Schwerin verneigt sich vor William Wolff

Justizministerin Kuder zum neuen Ehrenbürger der Landeshauptstadt: „Er ist ein Glücksfall für unser Land. Sein Streben ist Versöhnung.“

„Schwerin hat wie auch ganz Mecklenburg-Vorpommern dem Landesrabbiner William Wolff viel zu verdanken. Er ist ein beeindruckender Mann, der sich stets für Weltoffenheit und Demokratie einsetzt. Die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt ist heute ein besonderes Zeichen der Danksagung und Wertschätzung“, sagte Justizministerin Kuder in ihrer Laudatio im Goldenen Saal des Schweriner Justizministeriums. Die Ministerin ist auch zuständig für Religionsangelegenheiten.

„Der Tag der Würdigung wurde bewusst auf den 27. Januar gelegt, den bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Holocaust, für alle Opfer des Nationalsozialismus und des Vernichtungskrieges. Landesrabbiner William Wolff ist genau in diese Schreckenszeit hineingeboren und musste nach Amsterdam emigrieren. Später beschäftigte sich er als Journalist in London intensiv mit Europa. Schon damals fing er an, Brücken zu bauen“, hob Ministerin Kuder hervor.

„Besonders beeindruckt jedoch, dass William Wolff im Alter von 52 Jahren ein Theologiestudium zum Rabbiner begann und 1984 schließlich ordiniert wurde. Dass er 2002 als Rabbiner in unser Land kam, war ein echter Glücksfall für die jüdische Gemeinde und unsere Gesellschaft. Er kam nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit einem sehr großen Herzen. William Wolff geht auf die Menschen zu. Er lebt den Dialog und strebt nach Versöhnung im Gedenken an das Gewesene. Er ist ein gefragter Gast als Zeitzeuge an Schulen und Universitäten sowie bei Diskussionen über Fragen, warum es immer noch Antisemitismus gibt. Sein Blick auf die Geschichte ist stets in die Zukunft gerichtet. Viele Menschen können von ihm noch sehr viel lernen. Darum verneigt sich Schwerin vor seinem neuen Ehrenbürger“, sagte Justizministerin Kuder.

Quelle: Justizministerium MV

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