Schlossfestspiele ohne Peter Sodann

Premiere am 17. Juni 2011 um 21.00 Uhr im Schlossgarten

Die Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters präsentieren mit „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber diesen Sommer die wohl bekannteste Oper aus dem Zeitalter der Romantik. Für die Rolle des Samiel hatte sich Schauspieler Peter Sodann verpflichtet, der bundesweit Berühmtheit als „Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher erlangte. Heute gab Sodann bekannt, dass er von seinem Vertrag mit dem Theater zurücktritt und die Rolle nicht spielen wird: „Bei den ersten Textproben habe ich festgestellt, dass die Rolle mir nicht in den Kopf will. Sie gehört nicht zu mir. Ich möchte nicht auf der Freilichtbühne stehen und in die Situation geraten, durch unabsehbare Hindernisse, die in mir schlummern, die Aufführungen zu beschädigen. Meine Entscheidung hat weder mit der Inszenierung, noch mit den Kollegen vom Theater zu tun“, so Peter Sodann. Für die Theaterleitung kam seine Entscheidung unvorhergesehen: „Wir bedauern Peter Sodanns Entschluss sehr, aber rechnen es ihm hoch an, dass er so offen über seine Probleme mit der Rolle und den damit verbundenen Ängsten spricht. Für die Rolle des Samiel werden wir uns um einen würdigen Ersatz bemühen“, erklärt Generalintendant Joachim Kümmritz.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Jäger Max. Vor der Hochzeit mit Agathe muss er eine Prüfung bestehen. Mit einem Probeschuss im Beisein des Landesfürsten und sämtlicher Jagdgenossen soll er am Hochzeitsmorgen beweisen, dass er sowohl Agathe als auch der Stellung als künftiger Erbförster würdig ist. Doch schon Wochen vor der eigentlichen Prüfung verfehlt er jedes Ziel und erregt den Spott seiner Umgebung. Unklar ist, ob jemand sein Gewehr verhext hat oder ob seine Ängste die fehlende Treffkunst begründen. Max gerät in eine tiefe Krise, die ihn empfänglich für die dämonischen Versuchungen seines Jagdkompagnons Kaspar macht. In seiner Verzweiflung geht er einen Pakt mit den finsteren Mächten ein und begibt sich zu mitternächtlicher Stunde in die verrufene Wolfsschlucht. Dort erwartet ihn schon Kaspar, der Samiels teuflischen Beistand beschwört. Beim Gießen der jedes Ziel treffenden Freikugeln öffnen sich die Pforten der Hölle. Max bringt nicht nur sich selbst, sondern auch Agathe in höchste Gefahr.

Seit seiner Uraufführung 1821 am Königlichen Schauspielhaus Berlin gehört „Der Freischütz“ zu den beliebtesten Opern weltweit. Eine Fülle eingängiger Melodien wie: „Durch die Wälder, durch die Auen“, „Leise, leise, fromme Weise“, „Kommt ein schlanker Bursch gegangen“, der Jägerchor oder der Gesang der Brautjungfern haben sogar schon früh eine Art Volksliedstatus erreicht.

Die musikalische Gesamtleitung liegt auch in diesem Jahr wieder bei Generalmusikdirektor Matthias Foremny. Für die Inszenierung zeichnet Frank-Bernd Gottschalk verantwortlich, ein Regisseur mit jahrzehntelanger Erfahrung. Der gebürtige Königsberger war u.a. Oberspielleiter bei den Wuppertaler Bühnen, am Stadttheater Gießen, am Staatstheater Mainz, bei den Städtischen Bühnen Münster sowie Operndirektor am Theater Erfurt. 2008 inszenierte er für die Schlossfestspiele Schwerin mit großem Erfolg „Carmen“. Lutz Kreisel, bis 2007 Chefbühnenbildner des Mecklenburgischen Staatstheaters, entwickelte unter Einbindung der herrlichen Parklandschaft einen stimmungsvollen, vom Maler Caspar David Friedrich inspirierten Szenischen Raum. Die Kostüme, einschließlich der phantasievoll-unheimlichen Gestalten der Wolfsschlucht, wurden von Bettina Lauer kreiert, die am Mecklenburgischen Staatstheater schon 20 Produktionen als Kostümbildnerin geprägt hat.

Entreeprogramm der Schlossfestspiele Schwerin 2011:

Jagdsignale – Jagdhornbläser aus Mecklenburg-Vorpommern
vor allen Vorstellungen des „Freischütz“ ab 20 Uhr
Fritz Reuters plattdeutsche Kurzversion des „Freischütz“
19. Juni, 24. Juni, 2. Juli, jeweils ab 20.15 Uhr
Ausstellung zum Internationalen Jahr der Wälder
vor allen Vorstellungen ab 19 Uhr geöffnet
Für das junge Publikum – Das Waldmobil der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern
24. Juni und 1. Juli, ab 19 Uhr geöffnet

Weitere Vorstellungen: 18. Juni bis 24. Juli 2011, jeweils donnerstags bis sonntags, 21 Uhr
Kartentelefon: 0385/5300–123; kasse@theater-schwerin.de; www.theater-schwerin.de

Quelle: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

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