Schweriner Boxsportlerin zu den Welt-Titelkämpfen in China

Interview mit Sarah Scheurich

Die 7. Amateur-Weltmeisterschaften der Frauen 2012 in Qinhuangdao sind schon wieder Geschichte. Die erfolgreichsten Box-Staffeln stellten China, die USA, Russland und Großbritannien. Nun folgt in zwei Monaten die olympische Premiere in London. Dort werden in drei Gewichtsklassen bei den Frauen die Olympiasiegerinnen ermittelt. Die Finals steigen dabei am 9.August im ExCeL Exhibition Centre.
Leider lief es für die deutschen Frauen bei den WM in China nicht sonderlich erfolgreich. Diese Welttitelkämpfe sollten  daher aus deutscher Sicht schnell abgehakt und der Blick nach vorn gerichtet werden.

Nachgefragt bei der Schweriner WM-Teilnehmerin Sarah Scheurich, Jahrgang 1993

„Ich blicke nun nach vorn …“

Frage: Sarah, schade, dass es mit der erhofften WM-Medaille nicht klappte. Wie verlief aus deiner Sicht der Auftakt-Kampf gegen deine indische Konkurrentin?

Sarah Scheurich: Ich persönlich bin mit meiner eigenen Leistung sehr unzufrieden. Ich hätte diese Gegnerin gut schlagen können, habe aber leider am Kampftag nicht gut genug geboxt und knapp verloren. Ich konnte an diesem Tag nicht klar denken, hatte etwas Heimweh und war von mir selbst nicht überzeugt. Ich habe nicht gezeigt, was ich kann und bin enttäuscht, denn der Kampf hätte auch ganz anders ablaufen können.

Frage: Bist du nun sehr „down“ oder richtest Du den Blick bereits wieder nach vorn?

Sarah Scheurich: Natürlich richte ich den Blick wieder nach vorne! Ich will dieses Jahr bei den deutschen Meisterschaften erstmals bei den Frauen den Titel holen und hoffe, dass ich auch nächstes Jahr wieder international gewinnen kann. Enttäuscht bin ich immer noch sehr, weil ich weiß, dass ich den Kampf auch hätte gewinnen können, aber ich will nicht zu viel darüber nachdenken. Das bringt nichts. Ich versuche mich jetzt erst einmal, wieder mehr auf die Schule zu konzentrieren und dann sehen wir weiter.

Frage: Was sind jetzt deine nächsten sportlichen Herausforderungen?

Sarah Scheurich: Meine nächste Herausforderung ist definitiv die deutsche Meisterschaft der Frauen 2012, bei der ich den Titel holen will. Mein Ziel ist es außerdem – je nachdem was nächstes Jahr ansteht (Wahrscheinlich eine Europameisterschaft …) – ein paar gute internationale Kämpfe zu machen.

Frage: Wie war ansonsten das Niveau der WM in China? Wie lief es für deine deutschen Kolleginnen?

Sarah Scheurich: Das Niveau der Kämpfe in China war sehr hoch. Für mich persönlich war es sehr interessant, die besten Frauen der Welt beim Boxen zu sehen. Für meine Kolleginnen lief es teils gut, teils schlecht.

Azize Nimani und Elena Walendzick sind nach tollen Kämpfen gegen die späteren Weltmeisterinnen ausgeschieden – ohne die Chance auf eine Medaille. Andrea Strohmeier dagegen konnte sich mit ein paar tollen Kämpfen unter die besten acht Boxerinnen kämpfen, verlor dann leider gegen eine sehr starke Schwedin und verpasste sehr knapp die Bronze-Medaille.

Frage: Konntest Du auch einiges von Land und Leuten sehen?

Sarah Scheurich: Ja. Etwas Zeit hatten wir auch, uns das Land anzusehen. Die chinesische Mauer besichtigten wir natürlich außerdem – ein sehr beeindruckendes Bauwerk! Am liebsten bin ich aber doch zu Hause …

Die Fragen stellte Marko Michels

Nach oben scrollen