SOZIUS-Projekt nach einem Jahr erfolgreich beendet

Argentinische Praktikanten sagen Adios

Schwerin/Hamburg – So einige Tränen kullerten am vergangenen Sonntag über die Wangen von Carolina Frigerio, als sie sich am Hamburger Flughafen von ihren Gasteltern verabschiedete und in den Flieger steigen musste, der sie wieder in ihre argentinische Heimatstadt La Pampa bringen sollte. Die 21-Jährige absolvierte zuvor ein einjähriges Praktikum bei der SOZIUS Pflege- und Betreuungsdienste Schwerin gGmbH im Kinder- und Jugendbereich und wurde den Kindern nicht nur eine gute Betreuerin, sondern auch eine Freundin und Vertraute.

Genau ein Jahr ist es nun her, dass Carolina nach Schwerin kam, um im SOZIUS-Kinder- und Jugendbereich praktische, das Studium ergänzende Erfahrungen zu sammeln. Die junge Frau zählte zu den ersten vier Argentiniern, die bei SOZIUS und im Augustenstift ein derartiges Praktikum absolvierten. Ziel dieses Pilotprojektes war es, ihnen Einblicke in den deutschen Pflege- und Betreuungsalltag zu ermöglichen und ihre Kenntnisse, die sie während des Studiums der Physiotherapie und Psychopädagogik erworben haben, zu erweitern. „Carolina war eine Bereicherung für unsere Kinder und Betreuer. Trotz anfänglicher Sprachprobleme hat sie sich schnell eingefunden und konnte dank ihrer Warmherzigkeit ein ganz besonderes Verhältnis zu den Kindern aufbauen. Sie war wissbegierig, offen und umsichtig“, beschreibt Steffi Pross, Teamleiterin am Haus Kaspelwerder die Zusammenarbeit mit der jungen Argentinierin. Auch Carolina ist froh, sich für dieses Praktikum entschieden zu haben. „Durch den alltäglichen Kontakt konnte ich lernen, welche Fähigkeiten Kinder bestimmten Alters haben, wie sie lernen, Zusammenhänge verstehen und Konflikte lösen“, so die Psychopädagogie-Studentin.

Umso schwerer fiel der Abschied. Dennoch hatten sich Kinder und Mitarbeiter bereits Tage vor dem Abflug so einige Überraschungen für Carolina ausgedacht. „Bei uns ist es Brauch, einen Entenbraten nicht an Weihnachten zu essen, sondern erst im neuen Jahr. Dieses Mal haben wir diese Tradition auf Carolinas letzten Arbeitstag gelegt, um sie noch einmal mit einem echten deutschen Festessen verwöhnen zu können“, so Pross und lag damit bei Carolina genau richtig. „Ich esse sehr gerne Ente. Und ich werde diese deutschen Klöße vermissen“, sagte sie. Nach dem Essen überreichten ihr Kinder und Kollegen kleine selbstgebastelte Aufmerksamkeiten wie Erinnerungsbücher, Zeichnungen und Fensterbilder.

Drei Tage später hieß es für die junge Argentinierin auch von den Gasteltern, ihrer Betreuerin Cathrin Samer und Frank-Holger Blümel Abschied zu nehmen. Der Geschäftsführer von SOZIUS und Augustenstift überreichte ihr im Namen der Kinder und Erzieher vom Haus Kaspelwerder noch ein mit Erinnerungsbildern bedrucktes T-Shirt. Vor lauter Rührung verschlug es der 21-Jährigen dann gänzlich die Sprache.

Doch nicht nur ihre Tätigkeit bei SOZIUS zählt für Carolina zu den Erlebnissen, von denen sie Familie und Freunden berichten wird: „Die Stadt hat mich sehr beeindruckt: das tolle historische Schloss, die weiten Seen und auch die vielen kleinen Künstlerläden. Ich habe nicht nur die Bewohner, sondern auch die Stadt selbst in mein Herz geschlossen und kann es kaum erwarten, wieder herzukommen.“

Und auch Frank-Holger Blümel blickt nach vorne:  „Das Projekt ist sehr erfolgreich angelaufen. Sowohl Praktikanten als auch Bewohner und Kollegen profitierten von diesem fachlichen und interkulturellen Austausch. Aus diesem Grund führen wir es in diesem Jahr mit neuen Praktikantinnen weiter fort.“

SOZIUS

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