Schwerins Repräsentanten gedenken 65. Todestag Marianne Grunthals

Aus Anlass des  65. Todestages von Marianne Grunthal laden Schwerins Stadtpräsident Stephan Nolte und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow am Sonntag, den 2. Mai, um 11.30 Uhr die Schwerinerinnen und Schweriner zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Beide werden im Beisein von Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude einen Kranz niederlegen, um an die vor 65 Jahren ermordete Lehrerin zu erinnern. Stadtpräsident Nolte hält die Gedenkrede. Musikalisch begleitet wird die Zeremonie von Claudia Korneev, Saxophonistin der Musik- und Kunstschule Ataraxia.

Am 2. Mai vor 65 Jahren fand die 49jährige Lehrerin Marianne Grunthal auf dem Bahnhofsvorplatz ihren grausamen Tod.
Zahlreiche Flüchtlinge wurden damals in Zippendorf von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. Die impulsive Reaktion Marianne Grunthals auf diese Nachricht bestand nur aus wenigen Worten: „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ Dieser Satz wurde zum Verhängnis. Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. Die SS-Männer bahnten sich ihren Weg zum Bahnhofsvorplatz, wo sie die Lehrerin vom LKW zerrten und an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen wollten. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat. Es sei noch ein weiterer sinnloser Tod auf der schier endlosen Liste der Opfer des Faschismus gewesen, betonten Schwerins Repräsentanten Stadtpräsident Stephan Nolte und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Das Geschehene mache deutlich, warum der Name Marianne Grunthal nicht vergessen werden dürfe.

Marianne Grunthal wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen.

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