber
Marita Koch (SC Empor Rostock), 60 Meter: Silber

1981 in Grenoble
Ilona Slupianek (gebürtige Demminerin), Kugelstoßen: Gold

1982 in Mailand
Beate Liebich (gebürtige Malchinerin), 1500 Meter: Bronze

1983 in Budapest
Silke Gladisch (SC Empor Rostock), 60 Meter: Silber
Kirsten Siemon (gebürtige Warnemünderin), 400 Meter: Silber
Helga Radtke (SC Empor Rostock), Weitsprung: Silber
Marita Koch (SC Empor Rostock), 200 Meter: Gold

1985 in Piräus
Cornelia Oschkenat (gebürtige Neubrandenburgerin), 60 Meter Hürden: Gold
Marita Koch (SC Empor Rostock), 200 Meter: Gold
Kirsten Emmelmann (früher Siemon, bis 1983 SC Empor Rostock), 200 Meter: Silber
Volker Mai (SC Neubrandenburg), Dreisprung: Bronze

1986 in Madrid
Cornelia Oschkenat (gebürtige Neubrandenburgerin), 60 Meter Hürden: Gold
Marita Koch (SC Empor Rostock), 200 Meter: Gold
Silke Gladisch (SC Empor Rostock), 60 Meter: Bronze
Kirsten Emmelmann (gebürtige Warnemünderin), 200 Meter: Bronze
Sigrun Ludwigs (SC Neubrandenburg), 800 Meter: Gold
Helga Radtke (SC Empor Rostock), Weitsprung: Silber

1987 in Lièvin
Christine Wachtel (SC Neubrandenburg), 800 Meter: Gold
Sigrun Wodars (früher Ludwigs; (SC Neubrandenburg)), 800 Meter: Silber
Kirsten Emmelmann (gebürtige Warnemünderin), 200 Meter: Gold

1988 in Budapest
Cornelia Oschkenat (gebürtige Neubrandenburgerin), 60 Meter Hürden: Gold
Silke Gladisch (SC Empor Rostock), 60 Meter: Silber

1989 in Den Haag
Volker Mai (SC Neubrandenburg), Dreisprung: Silber

1990 in Glasgow
Helga Radtke (SC Empor Rostock), Dreisprung: Silber / Weitsprung: Bronze

1992 in Genua
Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Bronze
Helga Radtke (SC Empor Rostock), Dreisprung: Bronze

1994 in Paris
Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Gold

1996 in Stockholm
Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Gold
Grit Breuer (in Röbel geboren, einige Jahre SC Neubrandenburg) 400 Meter: Gold

1998 in Valencia
Grit Breuer (in Röbel geboren, vor 1990 SC Neubrandenburg) 400 Meter: Gold

2000 in Gent
Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Bronze

2009 in Turin
Petra Lammert (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Gold
Denise Hinrichs (gebürtige Rostockerin, bis 2007 SCN), Kugelstoßen: Silber
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Bronze

2011 in Paris
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), Kugelstoßen: Gold

 

M. Michels/red

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