Schwerin mit Schwimm-Tradition

Vor der Schwimm-WM 2007 in „Down Under“: Trio aus M-V fährt nach Australien.

Vier Wochen vor Beginn der Schwimm-WM in Melbourne (Australien) vom 17.März bis 1.April wird Rostocks Langstrecken-Schwimmerin Britta Kamrau-Corestein männliche Verstärkung aus M-V erhalten.

Thomas Rupprath, Jahrgang 1977 und bislang für Hannover startend, kann in Zukunft hoffentlich für einen Medaillenregen „made in M-V“ sorgen. Ab sofort startet der erfolgreiche Schwimmer für den SC Empor Rostock 2000 e.V., nachdem er bereits seit 2001 in Rostock wohnt und eine zweite Mitgliedschaft beim Rostocker Klub inne hatte. „Endlich bin ich nicht nur `Wahl-Rostocker`, sondern sowohl in puncto Wohnsitz als auch Sportklub `gleichberechtigter` Rostocker !“, kommentierte der „neue“ Rostocker Thomas Rupprath, der in der Schwester der einstigen Rostocker Wasserspringerin Dörte Lindner seine Frau fürs Leben fand, sein nunmehriges Startrecht für den SC Empor Rostock.

Damit dürfen die Schwimm-Fans in M-V nicht nur auf vordere Platzierungen von Britta Kamrau-Corestein bei den WM in Australien hoffen, sondern ebenfalls auf Edelmetall aus dem „Becken“.

Betreut wird Thomas Rupprath, u.a. Weltmeister 2003 über 50 m-Rücken und Olympia-Silbermedaillengewinner 2004 über 4 x 100 m-Lagen, von Mecklenburgs früherer Erfolgsschwimmerin und jetzigen Trainerin Caren Mahn, die in Greifswald geboren wurde.

Eine erfreuliche Nachricht gab es zudem für die Rostocker Wasserspringer. So steht Christian Löffler vom WSC Rostock im Aufgebot des deutschen Schwimm-Verbandes zu den WM im März und kann dort Mecklenburgs Wassersprung-Tradition fortschreiben !

Schwerin – seit 100 Jahren mit schwimmsportlicher Tradition

Schwimmen war stets eine beliebte Freizeitbetätigung der Schweriner. Allerdings, erst um 1910 begannen sich schwimmbegeisterte Schweriner zu gemeinsamen, ungezwungenen Wettschwimmen zu treffen. Und es dauerte noch weitere drei Jahre, ehe sich in der Landeshauptstadt ein Schwimmklub herausbildete. Dieser konstituierte sich im Jahr 1913 – kurz vor dem ersten internationalen Schweriner Schwimmfest im August 1913. Dieses Schwimmfest fand im Medeweger See statt, in dessen Programm ein Dauer-Schwimmen, ein Kürspringen, Wasserballspiele, Rettungsvorführungen und ein Damen-Wettschwimmen aufgenommen wurden.

In der Schweriner Schwimmer-Mannschaft konnte der 14jährige Henry Leuckefeldt überzeugen, der vordere Platzierungen erreichte.

Bis 1918 nutzte der Schweriner Schwimm-Verein die Hovemannsche Badeanstalt für die Trainingsstunden. 1921 zählte der Verein 250 Mitglieder und zählte damit zu den größten Sportgemeinschaften der Stadt.

Ab 1924 organisierte der SSV auch jährlich das „Pfaffenteich-Schwimmen“, eine der damals beliebtesten Veranstaltungen der Stadt.

Sogar eine Schwimm-Olympiasiegerin kann Schwerin vorweisen. So siegte die 1961 in Schwerin geborene Andrea Pollack bei den Olympischen Spielen 1976 über 200 m Delfin sowie in der 4 x 100 m-Lagenstaffel. In der Staffel blieb sie dabei als erste Frau der Welt über 100 m Delfin unter einer Minute. Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau, gewann die Schwerinerin noch einmal Gold über 4 x 100 m-Lagen.

Marko Michels

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