Schweriner Tanz-Theater „Lysistrate“ mit erfolgreicher Spielzeit

Am 25. Juni ging es in die verdiente Sommerpause: Die Schlossfestspiele „Die Macht des Schicksals“ feierten am 25. Juni auf dem Alten Garten in Schwerin eine beeindruckende Premiere (Vorstellungen bis 1. August). Das „Lysistrate“-Tanztheater-Ensemble der Landeshauptstadt M-V geht hingegen nach vielen ebenfalls beeindruckenden Aufführungen 2010 in die Sommerpause.

Lysistrate-TanztheaterNach den Erfolgen, insbesondere mit „Eilt herbei zu küssen uns“, auch ein wohl verdientes Relaxen mit „Kuss-Hand“!

Schwerin-News fragte bei der Ensemble-Leiterin Silke Gerhardt nach

„Mit neuem Ensemble und Tanz-Nachwuchs die vergangene Spielsaison erfolgreich gemeistert…“

Frage: Das „Lysistrate“-Ensemble geht in die Sommerpause. Am 25. Juni gab es dabei die letzte Vorstellung mit „Eilt herbei zu küssen uns“. Wie lautet Ihr persönliches und künstlerisches Resümee zu den Aufführungen? Wie war die Zuschauer-Resonanz?

Silke Gerhardt: Die vergangene Saison stand vor allem im Zeichen des Zusammenfindens eines neuen Ensembles. Dies ist „Lysistrate“ in jeder Hinsicht gelungen, und der Beweis dafür ist die aktuelle Produktion auf alle Fälle. Ich bin daher sehr zufrieden mit der zu Ende gegangenen Spielzeit. Viele erfolgreiche Projekte – Märchen, Performance zum Kultursommer und eben „Eilt herbei zu küssen uns“ gab es. Was die Zuschauer betrifft: Besonders gefreut hat uns, dass mittlerweile sehr viel Fremdpublikum den Weg zu uns findet.

Frage: Tänzerinnen Ihres Ensembles erhielten sogar ein Engagement am Mecklenburgischen Staatstheater… Wie kam es zu dem Kontakt? Waren Ihre Schützlinge begeisternd bzw. begeistert?

Lysistrate-TanznachwuchsSilke Gerhardt: Ja, „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“! Es war eine interessante Erfahrung für die Tänzerinnen und Tänzer, unter professionellen Bedingungen zu arbeiten. Der Kontakt entstand über den Schauspiel-Intendanten des Staatstheaters, Peter Dehler. Es gab bereits vor ein paar Jahren eine Zusammenarbeit (Wedekins „Lulu“). Damals haben wir wohl überzeugt, so dass sich eine Zusammenarbeit wiederholen ließ. Ich denke, dass die beteiligten Lysistrate-Tänzer das Stück sehr bereichern konnten.

Frage: Außerdem war kürzlich zu lesen, dass das „Lysistrate“-Tanztheater in Schwerin „Nachwuchs bekommen hat“. Ein Beitrag zum „Kinderland M-V“? Oder was hat es mit diesem Nachwuchs auf sich?

Silke Gerhardt: Nicht ganz so… Eher ein Beitrag zur weiteren Stärkung der kulturellen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern. Im vergangenen Schuljahr erarbeitete ich im Rahmen des Faches „Musik und Bewegung“ an der Schule ein Tanzprojekt mit 70 Kindern der fünften Klassen. Der Erfolg der „Träume“ führte dazu, dass viele der Beteiligten Lust bekamen weiterzutanzen. Darauf hin gründeten wir in diesem Jahre ein Nachwuchs-Ensemble, dessen erste Premiere „Tanz der Jahreszeiten“ gerade erfolgreich über die Bühne ging.

Frage: Nach der Saison 2009/2010 ist vor der Saison 2010/2011. Gibt es schon Vorstellungspläne für die Monate nach der Sommerpause?

Lysistrate JohannaSilke Gerhardt: Die Planung ist bereits abgeschlossen. Im Repertoire bleiben die Produktionen „Eilt herbei zu küssen uns“ und „Tanz der Jahreszeiten“ sowie die „Tanzsplitter“, eine Performance, die zum diesjährigen Kultursommer erarbeitet wurde. Premieren werden im November das Weihnachtsmärchen „Aladin und die Wunderlampe“ und im April ein Tanztheater zum Thema „Der Traum vom Fliegen“ (Arbeitstitel) sein. Daneben wird „Lysistrate“ sicher auch wieder, im Rahmen verschiedener Kulturveranstaltungen der Stadt zu sehen sein. Das Nachwuchs-Ensemble versucht sich an der Umsetzung des Kinderbuches „Eine echt verrückte Nacht“ von Kemal Kurt.

Frage: Hat eine Tanztheater-Leiterin eigentlich auch Interesse für die „Tänzer“ mit dem Ball am Fuß… Wie ist Ihre WM-Prognose?

Silke Gerhardt: Na ja, um ehrlich zu sein, nervt mich der ganze Rummel ziemlich, obwohl ich als Sportlehrerin nichts gegen das Fußballspielen habe. Aber okay, einmal in 4 Jahren muss man da `mal durch. Vielleicht ist die Idee mit den „Tänzern mit dem Ball am Fuß“ gar nicht so schlecht – ein Tanztheater über Fußball, wer weiß? Und mein Tipp…

Dann weiterhin eine maximale kreative Schaffenskraft!

Die Fragen stellte Marko Michels.

Fotos: Impressionen zum Schweriner Tanztheater „Lysistrate“ (1./2.: Aufnahme Lysistrate / 3.: Aufnahme Silke Winkler)

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