Am Mittwoch, 27. Januar 2010 erreichten drei Irakische Flüchtlinge die Landeshauptstadt. Sie gehören zu den insgesamt 53 Personen, die Mecklenburg-Vorpommern über das Resettlement-Programm vom UNHCR aufnimmt.
Nach der Landung auf dem Flughafen in Hannover sind die Flüchtlinge sofort mit einem Taxi nach Schwerin gefahren worden. Dort erwarteten sie Mitarbeiterinnen der Migrationsberatungsstelle der AWO .
Zunächst verbringen die Neuankömmlinge die ersten Wochen nicht wie sonst in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Nostorf/ Horst, sondern gleich in einer Wohnung.
Es handelt sich dabei um eine Übergangswohnung. Die Suche nach einem passenden Zuhause wird neben den Besuchen der ARGE, der Ausländerbehörde, Ärzten und weiteren Behörden, eine der Aufgaben sein, die in den nächsten Wochen abgearbeitet werden müssen. Die Save-me-Paten und Patinnen bieten hierbei gerne Unterstützung an.
„Die ersten Tage in Deutschland sind von zentraler Bedeutung dafür, ob sich die Flüchtlinge willkommen fühlen und wie schnell sie die großen Unterschiede zwischen dem Alltag ihres Herkunftsland und Deutschlands überwinden“, so Doreen Klamann-Senz vom Landesflüchtlingsrat.“
Save-me-Kampagne
Die Kampagne „Save me – Eine Stadt sagt JA!“ setzt sich bundesweit für die dauerhafte Aufnahme von Flüchtlingen aus Flüchtlingslagern und Krisenregionen dieser Welt ein (Resettlement). Gefordert wird die Beteiligung Deutschlands am Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). In mehr als 45 Städten, darunter auch Schwerin, haben sich in den vergangenen Monaten lokale Bündnisse gebildet.
Die Schweriner Kampagne hat seit ihrem Start im Dezember 2008 erreicht, dass sich die Landeshauptstadt Anfang Juni 2009 in einem gemeinsamen Beschluss der StadtvertreterInnen für die Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort und die Teilnahme am Resettlement-Programm des UNHCR ausspricht.
„Save me“ Schwerin wird von Amnesty International Schwerin, Attac Schwerin, der AWO- Kreisverband Schwerin-Parchim e.V., dem BiLSE-Institut für Bildung und Forschung GmbH, der DGB Region Rostock-Schwerin, dem Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern, dem Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. , den Soroptimisten sowie dem Verbund für Soziale Projekte gGmbH (VSP) getragen.
Darüber hinaus unterstützen 90 Patinnen und Paten die lokale Kampagne. Diese Menschen bekennen sich auf der Internetseite www.save-me-schwerin.de mit Namen und Gesicht zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Schwerin“. Die Gründe für das Engagement sind vielfältig. „Ich mache mit, weil ich damit meinen persönlichen Beitrag zu couragiertem und freundlichem Zusammenleben leisten will.“, schreibt beispielsweise ein 16-jähriger Schüler. „Nicht nur global denken, sondern auch konkret vor Ort handeln“, möchte ein 46-jähriger Mechaniker. Als „ein Gebot der Menschlichkeit“ betrachtet eine Juristin ihr Engagement.
Resettlement
Weltweit sind mehr als 40 Millionen Menschen auf der Flucht. Im Rahmen seines Resettlement-Programms wählt der UNHCR in Krisengebieten und in Lagern Flüchtlinge aus und bringt sie in ein sicheres Aufnahmeland. Hier sollen die Flüchtlinge dauerhaft bleiben und ein neues Zuhause erhalten.
Mehr Informationen:
Save-me-Kampagne Schwerin: www.save-me-schwerin.de
Website der bundesweiten Save-me-Kampagne: www.save-me.kampagne.de
Doreen Klamann-Senz