Sophia und An-Na begeisterten mit ihrem Konzert

Zuschauer im Perzinasaal der Stadtbibliothek waren beeindruckt …

Mit Leidenschaft, Dramatik und Liebe wurde am vorletzten Januar-Wochenende in der Landeshauptstadt ein besonderes Konzert zelebriert. Die Schwerinerin Sophia Maeno, die am Klavier gekonnt von An-Na Nam begleitet wurde, sang eindrucksvoll Arien des italienischen und deutschen Barock und entführte zudem in eine künstlerische Welt aus Zuneigung und Träumen.
Im ehrwürdigen Perzinasaal der Stadtbibliothek Schwerin waren die mehr als einhundert Zuschauer, aus allen Altersbereichen, sehr begeistert. Ein Konzert, das Appetit auf „mehr“ von Sophia Maeno und An-Na Nam macht.

Nachgefragt bei Sophia Maeno

„… Wenn die Emotionen stark genug sind, kann man auch jüngere Menschen mit klassischer Musik ansprechen!“

Frage: Eine gebürtige Schwerinerin einmal wieder zu Besuch in der Heimat … Warum zog es sie hinaus in die „weite Welt“?

Sophia Maeno: Ich wollte Gesang studieren und dafür musste ich an die Hochschule. Zunächst ging es nach Dresden, dann nach Rom und letztendlich nach Karlsruhe. Ich war dabei immer auf der Suche nach der „richtigen“ Lehrerin oder dem „richtigen“ Lehrer. Mittlerweile habe ich meine Lehrerin gefunden und arbeite mit ihr kontinuierlich weiter. Und dann ist man irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem man wieder zurückkommen kann. Ich habe mich auf das Konzert in Schwerin sehr gefreut.

Frage: Blieb trotz des suboptimalen Wetters (Anmerkung: Am 22. Januar 2012 war in Schwerin regentechnisch „Land unter“ …) Zeit für eine Wieder-Entdeckung Schwerins?

Sophia Maeno: Ich war glücklicherweise die Tage vor dem Konzert mehrmals in der Stadt und genieße sowohl Schwerin, wie die Mecklenburger Landschaft insgesamt. Ich bin ohnehin alle paar Monate immer wieder in Mecklenburg, denn ich bin schon sehr mit der Heimat verbunden.

Frage: Seit 2006 gibt es das Duo NaMaeno. Wie kam es zur Team-Bildung?

Sophia Maeno: Wir lernten uns an der Hochschule kennen. Das war eher Zufall, denn wir mussten, ja wir m u s s t e n, im Musik-Unterricht Partner finden und das war anscheinend eine glückliche Fügung. Es war ein echter Glückstreffer mit uns! Von da an bildeten wir ein künstlerisches Duo. Es hat dabei immer musikalisch wie auch menschlich hervorragend geklappt.

Frage: Ihr heutiges Programm – auf höchstem Niveau präsentiert – zur Thematik „Leidenschaft und Liebestraum“ war „barock“ und „verträumt“. Mögen Sie es ansonsten zur Abwechslung auch einmal „rockig“ und „poppig“?

Sophia Maeno: Das Programm zur Thematik „Leidenschaft und Liebestraum“ war heute (22.Januar 2012) eine Premiere, aber es ist ein vielseitiges Repertoire, aus dem wir schöpfen und es gegebenenfalls auch verändern können. Wir schauen dann schon und machen uns Gedanken, je nachdem, wo wir auftreten, ob vor Jüngeren oder Reiferen, was ist für die Leute am besten oder am interessantesten ist. Und dann stellen wir die genauen Programm-Inhalte zusammen.

Was die angesprochene „Abwechslung“ betrifft: Ich glaube, wenn die Emotionen stark genug sind, kann man auch jüngere Menschen mit klassischer Musik ansprechen. Das ist mir ein echtes Bedürfnis, ein großes Anliegen. Gerade die letzten beiden Stücke unseres heutigen Programmes (Musikalische Späße, Komposition: Werner Mentzel, Text: Dirks Paulun –  „Der Jäger und das Rehlein“, „Die Amazone“) waren lustig und dennoch fallen diese unter die Kategorie Kunst-Lieder.
… Die Klassik ist mein Genre, bei dem ich auch bleiben möchte.

Frage: Wann gibt es das nächste Konzert von Ihnen in Schwerin oder in M-V allgemein? Ist auch einmal ein Gast-Auftritt am Mecklenburgischen Staatstheater geplant?

Sophia Maeno: Sicherlich wird es weitere Konzerte in Schwerin und in Mecklenburg-Vorpommern geben. Mit dem Theater haben wir noch keinen Kontakt, aber uns schwebt vor, dass wir einmal die Lieder meines Vaters, Werner Mentzel, aufführen, denn es gibt einige von ihm. Das wäre schon ein großer Wunsch von mir, dass ich die Gelegenheit bekomme, diese zu singen.

Dann weiterhin beste Erfolge für Sie, Sophia, und ihre musikalische Partnerin An-Na Nam!

M. Michels

Sophia Maeno wurde 1984 in Schwerin geboren und erhielt am Schweriner Konservatorium Geigen-, Klavier- und Gesangsunterricht. Im Rahmen von Konzertprojekten der studienvorbereitenden Abteilung des Konservatoriums reiste sie u.a. nach Seattle, Reggio nell`Emilia, Odense und Israel. Ab 1999 nahm sie regelmäßig am Wettbewerb Jugend Musiziert auf allen Ebenen erfolgreich teil, zuletzt 2003 mit einem zweiten Preis auf Bundesebene. Nach ihrem Abitur nahm sie zunächst an der Musikhochschule „C. M. v. Weber“ Dresden ein Studium im Fach Gesang und Gesangspädagogik auf.

Ein Stipendium des DAAD ermöglichte ihr 2005 ein Auslandssemester am Konservatorium zu Rom. Seit Oktober 2006 setzt sie ihr Studium an der Musikhochschule Karlsruhe fort. Seit November 2006 singt sie im Vokalensemble Rastatt, wo sie auch solistische Aufgaben übernimmt. Im Frühjahr 2007 wurde sie gemeinsam mit der Pianistin Masa Novosel in den Verein „Live Music Now“ aufgenommen.

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