Schwerins Repräsentanten gedenken 66. Todestag Marianne Grunthals

In aller Stille werden Schwerins Stadtpräsident Stephan Nolte und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow am Montag, dem 2. Mai – dem 66. Todestag von Marianne Grunthal – am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude um 10 Uhr ein Gebinde niederlegen und ihrer gedenken.

An diesem Tag vor 66 Jahren fand die Lehrerin Marianne Grunthal im Alter von 49 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz ihren grausamen Tod.

Zahlreiche Flüchtlinge wurden damals in Zippendorf von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. Die impulsive Reaktion Marianne Grunthals auf diese Nachricht bestand nur aus wenigen Worten: „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ Dieser Satz wurde ihr zum Verhängnis. Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. Die SS-Männer bahnten sich ihren Weg zum Bahnhofsvorplatz, wo sie die Lehrerin vom LKW zerrten und an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen wollten. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat. Es sei noch ein weiterer sinnloser Tod auf der schier endlosen Liste der Opfer des Faschismus gewesen, betonten Stadtpräsident Stephan Nolte und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, die auch als Repräsentanten des Aktionsbündnisses für ein friedliches und weltoffenes Schwerin an dem Gedenken teilnahmen. Das Geschehene mache deutlich, warum der Name Marianne Grunthal nicht vergessen werden dürfe.

Marianne Grunthal wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen.

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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