Schmalz und Marmelade, die Schweriner Lesebühne, feiert Advent

Als sei sie nicht wunderlich genug – diese Weihnachtsmaschine mit ihren Spekulatiusrädchen, ihren Schokoladenhebelchen und Mandelnieten, die da Stimmung produziert weil sie in die Maschinenhallenwelt Last Christmas sumselt und Lebkuchenmänner stampft und Zimt in die Luft schleudert, Zimt, der sich nach den Rezepten zweifelhafter Sterneköche sogar in Bratensoße wiederfindet – als sei diese Weihnachtsmaschine selbst nicht genug an Skurrilität, setzen sich nun auch noch drei Alltagspoeten, drei Halbtagslyriker, drei Butzenscheibenschreiber ans Steuerpult.

Zur Adventslese im Schweriner Lokal zum Freischütz treiben sich Gäste und Protagonisten der Lesebühne Schmalz und Marmelade gegenseitig durch Weihnachtsfrust und Festtagszauber und lassen dabei ihrer eigenen Unentschiedenheit freien Lauf. Ganz in der Vermutung, nicht allein zu sein in dieser Vorweihnachtszerrissenheit.

Und weil Weihnachten ja eines der wenigen Familienfeste ist, bei denen sich auch der halbwüchsigste Nachkomme nicht erdreisten kann, fern zu bleiben, oder nach zwei Höflichkeitssätzen das Geschehen in Richtung Bushaltestelle zu verlassen, verstärkt diesmal die geballte Kreativität junger Menschen die Adventslese:

Taggs – das ist die Theatergruppe am Goethe-Gymnasium in Schwerin, ihr ist die Schmalz-und-Marmelade-Mitgründerin Frau jules einst entstiegen, Taggs jedenfalls wird an diesem Sonntag, dem 13. die Lese nicht nur eröffnen, die jungen Spielerinnen und Spieler werden auch mittendrin Märchen erzählen, wie sie bisher noch auf keiner Bühne gesehen wurden. Das wird absurd und schräg und respektlos und – bitte Sitzkissen mitbringen – etwas enger als sonst. Aber gemeinsam werden wir die Sache schon schaukeln und einen Advent herbeilesen, dass die Weihnachtsmarktveranstalter neidisch würden, wüssten sie davon.

Wann: Sonntag, 13. Dezember, 12 Uhr
Wo: Zum Freischütz – Ziegenmarkt – Schwerin
Thema: Advent, Advent
Gäste: Spieler der Theatergruppe am Goethe-Gymnasium

Herr thom*

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