Schlossfestspiele Schwerin 2010 – Der szenische Raum bei Die Macht des Schicksals

Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin präsentiert vom 25. Juni bis 1. August 2010 bei den SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN mit Die Macht des Schicksals nach der Zauberflöte, Sorbas und Carmen in den vergangenen zwei Jahren nun wieder eine große Oper von Giuseppe Verdi.

Der Alte Garten mit seinem unübertroffenen Architektur-Ensemble aus Staatstheater, Staatlichem Museum und Schweriner Schloss bietet einen atemberaubenden Rahmen für die seit 1993 alljährlich mit großem Publikumszuspruch stattfindenden SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN.

Modell des szenischen Raumes bei Bühnenbildner Lutz Kreisel, der von 1971 bis 2007 fest am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin engagiert war, gestaltet in diesem Jahr zum 8. Mal den szenischen Raum für die Schlossfestspiele. Verdis „Macht des Schicksals“ ist ein monumentales Stück. Um dafür einen adäquaten Raum zu schaffen, wird die Sichtachse für das Publikum in diesem Sommer wieder in Richtung zum Staatlichen Museum mit der großen Treppe und zur Landschaft mit dem See gedreht. Bei unseren Stücken auf dem Alten Garten müssen wir meistens simultan spielen, das bedeutet, dass es keine großen baulichen Veränderungen der Szene gibt, sondern dass alle Spielorte gleichzeitig präsent sind. Auch dafür eignet sich diese Oper besonders gut, weil so die verschiedenen Welten, die in dem Werk aufeinander prallen, auch szenisch nebeneinander existieren, erklärt der Bühnenbildner.

Die vorhandene Architektur steht in seiner Interpretation für die festgefügte Ordnung, von der die Welt des ersten Teils der Oper geprägt ist. Liebe, Leidenschaft und Hass leben sich dort aus. Im Gegensatz dazu zeigt die dem See zugewandte Seite des szenischen Raums ein großes Schlachtfeld, das für die Lust am Vernichten steht und für das Leid, das der Krieg bringt. Zwischen diesen beiden Welten symbolisiert die große Treppe das Kloster und seine Welt, dem im Stück als Hort des Rückzugs und der Ruhe eine wichtige Rolle zukommt. Diese Welten werden zusammengehalten durch ein großes Kreuz, das in der christlichen Tradition für Tod und Erlösung, aber auch für Liebe steht. Die Welt des Schlachtfelds überwuchert im Laufe des Stücks durch die Macht des Schicksals den gesamten szenischen Raum.

Bei den SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN kommt es erstmalig zu einer Kooperation zwischen dem Staatlichen Museum Schwerin und dem Mecklenburgischen Staatstheater. So wird der Schweizer Konzeptkünstlers Res Ingold innerhalb des Eingangsbereiches der Schlossfestspiele eine Installation gestalten.

Die SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN bieten 2010 mit Die Macht des Schicksals (La forza del destino) die wohl melodienreichste Oper Verdis. Darüber hinaus sind es die vielen prachtvollen und farbenreichen Chorszenen, die für die Erfolgsgeschichte dieses Werkes stehen. In der konsequenten Gestaltung schicksalhafter Zufälle lag für Verdi eine große Faszination und Inspiration: So zieht sich das prägnante Schicksalsmotiv wie ein Leitfaden von der Ouvertüre an durch die gesamte Oper.

Zum Stück: Mehr unglückliche Zufälle als im Verlauf dieser Oper kann es  kaum geben. Gleich zu Beginn der Geschichte löst sich aus einer Pistole, die als Zeichen friedlicher Absicht zu Boden geworfen wurde, ein Schuss – und trifft tödlich. Es stirbt der Vater Leonoras, die sich daraufhin mit ihrem Geliebten Alvaro auf die Flucht begeben muss. In der Aufregung verliert sich das Paar und begegnet einander erst Jahre später wieder  nach vielen abenteuerlichen Begebenheiten. Doch schon stellt das Schicksal erneut seine Weichen.

Regie bei der Schweriner Schlossfestspielproduktion 2010 führt Peter Lotschak. Als vormals langjähriger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele ist er nicht nur Experte für Open-Air-Produktionen, sondern zudem ein exzellenter Verdi-Kenner. Im Rahmen der Schlossfestspiele Schwerin inszenierte Lotschak schon mit großem Erfolg La Traviata (2006) und Il Trovatore (2007).

Premiere am 25. Juni 2010 auf dem Alten Garten
Musikalische Leitung: GMD Matthias Foremny
Inszenierung: Peter Lotschak
Szenischer Raum: Lutz Kreisel
Kostüme: Giselher Pilz
Chöre: Ulrich Barthel

Weitere Vorstellungstermine: 26. Juni bis 1. August 2010, jeweils donnerstags bis sonntags um 21 Uhr
Kartentelefon: 0385 / 5300  123; kasse@theater-schwerin.de

Foto: Silke Winkler

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