Schutz der Artenvielfalt als Lebensgrundlage muss verstärkt werden

Nach Ansicht der umweltpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Birgit Schwebs, ist die Umsetzung der UN-Konvention zur Artenvielfalt äußerst mangelhaft und der Handlungsbedarf groß.

„Täglich sterben weltweit rund 150 Tier- und Pflanzenarten aus, akut bedroht sind derzeit mindestens 16 000 Arten“, erklärte sie anlässlich der am Montag beginnenden neunten UNO-Vertragskonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt.

„Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind rund 30 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten gefährdet“, sagte Frau Schwebs. „Dies macht den großen Handlungsbedarf deutlich und zeigt, wie wenig ausgeprägt das Bewusstsein für den Erhalt unserer Lebensgrundlage ist.“ Frau Schwebs sieht die Bundes- und die Landesregierung in besonderer Verantwortung. „Es mangelt an vielerlei Regelungen, ob für Importe von Holz, Papier und Futtermittel oder bei der Einführung von ökologischen Mindeststandards in der Forstwirtschaft“, sagte sie. Als Beispiel für die Vernachlässigung des Artenschutzes im Land nannte sie die verkürzte Abstandsregelung zu den Gewässern. „Indem die Landwirte in der Regel bis auf einen Meter an das fließende Gewässer düngen und pflügen dürfen, werden die Bedingungen für Artenvielfalt bei Fauna und Flora extrem verschlechtert“, sagte Frau Schwebs. Insbesondere Bienen, Schmetterlinge und Vögel finden auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen weniger Nahrung.

„Deutschland und Europa müssen beim Schutz der Artenvielfalt voran gehen, denn hier wird der größte Nutzen aus der Natur gezogen“, betonte Frau Schwebs. So seien etwa die hier verbrauchten Medikamente zu rund 50 Prozent pflanzlicher Herkunft und stammten zu einem großen Teil aus den gefährdeten Urwaldregionen. Beim Thema Biosprit verhalte es sich nicht viel anders. „Ein gerechter Vorteilsausgleich für die Nutzung der biologischen Vielfalt, ob in Deutschland oder in der Welt, ist zwar vereinbart, lässt aber bis heute auf sich warten“, kritisierte Frau Schwebs.

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