Schweriner Schleswig-Holstein-Haus würdigt Multitalent Günter Grass

Werkschau zeigt 100 Arbeiten auf Papier und Bronzen

Von der „Blechtrommel“ (1959) über das späte Bekenntnis seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS im autobiografischen Roman „Beim Häuten der Zwiebel“ (2006) bis zu den jüngsten  israelkritischen Gedichten – die politische Provokation ist ein roter Faden im Werk des  streitbaren Literaturnobelpreisträgers Günter Grass, der im vergangenen Jahr seinen 85. Geburtstag feierte. In  der aktuellen  Ausstellung des Schweriner Schleswig-Holstein-Hauses wird sein literarisches Schaffen ebenfalls eine Rolle spielen.

Ausstellungskuratorin Hilke Ohsoling, Geschäftsführerin der Ute und Günter Grass Stiftung, hat eine Lesecke und eine Hörstation eingerichtet. Im Mittelpunkt steht jedoch das graphische und  plastische Schaffen des gebürtigen Danzigers, der seine künstlerische Karriere einst mit einem Praktikum als Steinmetz und einem formellen Kunststudium begann.
Zu sehen sind in der Schweriner Schau „Günter Grass – Graphiken und Plastiken“ vom 25. Januar bis 3. März 2013 mehr als hundert Arbeiten auf Papier sowie einige Bronzen aus sechs Jahrzehnten Werkstattarbeit des Künstlers. Aus gesundheitlichen Gründen kann Günter Grass leider nicht wie geplant an der Eröffnung der Ausstellung am 24. Januar  um 17.00 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus teilnehmen. Im Rahmenprogramm wird es allerdings eine Lesung mit seiner Tochter Helene geben.

Die Ausstellung wurde speziell für die Räume des Schleswig-Holstein-Hauses konzipiert. Verschiedene Themenräume spiegeln das Schaffen des Schriftstellers, Bildhauers, Malers und Graphikers Günter Grass wider. Im Erdgeschoss erwarten die Besucherinnen und Besucher insbesondere Lithographien und Radierungen der Zyklen „Aus dem Tagebuch einer Schnecke“ sowie der Danziger Trilogie „Der Butt“, „Die Rättin“ und “Unkenrufe“.

Im Obergeschoss werden Lithographien aus der Serie „Der Schatten: Hans-Christian Andersens Märchen gesehen von Günter Grass“, zum Lyrikband „Dummer August“ und zum Gedichtband „Letzte Tänze“ aber auch Zeichnungen zu „Zunge zeigen” und „Totes Holz“ gezeigt. Weitere Räume sind Werken zum Roman „Ein weites Feld“ und einer Auswahl Grass’scher Aquarelle gewidmet.
Die Hörstation bietet die Möglichkeit, sich Lesungen von Günter Grass anzuhören. Darüber hinaus werden besondere Buchausgaben in Vitrinen präsentiert. Eine Liste der verkäuflichen Exponate und ausstellungsbegleitendes Material ist an der Kasse erhältlich. Im Rahmenprogramm geht es um „Den politischen Grass“. Es wird einen Literaturstammtisch und eine Lesung mit der Schauspielerin Helene Grass, der Tochter des Literaturnobelpreisträgers, geben. Geplant sind auch drei öffentliche Führungen durch die Ausstellung.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt 4,- €

Führungen:
Sa., 02.02., 14.00 Uhr
Sa., 16.02., 14.00 Uhr
Sa., 02.03., 14.00 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Führung ist im Eintritt inbegriffen. Zusätzliche Führungen sind nach Anmeldung möglich. Führungsgebühr: 20,00 €

Rahmenprogramm:
Do., 31.01., 19:30 Uhr
»Der politische Grass«
Vortrag von Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter-Grass-Hauses in Lübeck
Eintritt: 6,– € / erm. 4,– €

Mo., 18.02., 19:30 Uhr
Literaturstammtisch
Liane Römer im Gespräch mit Hilke Ohsoling und Torsten Stellmacher, Geschäftsführerin und Beiratsmitglied der Günter und Ute Grass Stiftung, Dr. Anja-Franziska Scharsich, Leiterin des Literaturhaus “Uwe Johnson“ Klütz und Ernst-Jürgen Walberg, Journalist
Eintritt: 6,– € / erm. 4,– €

So., 24.02., 16:00 Uhr
Lesung aus »Beim Häuten der Zwiebel«
mit Helene Grass, Schauspielerin, Tochter von Günter Grass
Eintritt: Vorverkauf: 10,– € / Tageskasse: 12,– €

shh

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