„Schau hin – Kinderarmut geht uns alle an!“

Netzwerk hat neue Broschüre „Wegweiser für Bildung und Teilhabe in Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlicht

 

Noch immer ist Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt und Bremen das Bundesland mit der höchsten Kinderarmutsquote. Laut neuesten Studien leben noch immer 26,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen in M-V in Armut. Diese Kinder sind von gesellschaftlicher Teilhabe häufig ausgeschlossen, haben geringere Bildungs- und Entwicklungschancen und sind häufiger krank.

Unter dem Titel „Schau hin – Kinderarmut geht uns alle an!“ nimmt das Netzwerk gegen Kinderarmut die Interessen der Kinder und Jugendlichen wahr und trägt dazu bei, Kinder- und Jugendarmut in M-V zu bekämpfen. In dem Netzwerk gegen Kinderarmut sind Vertreter aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen des Landes tätig: Landesjugendring, Deutsche Kinderhilfe, Deutscher Kinderschutzbund Schwerin, Landessportbund, Volkssolidarität, Schweriner Stadtjugendring und DIE LINKE. Mit dem offenen und überparteilichen Netzwerk sind wir im regelmäßigen Austausch, thematisieren die Probleme und geben Hilfestellungen für Betroffene.

„Ausgehend von der Kinder- und Jugendkonferenz am 15. April 2015 in Schwerin hat sich das Netzwerk gegen Kinderarmut gegründet. Auf der Konferenz wurden mit Akteuren aus dem ganzen Bundesland die Herausforderungen und die Probleme von Kindern und Jugendlichen, die in armen Familien leben, zusammengetragen. Es wurde rasch deutlich, dass wir es nicht dabei belassen können und wollen. Deshalb haben wir uns entschlossen, aktiv zu werden, und uns zu einem Netzwerk gegen Kinderarmut zusammengeschlossen, um gegen alle Facetten der Armut vorzugehen. Gemeinsam kann es gelingen, Kinder und Jugendliche zu unterstützen“, so Jacqueline Bernhardt, kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion.

Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe: „Das Netzwerk hat jetzt die Broschüre „Wegweiser für Bildung und Teilhabe in Mecklenburg-Vorpommern“ erstellt und herausgegeben. Sie richtet sich an Eltern, Kinder und Jugendliche und informiert über die Möglichkeiten des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT). Es ist ein Leitfaden für die Anspruchsberechtigten, denn auch nach fünf Jahren BuT bestätigen uns die Praktiker, dass die Leistungen nicht vollumfänglich bei den Kindern und Jugendlichen ankommen. Hier wollen wir ansetzen und mit unserer Broschüre eine Hilfestellung geben.“

„Auch in diesem Jahr haben wir Aktivitäten geplant, um auf die grassierende Kinder- und Jugendarmut aufmerksam zu machen und aus dem Verborgenen zu holen“, so Christian Thönelt vom Landesjugendring M-V e.V. „So werden wir beispielsweise beim Zoofest der Volkssolidarität am 5. Mai dieses Jahres in Schwerin dabei sein oder beim Herbstfest in Güstrow am 1. Oktober. Am 22. Oktober wird sich eine breit angelegte Konferenz in Rostock diesem Thema widmen. Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, die Öffentlichkeit für das wichtige Thema zu sensibilisieren und neue Partner zu gewinnen. Ganz nach unserem Motto ‚Schau hin – Kinderarmut geht uns alle an!‘ werden wir nicht nachlassen, den Missstand anzuprangern und zu bekämpfen – bis er überwunden ist.“

 

Die Broschüre können Sie beziehen beim Landesjugendring M-V e.V., Goethestr. 73, 19053 Schwerin oder online unter: www.raus-bist-du.de

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