Schon wieder „Historie“ – die Olympischen Spiele in London

Blicke sind nun nach Rio 2016 gerichtet

Das olympische Feuer der XXX. Olympischen Spiele der Neuzeit ist erloschen. London 2012 ist Vergangenheit, ist Sportgeschichte. Die fast 11.000 Sportlerinnen und Sportler aus 204 Ländern, die „zum Ruhme des Sportes und zur Ehre des Vaterlandes“ um Gold, Medaillen und beste Platzierungen wetteiferten, machen sich wieder auf dem Heimweg. Diejenigen, die siegten, wollen nun ihre Erfolge verteidigen. Diejenigen, die Niederlagen hinnehmen mussten, sinnen auf Revanche. Wollen noch härter trainieren.

Die britischen Gastgeberinnen und Gastgeber waren so erfolgreich wie seit 104 Jahren nicht mehr, als London zum ersten Mal Olympische Spiele ausrichtete. Dann folgte 1948 und nun 2012. China und die USA lieferten sich ein packendes Duell um Platz eins in einem „sportlichen“ Medaillenspiegel. Insgesamt gab es 302 Entscheidungen in 32 Sportarten.

Deutschland überraschte und Deutschland enttäuschte. 44 Medaillen ergatterte das deutsche Team – 11 mal Gold, 19 mal Silber und 14 mal Bronze. Zwar 5 Goldene weniger als vor vier Jahren in Peking, in der Summe aber 3 Medaillen mehr. Olympiareif und medienwirksam präsentierten sich Sieger-Typen, wie Robert Harting (Diskuswerfen), Miriam Welte/Kristina Vogel (Bahnradsport), die Kanu-Flotte, Michael Jung (Reiten), die Hockey-Herren, der Deutschland-Achter oder Julius Brink/Jonas Reckermann (Beachvolleyball)

Dennoch hatten der DOSB und die Fachverbände deutlich mehr angestrebt. In diesen zwei Wochen gingen wieder nicht alle Blütenträume in Erfüllung, nicht alle Hoffnungen der Sportlerinnen und Sportler zwischen Kap Arkona und Bayrischem Wald erfüllten sich. Viele gaben ihr Bestes, zeigten Einsatz, Siegeswillen und viel Engagement. Dennoch reichte es nicht. Nicht wenige, ob nun Toni Wilhelm (Windsurfen), Janine Berger (Turnsport), Sabine Lisicki/Christopher Kas (Tennis), Stefan Härtel (Boxen), Sebastian Beyer (Leichtathletik), uvm., verfehlten trotz großartiger Leistungen einen Podestplatz.
Gerade die Spiele in London zeigten, dass der Konkurrenzkampf, national wie international, immer härter wird.

Zwar gab es auch Proteste, suboptimale Leistungen von Schiedsrichtern und Kampfrichtern und mal chaotische Regelauslegungen, insgesamt lief aber alles hochprofessionell und ohne weitreichende Probleme ab.

Auch hierzulande, in Mecklenburg-Vorpommern, wurde viel diskutiert – angesichts fehlender Medaillen. Trotz mancher berechtigter Enttäuschung darf aber nicht vergessen werden, was vorbildliche Sport-Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Ruderin Marie-Louise Dräger, Rad-Ass Stefan Nimke, Ruderer Stephan Krüger, Siebenkämpferin Julia Mächtig, Kugelstoßer Ralf Bartels, Triathletin Anja Dittmer oder Stabhochspringerin Martina Strutz, im olympischen Zyklus 2008-2012 leisteten … Große Erfolge, großartiges Auftreten auch neben den Wettkampf-Stätten und nachhaltige Einsätze für M-V zeichneten unsere Olympioniken in den letzten vier Jahren aus – dank engagierter Trainer, Helfer und Übungsleiter – und nicht zuletzt dank ihrer Familien!
Olympischer (Medaillen-)Erfolg ist wahrlich nicht alles …

Die Höhepunkte aus Schweriner Sicht waren zweifellos die Goldmedaille des gebürtigen Landeshauptstädters Peter Kretschmer, der zusammen mit Kurt Kuschela Gold im Canadier-Zweier über 1000 Meter gewann – beide starten für den KC Potsdam. Außerdem holte Miriam Welte (RSC Kaiserslautern), für das Track Cycling Team MV startend, Gold im Teamsprint (zusammen mit Kristina Vogel). Stabhochspringerin Martina Strutz erreichte immerhin Platz fünf und leider konnte Rad-Ass Stefan Nimke verletzungsbedingt nicht in London aktiv sein. Der Ruderer Philipp Naruhn schaffte es immerhin auf die olympische Reserve-Bank.

Marko Michels

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