Slawischer Burgwall älter als angenommen

Freigelegte Holzbohlen auf das Jahr 942 datiert

Der im Rahmen von Bauarbeiten im Innenhof des Schweriner Schlosses freigelegte slawische Burgwall ist neuesten Erkenntnissen zufolge wohl im Jahr 942 errichtet worden und damit noch einmal 23 Jahre älter als bisher angenommen. Diese Angabe bezieht sich auf die ältesten Bauteile des Walls.

Nach Angaben von Marlies Konze, Grabungsleiterin des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, haben so genannte dendrochronologische Untersuchungen ergeben, dass das für verschiedene Bohlen verwendete Holz im Jahr 942 geschlagen worden sein muss. Diese Datierung sei vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin nach Begutachtung der Jahresringe derjenigen Hölzer vorgenommen worden, die beim Bau des ersten und damit ältesten Walls verwendet wurden. Das Grabungsteam in Schwerin erhielt die Informationen in dieser Woche.

Nach Einschätzung von Marlies Konze war der erste nun bekannte Burgwall etwa 4 bis 4 1/2 Meter breit und ebenso hoch. Rund 25 Jahre später sei dieser offenbar überbaut, verstärkt und erweitert worden, was sich aus den bisherigen Funden herleiten lasse, so Konze. Welcher Fürst der Obotriten für den Bau des ursprünglichen Walls verantwortlich ist, lässt sich bisher nicht sagen. Für die Zeit um 942 lasse sich zurzeit kein Name nennen, erläuterte die Grabungsleiterin.

Gearbeitet wird auf der Baustelle aktuell in einer Tiefe von etwa 3,50 Metern. Die geborgenen Bauhölzer des ehemaligen Burgwalls werden gesichert und zunächst in einer Halle in Schwerin-Süd gelagert.

Quelle: Landtag MV

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