Schuldner- und Insolvenzberatung lädt zum Tag der offenen Tür

Oberbürgermeister würdigt Arbeit der Volkssolidarität

Schulden können jeden treffen. Denn niemand ist vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes oder vor einer plötzlichen Erkrankung sicher. Auch Schicksalsschläge, die das Ersparte aufzehren, kann niemand vorhersehen. „Leider suchen sich viele Betroffene aus Scham oder Angst erst viel zu spät professionelle Hilfe“, berichtet die Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung der Volkssolidarität Katja Rosendahl. Vor gut einem Jahr hat die Volkssolidarität in Schwerin die vom Land und der Stadt Schwerin geförderte Schuldnerberatung als neue Trägerin übernommen. Seitdem bieten zwei erfahrene Volljuristinnen, ein Sozialarbeiter sowie eine Wirtschaftsrechtlerin die kostenlose und vertrauliche Schuldner- und Insolvenzberatung in der Landeshauptstadt an.

Mit einem „Tag der offenen Tür“ informierte das vierköpfige Beratungsteam am heutigen Mittwoch in der Beratungsstelle im Medienhaus der SVZ über sein Angebot für Menschen, die sich aus der Schuldenfalle befreien möchten. Zu den Gästen zählte auch Oberbürgermeister Rico Badenschier. Er dankte der Volkssolidarität für die nicht ganz einfache Aufbauarbeit im zurückliegenden Jahr und übergab einen Förderbescheid in Höhe von 105.000 Euro für die Fortsetzung der Arbeit. „Der Aufbau einer gut funktionierenden Schuldner – und Insolvenzberatungsstelle ist nicht einfach. Hierher kommen Menschen, die oft nicht nur in einer finanzielle sondern auch soziale Probleme haben. Deshalb ist unsere städtische Förderung für die Schuldner- und Insolvenzberatung mit der Erwartung verbunden, dass die Notlage der Betroffenen komplex angegangen werden. Die Erwartung erfüllt die Schuldner- und Insolvenzberatung der Volkssolidarität, die innerhalb eines Netzwerkes unkompliziert weitergehende Hilfe für die vielfältigen Problemlagen verschuldeter Menschen organisiert“, so Oberbürgermeister Rico Badenschier. Zusätzlich werden innerhalb des Netzwerks mit anderen Beratungsstellen gemeinsame Präventionsvorhaben geplant und umgesetzt. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der Beratungsstelle ist sehr eng und vertrauensvoll.

Seit Jahresbeginn 2016 wurden 370 Klienten in die Beratung aufgenommen, deren durchschnittliche Überschuldung bei 23 456 € lag. 85 Fälle konnten erfolgreich abgeschlossen werden, 48 davon mit der Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens. Nur 5 Fälle mussten wegen fehlender Mitwirkung der Ratsuchenden abgebrochen werden.

Zusätzlich zu diesen aktenkundigen Fällen leistete die Beratungsstelle 454 Kurzberatungen. Die durchschnittliche Wartezeit zwischen Erstkontakt und Beratungsbeginn lag bei fünf Tagen. Ein großes Problem sind in Schwerin Mietschulden. 274 Ratsuchende hatten Schulden bei ihren Vermietern. Der Anteil der Mietschulden liegt nach Angaben der Beratungsstelle in Schwerin mit sieben Prozent fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (vier Prozent).

Die Beratungsstelle ist unter der Telefonnummer 0385 – 30 34 74 60 und der E-Mail-Adresse schuldnerberatung-mv@volkssolidaritaet.de zu erreichen.

 

 

Sie steht den Hilfesuchenden zu folgenden Zeiten zur Verfügung:

Di, Mi 9.00 bis 11.30 Uhr und 12.30 bis 14.00 Uhr.
Do 9.00 bis 11.30 Uhr und 12.30 bis 18.00 Uhr.
Für neue Klienten gibt es sowohl Dienstag von 09.00 bis 11.00 Uhr als auch Donnerstag von 14.00 bis 17.00 Uhr die Möglichkeit ohne Voranmeldung sich beraten zu lassen.
Montag und Freitag stehen die Berater bei Notfällen oder nach vorheriger terminlicher Vereinbarung zur Verfügung.

 

Und so läuft eine Beratung normalerweise ab: Gemeinsam mit den Beratern wird eine Übersicht über die Schulden zusammengestellt. Dann werden die Fragen der Haushaltsplanung erfasst, um daraus Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ziel ist es, zuerst die dringenden Schuldenprobleme wie Mietschulden oder Kontopfändung schnell zu lösen. Im weiteren Verlauf wird die Regulierung der Schulden, zum Beispiel durch ein Verbraucherinsolvenzverfahren, in Angriff genommen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Schuldenprävention.

 

Quelle: LHS

 

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