Schloss Schwerin: Landtag ist neuer Bauherr

Parlamentarische Baukommission stellt Weichen für Beseitigung von Schlossbrand-Folgen und Neubau eines Plenarsaales

Die Parlamentarische Baukommission des Landtages Mecklenburg-Vorpommern hat am 2. Februar 2012 die Weichen für die grundlegende Sanierung des so genannten Schlossgartenflügels des Schweriner Schlosses sowie den Umbau des derzeitigen Festsaals zum Plenarsaal des Landtages gestellt. Das Gremium, dem die Landtagspräsidentin, alle Fraktionen des Parlamentes sowie die Finanzministerin angehören, verständigte sich darauf, die mittelfristige Finanzplanung des Landes bezogen auf die Baumaßnahmen am Schweriner Schloss entsprechend zu überarbeiten. Der Landtag wird als Bauherr den Neubau des Plenarbereichs und die Arbeiten im Schlossgartenflügel verantworten und steuern.

Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider erklärt zur Entscheidung der Baukommission: „Dankbar bin ich der Finanzministerin für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld der heute getroffenen und wohl abgewogenen Entscheidung. Der Landtag sieht der Übernahme der Bauherreneigenschaft mit großem Respekt entgegen. Ein solches Vorgehen war und ist bei vielen anderen Parlamentsbauten üblich und ist ein Beleg für die Achtung und den Respekt der Regierung vor dem Parlament.“

Die Finanzministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Heike Polzin, hatte bereits während der heutigen Sitzung der Baukommission betont, dass die Entscheidung der Bauherreneigenschaft speziell mit der Achtung des Souveräns zusammenhänge.

Insgesamt werden für die genannten Baumaßnahmen 21,673 Mio. Euro in den Landeshaushalt eingestellt. Ein Kostenrisiko in Höhe von 4,325 Mio. Euro wird angesichts derzeit noch ausstehender Untersuchungen ebenfalls berücksichtigt. Ob und in welcher Höhe dieses Geld tatsächlich für Bauarbeiten eingesetzt werden muss, lässt sich erst nach Einschätzung der bis heute nicht beseitigten und durch den Schlossbrand 1913 hervorgerufenen Schäden entscheiden. Entschieden wurde ebenfalls, entstehende Mehrkosten durch ein Verschieben verschiedener Baumaßnahmen (z.B. Sanierung der Westbastion und Ausbau des Medaillonsaals für gastronomische Zwecke) aufzufangen.

Laut Landtagsdirektor Armin Tebben lassen sich „im Frühjahr kommenden Jahres verbindliche Aussagen zu Bauabläufen und Kosten treffen“. Er kündigte an, dass voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2012 erste Abrissarbeiten im derzeitigen Festsaal beginnen werden. Dessen Entkernung solle im Jahr 2013 abgeschlossen sein. Armin Tebben: „Bereits begonnene Baumaßnahmen am Schweriner Schloss, etwa die Restaurierung der Schlosskirche und die Arbeiten an den Innenhoffassaden, werden wie geplant unter Leitung und Aufsicht des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern fortgeführt.“

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