Schweriner Frauenpension „Ella“ zeigt sich im neuen Gewand

Erlöse der Stadttombola fließen in die Ausstattung der Räume

Die Frauenpension „Ella“ hat neue Räumlichkeiten am Obotritenring: Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Gleichstellungsbeauftragte Petra Willert und Sozialamtsleiter Steffen Block kamen heute auf Einladung des AWO Kreisverbandes Schwerin-Parchim e.V.  zur Einweihung, die mit einem Tag der offenen Tür begangen wurde.

Beeindruckt zeigten sich die Gäste von dem neuen Standort, der vom Vermieter Joachim Kruse in kurzer Zeit liebevoll hergerichtet wurde. „Die Frauenpension zeigt, wie auf menschliche Weise und mit dem richtigen Konzept geeignete und unverzichtbare Hilfen geleistet werden können“, so Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Amtsleiter Steffen Block machte darauf aufmerksam, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialamtes durch die begleitenden Hilfen der Frauenpension deutlich entlastet werden. „Das Angebot hat sich bewährt.“

Helle und funktionale Räume, ein kleiner Garten und eine gute Anbindung zur Innenstadt – damit sind wesentliche Voraussetzungen für wohnungslose Frauen erfüllt, um an dem Standort mit begleitender Hilfe der Sozialarbeiterin Andrea Poschmann und Mitarbeiterin Sabine Steinecke einen Neuanfang wagen zu können.

Aus städtebaulichen Gründen musste der Wechsel vom alten Standort der Frauenpension in der Max-Planck-Str. 19 in die Paulsstadt vollzogen werden. Hinter dem Projekt „Ella“ stehen nicht nur dramatische Schicksale vieler Frauen, sondern eine beachtliche und für die Bundesländer im Osten einzigartige Geschichte. Bereits seit 1995 gibt es die Frauenpension. Wohnungslose Frauen, typischerweise in gemischtgeschlechtlichen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe untergebracht, bekamen durch das Bundesmodellvorhaben „Hilfen für alleinstehende wohnungslose Frauen“, um das sich die Landeshauptstadt Schwerin erfolgreich bewarb, gänzlich andere Möglichkeiten wieder Fuß zu fassen und am normalen Leben teilzuhaben. Genutzt wurden die vorhandenen hauswirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen der Klientinnen, an die erfolgreich angeknüpft werden konnte. Ganz neue Chancen und damit sogar auch Möglichkeiten des beruflichen Wiedereinstiegs ergaben sich bereits nach kurzer Zeit für zahlreiche Frauen. „Auch für Frauen in prekären Lebenssituationen ist es wichtig, Zugang zu eigenen Räumen zu haben, wo sie keine männlichen Übergriffe befürchten müssen“, meinte Schwerins Gleichstellungsbeauftragte Petra Willert, die sich über die große Akzeptanz und Wertschätzung der frauenspezifischen Einrichtung freut.

Nach sechs Jahren modellhafter Erprobung des Schweriner Konzeptes wurde in Schwerin die Frauenpension eine Regeleinrichtung, die seit dem Jahr 2000 auch Frauen mit Kindern offen steht. Die Gäste kommen nicht mit leeren Händen. Im Gepäck befindet sich ein symbolischer Scheck des Vereins Bürger für Schwerin e.V.

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und die Vorstandsmitglieder Willert und Block freuten sich, 1.000 Euro aus Erlösen der Stadttombola als Beihilfe für die Ausstattung der Räume übergeben zu dürfen.

Michaela Christen

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