Der Schweriner „Kultur-Herbst“ 2013 hat längst begonnen

Zwischen „Schultheater der Länder“ und vielen kulturellen Events

Sommerzeit ist in Schwerin Kulturzeit. Und auch wenn die ersten Blätter fallen, geht es kulturell in der Landeshauptstadt Schwerin weiter. Beim Gitarren-Tag Mecklenburg-Vorpommern, der am zweiten September-Wochenende erstmals in Schwerin stattfand, kamen 80 Gitarristinnen und Gitarristen in die Landesmetropole. Der Schweriner Kultur- und Gartensommer 2013 fand am 15. September mit dem dritten A-cappella-Festival einen beeindruckenden Abschluss.

Das Staatliche Museum organisierte im Sommer die viel beachtete Ausstellung ''Schimmern in der Tiefe''. (Foto: Michels)Die Festspiele M-V, welche 2013 von 67.000 interessierten Musik-Liebhabern besucht wurden, hatten am 14. September in Wismar ihr Finale. Im Staatlichen Museum wurde die Ausstellung „Schimmern aus der Tiefe“ (7.500 Besucher) am darauffolgenden Tag glanzvoll beendet. Die Pyro-Games am Schlossgarten, das 20. Lärchenfest, Clem Clempson im Speicher, eine Vernissage mit Hartwig Hamer im Schleswig-Holstein-Haus und die neue Schau „Öl und Kohle“ im Kunst-Wasser-Werk in Neumühle sorgten am dritten September-Wochenende für kulturelle Vielfalt. Ebenso Heinz Rudolf Kunze, der am 21. September zu Gast im Capitol war sowie die umjubelte Ballett-Premiere „Schlafes Bruder“ im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters einen Tag später.

Und es geht ereignisreich weiter:

Noch bis zum 31. Oktober wird dabei die Ausstellung „Milch, Rahm, Butter – Käse, Quark und Butter“ im Mecklenburgischen Volkskundemuseum informieren. Die Schweriner Literaturtage beginnen im Oktober und die anderen kulturellen Einrichtungen der Landeshauptstadt locken ebenfalls. Wer sich weiter bilden möchte, kann zudem die Angebote der Volkshochschule im Wintersemester 2013/14 wahrnehmen, die eine Vielzahl an Kursen in den verschiedensten Bereichen anbietet.

Die Schelfkirche feierte und feiert im September den 300. Geburtstag ihrer Weihe, wobei dazu im Schleswig-Holstein-Haus die Ausstellung „Auf zierliche Manier aufgerichtet – 300 Jahre Weihe der Schelfkirche Sankt Nikolai“ gezeigt wird (19. September – 20. Oktober).

Konzerte, Konzerte, Konzerte

Am 27. September wird im Konservatorium das siebente KON-Takte-Konzert sicherlich regen Zuspruch finden. Am gleichen Tag lädt auch das 13. HonkyTonk-Kneipenfestival zu bester handgemachter Musik ein und im „Klangwert“ gastiert ab 20.00 Uhr das Offshore Quintet – Cote de Cologne. Einen Tag später, am 28.09., schauen PURE IRISH DROPS im Speicher vorbei. Ein kultureller Höhepunkt dürfte dann die Schweriner Kulturnacht am 26.Oktober werden – bei hoffentlich klarem Sternen-Himmel ist Kultur nonstop angesagt.

Herman van Veen und Edith LeerkesAuch Herman van Veen kommt wieder nach Schwerin. Am 9. Oktober ist das 68-jährige Multitalen mit der Gitarristin Edith Leerkes zu Gast in der Sport- und Kongreßhalle. Ein großes Jubiläum gibt schon am 5.10.: Der Theodor-Körner-Chor feiert seinen 65.Geburtstag und lädt zusammen mit Gästen aus Wuppertal zu einem Chor-Konzert in die Aula des Fridericianums.
Ein „Geheim-Tipp“ ist außerdem das ATARAXIA-Benefizkonzert am 2. November um 17.00 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus.

Im Blickpunkt: Das „Schultheater der Länder“ in Schwerin

Beim „Schultheater der Länder“, bei dem vom 15. bis 21. September über 300 Schülerinnen und Schüler sowie 150 Tagungs-Teilnehmer vor Ort waren, wurden acht Veranstaltungen, u.a. im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters, durchgeführt.

Nachgefragt bei Organisatorin Silke Gerhardt, die zugleich Leiterin des Tanz-Theaters „Lysistrate“ am Goethe-Gymnasium in Schwerin ist …
 
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert …“

Frage: Ende September fand in Schwerin das „Schultheater der Länder“ statt. Welche Bedeutung hat diese Veranstaltung aus Ihrer Sicht? Wie lautet Ihr Resümee?

Silke Gerhardt: Das „Schultheater der Länder“ ist das europäisch größte Jugendfestival seiner Art. Hier wurden die besten Produktionen eines jeden Bundeslandes gezeigt. 300 Schülerinnen und Schüler, sowie 150 Theaterlehrerinnen und Theaterlehrer traten in Schwerin in einen intensiven Austausch. Dies ist nur einmal im Jahr möglich und dieses Mal war es in Schwerin. Die Organisatoren haben ein Festival organisiert, das ein großer Erfolg wurde. Alle Teilnehmer zeigten sich von der Stadt, seinen Gastgebern und den tollen Spielstätten begeistert.

Frage: Wie war die Resonanz der Schwerinerinnen und Schweriner auf dieses Event? Wie lautete das Resümee der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland?

Silke Gerhardt: Die Vorstellungen waren fast alle ausverkauft. Ich denke, das sagt etwas über das große Interesse der Schweriner aus. Das Feedback der Gäste war durchweg positiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich sehr herzlich aufgenommen gefühlt und die hohe Professionalität der Organisation gelobt.

Frage: Vom „Schultheater der Länder“ zu „Lysistrate“ … Wann gibt es eigentlich die nächsten „Lysistrate“-Aufführungen? Ist wieder eine Premiere geplant?

Silke Gerhardt: Die Mitglieder des Ensembles waren auch intensiv in das Festival eingebunden. Nach wochenlangen harten Proben gibt es nun eine kleine Erholungsphase. Die nächste Premiere wird es im November geben, da steht das jährliche Weihnachtsmärchen an.

Frage: Im Mecklenburgischen Staatstheater begeisterte die Ballett-Premiere „Schlafes Bruder“. Hatten Sie Zeit zum Besuch der Premiere? Wenn ja, wie ist Ihre Meinung dazu …

Silke Gerhardt: Ich hatte das Vergnügen, am Sonntag die Premiere zu sehen. Gefallen hat mir die tänzerische Ausstrahlung des Ensembles, das tolle Bühnenbild und die interessante Musikwahl. Leider hatte ich das Problem, dass mir die Inszenierung nicht die Geschichte von „Schlafes Bruder“ erzählt hat. Für mich hatte es dramaturgische Schwächen.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für „Lysistrate“!
Marko Michels

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