Schwerin ist ein Premium-Verein!

Die SSC-Volleyball-Damen in nationalen und internationalen Bewährungsproben

Auch für den Volleyballsport ist 2011 ein vorolympisches Jahr. Die europäischen Teams können dabei ihre Titelträger im September/Oktober bei den Herren in Österreich/in der Tschechischen Republik sowie bei den Frauen in Serbien/Italien ermitteln. In der Meisterschaft geht es zudem allmählich in die heiße Phase.

Doch wie beurteilt Thilo von Hagen, DVV-Pressesprecher, die Situation im deutschen Volleyballsport

Frage: Die ersten Bundesligen sind in entscheidenden Phasen der Meisterschaft. Wie beurteilen Sie die Situation bei den Damen und Herren?

Thilo von Hagen: Bei den Männern deutet alles auf einen Dreikampf zwischen dem VfB Friedrichshafen, Generali Haching und dem SCC Berlin hin. Diese Teams spielen auf einem sehr hohen Level. Dahinter wird es fünf Vereine geben, die sich um den vierten begehrten Halbfinal-Platz bekriegen.

In der Frauen-Bundesliga zeichnet sich ein Quartett ab, welches in die Play-offs einziehen wird: der Dresdner SC, die Roten Raben Vilsbiburg, der Schweriner SC und Smart Allianz Stuttgart. Allesamt Top-Vereine, wo der Ausgang völlig offen ist. Überhaupt lässt sich für beide Ligen sagen, dass das Niveau in der Breite höher geworden ist.

Frage: Die Schwerinerinnen, mit 14 DDR- und Deutschen Meistertiteln reichlich gesegnet, hatten eher eine wechselhafte Saison. Wie beurteilen Sie die deutsche Volleyball-Hochburg Schwerin, die ja eine umfangreiche nationale und internationale Erfolgstradition aufweist?

Thilo von Hagen: Schwerin ist nach wie vor ein Aushängeschild und Premium-Verein der Bundesliga. Der Verein spielt immer um die beiden nationalen Titel mit und hat auch im diesjährigen Europapokal zu überzeugen gewusst. Seit jeher stellt der Verein Nationalspielerinnen und ist Ausbildungsstätte vieler junger Spielerinnen.

Frage: Verfolgen Sie das Volleyballgeschehen insgesamt in M-V auch intensiv, z.B. in Rostock und in Greifswald? Thilo von Hagen: Nicht im Speziellen, aber im Gesamten natürlich. Denn als nationaler Verband sollte man schon wissen, wie es in den Landesverbänden aussieht.

Frage: Wo steht nach Ihrer Meinung der deutsche Volleyballsport ein Jahr vor Olympia? Wie ist Ihre Prognose – aus internationalem Blickwinkel – für das Olympiaturnier?

Thilo von Hagen: Der deutsche Volleyballsport ist 2011 sehr gut aufgestellt: Im Beach-Volleyball Bereich sollte es möglich sein, mit dem Maximum von vier Teams – je zwei Frauen- und Männer-Duos – in London dabei zu sein, und auch in der Halle stehen die Chancen gut, 2012 um die Medaillen mitzuschmettern.

Beide Nationalteams in der Halle haben einen Aufwärtstrend zu verzeichnen, beide liegen aktuell in den Top Ten der Weltrangliste – Männer auf neun, Frauen auf zehn. Da die Konkurrenz in Europa aber sehr stark ist, ist eine Teilnahme kein Selbstläufer. Generell werden in der Halle die Teams aus Brasilien und Russland favorisiert sein, am Beach sind in der Regel Brasilianer, US-Amerikaner, Chinesen und Deutsche die Favoriten.

Frage: Im Herbst gibt es erst einmal die EM. Was sind dort die Minimalziele aus Sicht des DVV?

Thilo von Hagen: Bei den Frauen muss das Ziel das EM-Halbfinale sein. Die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti hat mit der Auslosung Glück gehabt, denn die ganzen Top-Favoriten wie Italien, Russland oder Polen können frühestens im Halbfinale auf der anderen Netzseite stehen.

Bei den Männern ist es etwas anders, denn mit Polen und Bulgarien sind bereits in der Vorrunde zwei Weltklasse-Teams Gegner. Die Zwischenrunde erreichen ist das primäre Ziel! Da eine deutsche Männer-Nationalmannschaft noch nie eine EM-Medaille gewonnen hat, müssten im Achtel- und/oder Viertelfinale Glanzleistungen folgen, um diesen „Fluch“ zu beenden. Möglich ist das.

Dann maximale Erfolge!

Marko Michels

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