112 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen; Schwerin hat im Rahmen des Bundesprogramms „Kommunalkombi“ bis Ende vergangenen Jahres 112 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose geschaffen.
Bezogen auf Mecklenburg-Vorpommern ist damit fast jede 14. derartige Stelle in der Landeshauptstadt entstanden. „Das Projekt Kommunal-Kombi hatte in der Landeshauptstadt großen politischen Rückenwind“, zog Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow heute Bilanz. Die Stadt hatte zur Mitfinanzierung des Bundesprogramms zusätzliche Mittel von jährlich 300 000 Euro zu Verfügung gestellt. „Die werden wir 2010 fast vollständig ausschöpfen. Gleichzeitig stärken die zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunale und soziale Strukturen. Sie erbringen Leistungen, die für unsere Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig sind, die sich Schwerin aber ohne Kommunalkombi nicht hätten leisten können.“ Bestes Beispiel dafür sind die neun Arbeitsplätze, die im Rahmen des Nachnutzungskonzepts für die Bundesgartenschau entstanden sind. So kommen in den nächsten drei Jahren vier Parkführer zum Einsatz, die Besucherinnen und Besucher durch die historischen und neu geschaffenen Gartenanlagen des vormaligen BUGA-Geländes geleiten werden. Fünf weitere Stellen sind in der Zukunftswerkstatt entstanden. Die Mitarbeiter werden die „Schwimmende Wiese“ als „Bürgergarten“ gestalten. Für das Projekt wurden vom Schweriner Wirtschaftsministerium zusätzlich 30 000 Euro für die Kommune Schwerin bereit gestellt. „Dieser Aspekt der BUGA-Nachnutzung liegt mir besonders am Herzen“, sagte die Oberbürgermeisterin „Denn Nachhaltigkeit heißt einerseits, dass eine hervorragende touristische Infrastruktur erhalten bleibt, die wir künftig für den Schweriner Gartensommer nutzen. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, dass über den BUGA-Boom hinaus Arbeitsplätze in Schwerin bleiben. Und je mehr Touristen kommen, desto besser für die Beschäftigung.“ 42 der 112 Kommunalkombi-Stellen wurden in Schwerin im sozialen Bereich geschaffen (37,5 Prozent). Unterstützt werden hier u.a. die Arbeit der Kleiderkammer, der Möbelbörse, des Sozialkaufhauses, des Kinderschutzes und der Schweriner Tafel. Auch Senioreneinrichtungen, Nachbarschaftstreffs oder das Frauenzentrum konnten durch die auf drei Jahre befristeten Stellen gestärkt werden. Jeweils rund 15 Prozent der Arbeitsplätze sind in den Bereichen Stadtentwicklung (17 Stellen), Kinder- und Jugendarbeit (16) sowie Umwelt/ Ordnung entstanden (17), gefolgt vom Kulturbereich (7), Sport (6), der Integrationsarbeit mit Migranten (4) und der Bildung (3).
Oberbürgermeisterin Gramkow dankte insbesondere dem Verein Planung und Technik für seine engagierte Arbeit. Der Verein zeichnete als Kooperationspartner der Verwaltung für die Umsetzung des Programms verantwortlich.
Insgesamt sind nach Angaben des Schweriner Wirtschaftsministeriums im Einvernehmen mit dem Bundsverwaltungsamt (BVA) in ganz Mecklenburg-Vorpommern 1.627 Kommunalkombi-Stellen ausgewiesen worden. Unter den Städten lagen Schwerin und Wismar an der Spitze.
Hintergrund: Was ist Kommunalkombi?
Kommunalkombi gibt es seit 2008. Die Beschäftigten in diesen Arbeitsverhältnissen müssen zusätzliche und im öffentlichen Interesse liegende Arbeiten der Gemeinde ausführen. Auch Vereine konnten mit Zustimmung der kommunalen Arbeitgeber Anträge stellen. Die Stellen mussten spätestens bis Ende 2009 besetzt werden. Die Gesamtfinanzierung setzt sich zusammen aus Bundes-, ESF-, Landes- und Kommunalmitteln. Schwerin beteiligt sich mit bis zu 250 Euro pro Arbeitsplatz.